Ein Blick hinter die Kulissen Offene ArchitekTür

Eine Werkstatt für Kreativität und Freiheit – genau an dieser Vision tüfteln die 16 Mitglieder des Vereins Offene ArchitekTür seit drei Jahren in der Leipziger Feinkost.

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Eine Werkstatt für Kreativität und Freiheit – genau an dieser Vision tüfteln die 16 Mitglieder des Vereins Offene ArchitekTür seit drei Jahren in der Leipziger Feinkost. Eine alte Fabrikhalle an der Karl-Liebknecht-Straße wird zu einem Präsentations- und Büroloft ausgebaut. Am Tag des offenen Denkmals, am 8. September, ist es so weit: Ihr könnt euch genau dort eine Ausstellung ansehen.

Ursprünglich suchten die Architekturstudenten der HTWK nur nach Atelierräumen, in denen sie ihre Modelle und Projekte erarbeiten können. „Und da sind wir durch einen Professor auf diesen Rohdiamanten gestoßen“, erzählt der Vereinsvorsitzende Juri Kuther, wie es vor drei Jahren losging. Ein Rohdiamant freilich, der mit viel Arbeit geschliffen werden musste: Es gab einen Brandschaden, die Statik war nicht mehr gewährleistet, der Fußboden musste erneuert werden. „Wir haben uns mit Übermut, Motivation und Tatendrang daran gemacht, diesen Raum zu entwickeln.“

Nutzung durch Studenten und Kreative

 

Inzwischen sind über 5.000 Arbeitsstunden zusammengekommen, schätzt der 29-Jährige. Und das sieht man: Ein neuer Fußboden verbindet sich mit dem Charme früherer Bauepochen, eine Bürobox ermöglicht das warme Arbeiten auch im Winter, es gibt ein kleines Sprechstudio, eine Küche entsteht gerade.

Damit ist auch bereits ein Teil des Ziels verwirklicht: Der Raum wird von Kreativen genutzt. Studenten haben hier ihre Diplomarbeiten geschrieben, Architekten, Journalisten und Designer arbeiten gemeinsam und tauschen sich dabei natürlich auch aus. Denn genau dies ist dem Verein sehr wichtig: In der Halle sollen Synergien zwischen verschiedenen Kreativbranchen genutzt werden. „Deshalb bieten wir diesen Raum auch ohne Mietverhältnis an. Wir gehen davon aus, dass die Kreativleistung eine angemessene Gegenleistung ist“, erklärt Kuther.

Finanzierung: Sponsoren, Mitglieder und Spenden

Dennoch geht es natürlich auch bei diesem gemeinnützigen Verein nicht ohne Geld: Neben Sponsoren finanziert er sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. 55€ im Monat zahlen aktive Mitglieder, die sich auch am Vereinsleben beteiligen und beispielsweise Veranstaltungen organisieren, 75€ passive Mitglieder. Bei den Spenden werden neue Wege begangen: Zuletzt wurde mittels Crowdfunding das Geld für eine Feuertreppe gesammelt. Diese ist sozusagen der nächste Meilenstein auf dem Weg zur offenen Ausstellungs- und Präsentationsfläche. „Sie ist notwendig, damit wir auch öffentliche Ausstellungen, Vorträge und Seminare veranstalten dürfen“, sagt der Diplom-Architekt. „Die junge Leipziger Kreativszene soll schließlich hier eine Möglichkeit bekommen, sich der Öffentlichkeit zu zeigen.“ Voraussichtlich im nächsten Frühjahr soll die Treppe gebaut werden und damit wird die Plattform für Kreativität auch für interessiertes Publikum geöffnet.

Ausstellung Heiko Mattausch

Einen ersten Vorgeschmack, wie das aussehen kann, gibt es bereits am Tag des offenen Denkmals. Am 8. September wird eine Ausstellung des Leipziger Malers Heiko Mattausch zu sehen sein. „Und wir freuen uns natürlich, wenn wir an dem Tag mit vielen Interessierten ins Gespräch kommen“, wirbt Kuther für die Veranstaltung. Denn neue Mitglieder sind in dem Verein immer gern willkommen.

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