Leipzigs erster Graffitishop Mad Flava Ink.

Wir haben Basti, den Geschäftsführer vom Mad Flava Ink., einmal besucht und zwischen Farben, Lollys und Markern mehr über sein Farbangebot und die goldenen Graffitiregeln erfahren. Zwischen Eis, Lollis und Dosen…

© Carolin Schreier

Zwischen Eis, Lollis und Dosen…
Wir kennen Basti (Sebastian Mann, 30) sicherlich noch durch die Spiegel-Reportage zum Thema Graffiti-Krieg in Leipzig. Schnell erklärte er, woher der Kampf um das größere Graffito rührt: „Du kaufst dir eine Kugel Eis. Warum nur eine? Also kaufst du eine zweite Kugel. Dann machst du noch Schokosauce drauf. Warum dann nicht noch eine Torte, Sahne, Waffel und Co. Es geht immer spektakulärer.“

Spektakulär ist auch Bastis Angebot im Mad Flava Ink., dem ersten Graffitishop Leipzigs. Zwischen einem riesigen Angebot an Farben von Montana, Molotow und Kobra (zwischen 3,35€ und 3,80€), gibt es alles, was das Graffitiherz begehrt: DVDs, Bücher, Marker, Klamotten und Jutebeutel. Dass die Lollipop-Zungenmaler zum obligatorischen Equipment gehören, versteht sich von selbst. Aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass Basti sich stets kompetent und freundlich um seine Kundschaft kümmert. Neben Leipzigs Sprayer-Elite sind es vor allem die Jüngeren, die uns Zeuge von Bastis Kundenumgang werden lassen: „Schlechte Laune am Arbeitsplatz versuche ich zu unterbinden. Gerade bei den Kids, die hier ganz hektisch reinstürmen, bedarf es einer Engelsgeduld. Jungs: Immer schön entspannt.“

„Wer in meinen Laden kommt? Alle!“
© Carolin Schreier

Zwischen dem jüngsten Ladenbesucher, sieben Jahre, bis hin zum ältesten Kunden, ca. 70, liegen zwar Welten, doch letztlich lässt sich die Kundschaft wie folgt zusammenfassen. „Wenn ihr mich fragt, wer in meinen Laden kommt, muss ich antworten: Alle! Ich denke, mittlerweile wurde aus dem ursprünglichem Graffitiladen viel eher ein Künstlerbedarf. Es freut mich, ein Farbenangebot geschaffen zu haben, welches nicht nur den Sprüher lockt, sondern auch den HTWK-Studenten wegen seiner Modelle, oder den Eisenbahnfreund, der restaurieren möchte“.

© Mad Flava Ink.
„Graffiti bekämpft nicht Graffiti!“

Als Geschäftsführer eines Graffitishops hat man selbstverständlich auch eine Meinung zu Vandalismusdebatten: „Man stört die Totenruhe nicht! Dazu gehört, nicht auf einen Friedhof oder eine Kirche zu sprayen. Auch gilt: Graffiti bekämpft nicht Graffiti! Jedoch bin ich Teil dieser Stadt und werde vor neuen Bauprojekten auch nicht gefragt, ob mir das Resultat gefallen wird. Und so will ein Sprüher in gewisser Weise seine Stadt mitgestalten.“ Mitgestaltet wird auch intern. Regelmäßig initiiert das Mad Flava Contests wie das Can Battle vor ein paar Wochen. „Wir planen mit Colors&Corner schon den nächsten Coup. Diesmal soll in Vierer-Teams angetreten werden. Solche Aktionen sind für mich eine Art, mich bei meinen Kunden auch einmal zu bedanken.“

Mehr Infos: Mad Flava Homepage 

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