urbanite an den Turntables Von Precious bis Silence: Probestunde an der VibrA DJ-Schule

Wir versuchten uns als DJs an der VibrA, der Leipziger Schule für DJing und Producing.

Auflegen erfreut sich nicht nur in Leipzig immer größerer Beliebtheit. Die ursprüngliche Definition eines DJs, der „Rundfunkmoderator, der im Radio Tonträger präsentiert“, ist längst veraltet und man kann in so gut wie jeder Musikrichtung durchstarten. Wie bei jedem anderen Musikinstrument ist Übung das A und O. Wir versuchen es an der VibrA, der Leipziger Schule für DJing und Producing.

Freundlich werden wir in der VibrA von School Manager Robert Mechs empfangen. Robert ist selbst als „The Red Rooster“ seit vielen Jahren als DJ aktiv und unterrichtet seit 2013 in der Arthur-Hoffmann-Straße DJing und Producing. „Beim DJing ist es ganz genauso wie bei jedem Instrument. Man muss es erlernen und üben, um Profi zu werden. Bei uns haben Anfänger die Möglichkeit, sich die Grundlagen des Mixings anzueignen, professionelles Equipment kennenzulernen und zu verstehen, was BPM, Beatmatching und Blend Mix in der praktischen Anwendung wirklich bedeuten“, erklärt uns der alteingesessene Profi. Auch für fortgeschrittene DJs ist die VibrA ein Anlaufpunkt, da sie hier ihre Schwächen ausbauen und professionelles Feedback erhalten können. 

© Bianca Rositzka

Für uns gibt es eine Schnupperstunde, denn von Live-Remixing, Scratching oder Producing, was in der VibrA ebenfalls auf dem Stundenplan steht, sind wir noch meilenweit entfernt. Hinter dem Mixer und den Turntables stehen wir wie kleine Kinder in einem Raumschiffcockpit: Total ahnungslos und trotzdem gewillt, an allen Knöpfen und Hebeln herumzuspielen. Robert ist geduldig und erklärt uns vorerst die grundlegenden Funktionen. Dann wird das Ziel unserer DJ-Stunde festgelegt: Ein fließender Übergang zweier Tracks soll entstehen. Im Unterricht darf jeder Schüler seine eigene Musik mitbringen. Dabei ist es egal, um welches Genre es sich handelt – ob Electro oder House, Minimal oder Techno, Pop oder Hip Hop, 90er oder ältere Klassiker – in der VibrA kann mit fast allen Musikrichtungen gearbeitet werden. In Gruppenstunden wird auf jeden Fall darauf geachtet, dass Musikliebhaber mit ähnlichem Geschmack gemeinsam unterrichtet werden.

© Bianca Rositzka

Für unsere Einheit wählen wir die Songs „Precious Little Diamond“ von Fox the Fox und „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode – echte Klassiker also. Robert erklärt uns mit einer Engelsgeduld, wie wir Takt und Geschwindigkeit der Tracks synchronisieren können. Das klingt einfacher als es in der Praxis wirklich ist. Unzählige Male spielen wir die Platte im falschen Moment an. Trotzdem macht uns das Auflegen, wenn man es bei unserem Talent überhaupt so nennen kann, großen Spaß. Robert beruhigt: „Im Endeffekt können wir hier jedem das DJing beibringen. Bei manchen dauert es eben länger, andere bringen bestimmte Eigenschaften mit, die ihnen das Lernen erleichtern. Im Großen und Ganzen ist jeder Schüler, der zu uns kommt, musikalisch und technisch interessiert. Und wenn das Interesse und die Motivation da sind, klappt es auch mit dem Auflegen.“ 

Preise, Programme und weitere Angebote findet ihr unter vibra.dj/leipzig