Serie: Gastro-Test Gastro-Test: Promenaden Hauptbahnhof Leipzig

In vollen Zügen genießen … erst recht, wenn der Zug abgefahren ist. Ja ja, der geschulte Leser erkennt nun schon das Wortspiel, welches zum Kontext zwingt. Wir haben uns auf den Leipziger Hauptbahnhof begeben und die bunte Vielfalt der Promenade inspiziert und für euch eine Auswahl an leckeren Wartepausen zusammengestellt.

In vollen Zügen genießen … erst recht, wenn der Zug abgefahren ist. Ja ja, der geschulte Leser erkennt nun schon das Wortspiel, welches zum Kontext zwingt. Wir haben uns auf den Leipziger Hauptbahnhof begeben und die bunte Vielfalt der Promenade inspiziert und für euch eine Auswahl an Plan Bs bereitgehalten. Plan B für „Mist, Zug verpasst“, Plan B für „Shopping-Pause“ und Plan B für „Bevor der Abschied naht, müssen wir noch etwas zu uns nehmen“. Was uns aus der Bahn geworfen hat, erfahrt ihr hier (nun auch Schluss mit den Zug-Floskeln).

Testsieger: immergrün 

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke: 5/5
Ambiente: 3/5
Preis: 4/5

Das immergrün begrüßt uns mit so viel Frische, dass man meinen könnte, es zieht. Tatsächlich hat es uns allerdings nur zu den fruchtigen Shakes, Quarkies und Säften hingezogen – oder mit seinen Paninis, Wraps und Salaten gelockt. Für 5€ erhielten wir einen frisch gepressten Saft (Kiwi-Kick), ein Quarkie (Vanille Cookie Kracher) und ein Tomate-Mozzarella Panini. Satt wird man dicke! Wer sich lieber durch die einzelnen Produkte hangeln möchte und nicht gleich ein ganzes Menü zu sich nehmen will, kann neben Smoothie und Co. auch Frozen Yogurt und Couscous wählen. Weil der Name Programm ist, lassen wir die Fruchtexplosionen mal für sich selbst sprechen. Unsere Lieblings-Smoothies: Tropic Sprinter, Himbeer Himmel und Tropenfieber (klein zwischen 3 bis 3,50€). Platz nehmen könnt ihr im immergrün auch, mimimalistisch-klarer Stil lädt vielleicht nicht für einen 4-h-Smoothie ein, doch zum Verweilen reicht‘s.

FAZIT: Fruchtig fresh!

AnDes 

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke: 3/5
Ambiente: 2/5
Preis: 3/5

Deftig deutsche Fleischgerichte mit viel Fleisch und Fleisch. Das wundert nicht, bietet AnDes neben dem Imbiss auch eine gut bestückte Fleischtheke. Hier gibt es alles, was den Vegetarier in die Flucht schlägt. Currywurst (2,50€), Steak, Bockwurst, Frikadelle, Schnitzel (je mit Brötchen 1,60€ bis 3,20€), Gulasch u.s.w. – der Bauernhof scheint kein Ende zu nehmen. Wir bestellten ein Schnitzel mit Kraut- und Kartoffelsalat. Für 4,90€ erhielten wir zwar eine große Portion, doch war die Kartoffel zu sehr in Mayo getränkt und das Schnitzel überzeugte maximal mit einer Mittelmäßigkeit. Wer zwischen Leber- und Currywurst Platz nehmen will, findet ihn – darf sich aber im Zug nicht über gerümpfte Nasen wundern.

FAZIT: Wer auf eine deftige Ladung Fleisch steht, wird hier fündig. 

Ciao Bella 

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke: 4/5

Ambiente: 4/5
Preis: 3/5

Der Promenaden-Neuling versucht das Unmögliche: Er will uns vergessen lassen, dass wir uns immer noch in einem zum Shopping-ausgerichteten Bahnhof befinden. So ein bisschen schafft er das mit seinem Restaurantcharakter auch. Die Speiskarte begrüßt uns mit den Klassikern Pizza, Pasta und Salat. Für eine Salami-Pizza zahlten wir 7€ zufrieden waren wir; für unsere Gorgonzola-Pasta zahlten wir 4,60€ – lecker war es; und für die Lasagne investierten wir 6,90€ – salzig-enttäuscht waren wir. Der Soße fehlte es an mediterranem Küchenzauber, dafür hielt wohl ein verliebter Koch den Salzstreuer triumphierend über den Topf. 

FAZIT: Fixes Mittelmeer-Feeling am Bahnhof zum Verweilen und auch 2-go, dazu lecker Pizza und Pasta. 

Fatih Servet 

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke: 3/5

Ambiente: 3/5
Preis: 2/5

Soeben Little Italy verlassen, sind wir nun zu Gast in orientalischer Umgebung. Freundlichst beraten, wählten wir einen Döner und einen Salat. Mit 3,60€ sind sowohl Döner als auch der Salat nur mittelmäßig zu notieren. Es fehlt der Pfiff, es fehlt die Spannung und, entgegen bereits getesteter Döner, fehlt vor allem der Wiedererkunngswert. Nichts war schlecht, nichts war toll. Mit diesem Résumé müssen wir wohl oder übel von dannen ziehen. 

FAZIT: Für den fixen Döner zwischen Gleis 9 und 9 3/4.

Eiscafé Ovidio 


© Carolin Schreier

Speisen & Getränke: 5/5
Ambiente: 3/5
Preis: 5/5

Was für eine Auswahl! Ciabatta (für je ca. 4,60€), Bruschetta, Toast (für je ca. 4,50€), Crêpes (verschiedene Sorten ca. 4,50€), Kuchen, Torten, Waffeln und eine zuckersüße Palette an Eisbechern. Flink haschten die Kellner/innen um die Tische und entzückten uns mit knusprig-warmen Waffeln auf Joghurt und Eis, geziert mit vielen frischen Früchten. Das Eisbechersortiment brilliert zwar mit einer grandiosen Vielfalt, doch schlägt es den Zuckerspiegel nicht nur nach oben, sondern auch den Geldbeutel nach unten. 8€ hinterlegt man für die Bahnhofssünden. Platz findet man jedoch immer, und das auch als Raucher. Neben der Raucher-Lounge kann man entweder im Café Platz nehmen oder auf den im Bahnhof befindlichen Mittelgang versuchen, die hastig-haschende Menschenscharr zu ignorieren. 

FAZIT: Die vielfältige Karte deckt all die Bedürfnisse Reisender und Hungriger. Zwischen Frucht und Eisturm lässt sich die Zeit und das Bahnhofsgetümmel gut vergessen.

YakiGourmet 

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke: 3/5

Ambiente: 3/5
Preis: 4/5

Das hat ein Bahnhof so an sich: Es kreuzen sich Wege aus jeder Stadt und aller Welt. Und das dürfen wir auch in puncto Gastro-Rundgang im Leipziger Bahnhof festhalten. Letzter Stopp ist für uns in dieser Ausgabe also der kulinarische Genuss Asiens. Neben aktuellen Tagesangeboten kann man sich sein Wunschmenü selber zusammenstellen. So tanzt man zwischen Reis & Nudeln, Hühnchen & Tofu und verschiedensten Soßen hin und her. Wir bestellten das fertige Crispy Chicken Menü führt 4,50€ und hätten uns das Chicken etwas crispier gewünscht. Auch mussten wir mit Soya-Soße einiges an fehlender Gewürzintensität kompensieren. Die Atmosphäre wird leider von einer kontinuierlichen Hektik durchströmt, sodass man sich entweder letztlich nur zum Schlingen Zeit nimmt oder mit einer kleinen Box auf den Weg nach Hause macht. Nach Hause tragen, kann man übrigens auch die vielfältigen Sushi-Kombis.

FAZIT: Fernöstliches Sehnen wird in seinen Grundbedürfnissen absolut gedeckt.