Kultur geht auch digital! Made in Leipzig: KULDIG

Museen und Kultureinrichtungen scheinen den neuen Zeitgeist durch den digitalen Wandel etwas verschlafen zu haben. KULDIG soll das ändern!

Alt, eingestaubt, nur etwas für Rentner? Museen und Kultureinrichtungen scheinen den Zeitgeist und die Veränderungen durch den digitalen Wandel etwas verschlafen zu haben. Das KULDIG-Projekt von DroidSolutions will das ändern!

© DroidSolution

KULDIG – das steht für KULTUR DIGITAL. Der Dienst des Leipziger Unternehmens DroidSolutions mit Sitz im Contorhaus verspricht viel. Ausstellungen von Museen und Kultureinrichtungen aller Art sollen hiermit auf ein neues, aber vor allem digitales Level gebracht werden. Das Thema App steht dabei klar im Vordergrund. Spätestens jetzt werden sich die Fingernägel so mancher Museumsdirektoren kräuseln. Doch keine Angst! Die Tage der echten und leibhaftigen Besuche in Kultureinrichtungen sind längst noch nicht passé. Es geht lediglich darum, Inhalte spannender, unterhaltsamer und zielgruppengerechter zu präsentieren, um somit ein möglichst breites Publikum zu erreichen und die teils eingestaubten Images endlich ad acta zu legen.

Mit dem Baukastensystem zur eigenen App

Da eine individuelle App-Entwicklung schnell mal zehntausende Euro kosten kann, bietet KULDIG eine Lösung. Potenzielle Kunden können sich ganz einfach über den Browser bei KULDIG registrieren und den AppCreator starten. Kinderleicht werden so Audio- oder Multimediaguides generiert. Das Zusammenspiel aus Konfigurationsassistent und integriertem Baukastensystem macht es möglich. So halten sich die Kosten in Grenzen, die Erstellung und Nutzung eines Multimediaguides schlägt bspw. mit nur 250 € pro Monat zu Buche. In der Realität sieht das Ganze dann folgendermaßen aus: Museen oder Kultureinrichtungen können sich ohne Programmierkenntnisse eigene Apps zu ihren Ausstellungen erstellen und diese dann mit einer Vielzahl an interessanten Mehrinformationen füttern – ganz egal ob durch Text, Bild, Audio- oder Videomaterial. Ab 2018 wird es sogar möglich sein, Augmented Reality mit in die Apps zu integrieren. So ist es theoretisch machbar, dass der echte Otto von Bismarck auf dem Display erscheint und dem Besucher anschaulich erklärt, wie der Deutsch-Dänische Krieg zustande gekommen ist. Die Gäste einer Kultureinrichtung müssen sich damit also nicht länger nur auf das jeweilige Exponat und eine Infotafel beschränken.

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Ein differenziertes Besuchererlebnis

Der Clou dabei: KULDIG macht den Weg frei, um Inhalte speziell auf verschiede Nutzergruppen zuzuschneiden. Dies kann gerade unter pädagogischen Gesichtspunkten von Vorteil sein. Zum Beispiel dann, wenn sich unter den Gästen unterschiedliche Altersgruppen oder Wissenshorizonte bewegen. Gerade um auch ein internationales Publikum ansprechen zu können, kann man die Applikation noch in diversen Sprachen anbieten. Neben Standardfremdsprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch, wird es auch Chinesisch und Arabisch geben. Wer seine Ausstellung gerne noch effizienter gestalten möchte, dem bietet KULDIG ein umfassendes Tracking-Werkzeug an. Damit kann in Erfahrung gebracht werden, welche Anzahl von Besuchern wie lange vor einem Exponat verweilt oder welche Multimediainhalte genutzt werden. Die erhobenen Daten werden nicht an Internetgiganten verkauft, sie dienen einzig und allein der Verbesserung des Besuchererlebnisses. Derzeit arbeiten der Zoo Leipzig und KULDIG zusammen an einer Besucher-App, die voraussichtlich im Januar 2018 an den Start gehen wird. Die Apps sind für den Besucher wahrscheinlich erst einmal kostenlos, jedoch steht es jeder Einrichtung frei, ihre App zum Kauf anzubieten oder die Kosten dafür auf die Eintrittstickets umzuschlagen.

Web: www.kuldig.de