Werner zum ersten Mal für Nationalmannschaft nominiert RB Leipzig bei Werder Bremen: „Gibt keinen Grund, alles in Frage zu stellen“

RB Leipzig muss am Samstag, den 18. März 2017 nach Bremen. Es sollen dringend drei Punkte her, um Verfolger Borussia Dortmund und TSG Hoffenheim weiter auf Abstand zu halten.

© GEPApictures / Kerstin Kummer
RB Leipzig muss am Samstag, den 18. März 2017 nach Bremen. Es sollen dringend drei Punkte her, um Verfolger Borussia Dortmund und TSG Hoffenheim weiter auf Abstand zu halten und den direkten Champions League-Qualifikationsplatz zu verteidigen. 

Und schon wieder geht es für RB Leipzig am kommenden Spieltag gegen einen Gegner, der in der Tabelle weit hinten liegt und mit 26 Punkten gleichauf ist mit dem HSV und seinem alljährlichen Relegationsplatz. Einzig das bessere Torverhältnis lässt die Bremer hoffen, das Schreckensszenario Abstieg zu verhindern. 

Vergangenen Samstag spielte Leipzig vor heimischer ausverkaufter Kulisse gegen Wolfsburg – tabellarisch ebenfalls im Abstiegskampf (26 Punkte, Platz 14). RBL verlor 0:1 gegen die Wölfe. Und auch Werder Bremen zeigt eine passable Rückrunde mit 10 Punkten aus den letzten vier Spielen. Leipzig hingegen konnte als Tabellenzweiter und heißer Champions League-Kandidat in den letzten vier Partien 7 Punkte holen. In der Rückrunde haben sie bisher drei Niederlagen hinnehmen müssen. Zum Vergleich: In der gesamten Hinrunde mussten sich die Leipziger insgesamt zwei Mal geschlagen geben (FC Ingolstadt 04 und Bayern München). Deswegen kommen Fragen auf wie: Ist der Leipzig-Code geknackt? Ist der Druck zu hoch und die Leichtigkeit dahin? 

Zum Thema: Entschlüsselung des Leipzig-Codes

© GEPApictures/ Roger Petzsche
Selbstverständlich sieht das RBL-Coach Ralph Hasenhüttl naturgemäß anders: „Das würde ja bedeuten, dass wir immer auf ein und dieselbe Art gespielt hätten. Und so ist es nicht.“ Als eine der größten Stärken sieht er, dass seine Mannschaft immer wieder neue Lösungen für neue Probleme finde. Außerdem: „Es gibt keinen Grund, alles hier in Frage zu stellen. Der Wiedererkennungswert unseres Fußballs wird auch in Zukunft ein hoher sein.“ 

Hasenhüttl betonte bei aller Code-Knackerei, dass man Wolfsburgs gute Leistung gegen die Leipziger honorieren müsse. Zumal viele Spiele in der überragenden Hinrunde knapp gewonnen wurden, auch gegen damals verunsicherte Wolfsburger (1:0). Sportdirektor Ralf Rangnick sprach beim Sport1 „Doppelpass“ am Sonntag vom Faktor Glück, der in der Hinrunde ebenfalls eine Rolle gespielt habe, um enge Spiele zu gewinnen. 

Zum Thema: Leichtigkeit verloren

„Es kann passieren, dass wir als Aufsteiger tatsächlich auch mal Spiele verlieren. So überraschend das für manche auch sein mag. Für uns ist es das nicht ganz so sehr.“ In der Hinrunde „wurde sicherlich auch das eine oder andere Wunder vollbracht. Leicht ist es uns aber auch da nicht gemacht worden“, so Hasenhüttl. Es sei wichtig zu erfahren, wie es ist, auch nach einer Niederlage in die Spur wiederzufinden. Der Österreicher fordert: „Diese junge Mannschaft hat aber auch verdient, dass man etwas Geduld mit ihr hat, dafür haben wir einfach schon zu viel geleistet in dieser Saison.“

Viel mehr würde auch gerne Davie Selke für RB Leipzig leisten. Aber es reicht noch nicht. Ob der 22-Jährige gegen seinen Ex-Club mal wieder eine Chance bekommt und auflaufen darf, ließ Hasenhüttl offen. Beim Hinspiel bereitete Selke ein Tor vor und schoss selbst noch das 3:1. Diese Woche hatte der Edelreservist in der „SPORT BILD“ gesagt: „Jeder weiß, dass der Verein einen besonderen Stellenwert bei mir hat. Ich sage es mal so: Im Fußball sollte man niemals nie sagen.“ Doch Werder-Manager Frank Baumann sieht dieses Scenario als unrealistisch: „Selbst wenn sich Davie einen Wechsel grundsätzlich vorstellen könnte, glaube ich nicht, dass der sich aus finanziellen Gründen realisieren lässt.“ RB Leipzig holte Davie Selke im Sommer 2015 für 8 Millionen Euro aus Bremen. 

Timo Werner nominiert für Länderspiel

© GEPApictures / Sven Sonntag
Über was lange gesprochen wurde, ist nun geschehen. Zum ersten Mal wurde Timo Werner für die A-Nationalmannschaft nominiert. Bundestrainer Joachim Löw plant mit dem 21-Jährigen für das Testspiel gegen England am 22. März 2017 in Dortmund und das WM-Qualifikations-Spiel gegen Aserbaidschan am 26. März 2017 in Baku. „Werner ist ein junger und interessanter Spieler mit guter Perspektive. Er ist sehr variabel und hat in dieser Saison konstant auf hohem Niveau gespielt. Ich freue mich darauf, ihn in unserem Kreis begrüßen und beobachten zu können“, so Löw. Hasenhüttl meinte noch vor der Nominierung: „Eine DFB-Nominierung von Timo Werner wäre absolut verdient, weil er eine überragende Saison gespielt hat.“ 

Übrigens: Bei der Partie gegen England wird Lukas Podolski verabschiedet. Löw über seinen Liebling: „Es ist toll, dass Lukas in diesem fantastischen Rahmen verabschiedet wird. Er erhält damit einen würdigen Abgang, und den hat er sich verdient. Spiele gegen England sind absolute Klassiker, dazu noch vor den großartigen Fans in Dortmund. Ich gehe davon aus, dass es sehr stimmungsvoll werden wird.“ Im Sommer wechselt Podolski von Galatasaray Istanbul in die japanische 1. Liga zu Vissel Kobe. 

  

Spiel(er)infos:

Naby Keita trainiert nach seiner Belastungsreaktion wieder individuell. Wegen seiner fünften Gelben Karte ist er gegen Bremen aber nicht spielberechtigt. 
Yussuf Poulsen ist nach seinem Muskelbündelriss wieder ins Training eingestiegen und absolvierte bereits individuelle Einheiten mit dem Ball auf dem Platz.

Lukas Klostermann befindet sich nach seiner Arthroskopie im Knie weiter im Aufbautraining.

Ausfälle:
Naby Keita (Gelb-Sperre)

Yussuf Poulsen (Individualtraining nach Muskelbündelriss)

Lukas Klostermann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss)

Gelbsperre droht:

Timo Werner (4 Gelbe Karten)

Was: 25. Spieltag, 1. Bundesliga – Werder Bremen (15.) gegen RB Leipzig (2.) 
Wann: Samstag, 18. März 2017, 15:30 Uhr 
Wo: Weserstadion in Bremen 

Sky überträgt live

Blick auf die Tabelle und den 25. Spieltag:

Borussia Dortmund (3.) – FC Ingolstadt 04 (17.), am Freitag um 20:30 Uhr

TSG Hoffenheim (4.) – Bayer 04 Leverkusen (10.), am Samstag um 15:30 Uhr

Borussia Mönchengladbach (9.) – FC Bayern München (1.), am Sonntag um 15:30 Uhr