„Es ist schön. Aber wir laufen nicht den ganzen Tag jubelnd durch die Gegend" RB Leipzig: weder jubelnd noch panisch gegen SC Freiburg Tabellenspitze verteidigen

RB Leipzig will die Tabellenführung auch gegen den SC Freiburg verteidigen. Lest hier von der Schneeballschlacht, der unheiligen Allianz und wie die Leipziger mit dem Erfolg umgehen.

© GEPApictures / RB Leipzig
Auf der Pressekonferenz von RB Leipzig wird eines immer deutlicher: Zum einen wird der Presseraum immer voller, was nicht nur an der vor Stolz geschwellten Brust RBs liegt, zum anderen: RB-Coach Ralph Hasenhüttl kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus.

 

Verständlich. Hat der Aufsteiger RB Leipzig doch vergangenen Freitag mit dem Sieg gegen Bayer Leverkusen und Ex-Red-Bull-Salzburg-Kollegen Roger Schmidt und Kevin Kampl einfach mal die Tabellenspitze der 1. Bundesliga erklommen.

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Beim Rekordmeister Bayern München war der Plan am Samstag dann sicherlich ein anderer: Nämlich gegen den BVB zu gewinnen und damit wieder naturgemäß an der Spitze des Fußball-Oberhauses zu stehen. Doch wie der Sport so spielt, kam es anders. Dortmund gewann 1:0, sicherte damit den 3. Tabellenplatz und brachte sich wieder ins Titelrennen. Die Münchner verblieben auf einen ungewohnten 2. Platz. Der Bayern-Jäger RB Leipzig wird nun zum Bayern-Verfolgten. Da kann man als Leipziger Trainer mit bisher 11 ungeschlagenen Partien schon mal ins Grinsen kommen. 

Aber damit soll es auch genug sein. Angesprochen auf die Stimmungslage im Verein seit dem Erklimmen der Tabellenspitze: „Es ist schön. Aber wir laufen nicht den ganzen Tag jubelnd durch die Gegend und verharren in Selbstbeweihräucherung“, so der gutgelaunte Hasenhüttl. Für die (unheilvolle) Allianz zwischen Hans-Joachim Watzkes BVB und Uli Hoeneß Bayern, die darauf abzielt, dem neureichen Emporkömmling zu zeigen, wer hier in Fußballdeutschland gefälligst das Sagen hat, zeigt der 49-jährige Österreicher Verständnis: „Sportlich haben wir in ein Wespennest gestochen. Dass es jetzt ein bisschen summt, ist klar.“ Zudem könne sich Hasenhüttl mit den Kommentaren gar nicht auseinandersetzen. „Ich habe unter der Woche genug zu tun.“ Der aktuelle 1. Platz in der Tabelle ändere nichts an der Vorbereitung. Panisch wegen des Erfolges werde aber auch niemand. 

Schneeballschlacht von Freiburg

 

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Nun gilt es, die Tabellenspitze zu verteidigen. Am 12. Spieltag müssen die Leipziger nach Freiburg. Man kennt sich aus der vergangenen Saison, als es um die direkten Aufstiegsplätze für die 1. Bundesliga ging. In der Hinrunde spielten die beiden Zweitliga-Meisterschaftsanwärter in Leipzig 1:1, in der Rückrunde gab es dann die kuriose Schneeballschlacht, die 2:1 für die Freiburger ausging.

Auffällig ist, dass beide Mannschaften überwiegend mit Personal aus der Vorsaison agieren. Das bedeutet, dass sowohl das Team von Christian Streich als auch die Leipziger gut eingespielt sind und auf ihre Automatismen zurückgreifen können. 

Nicht viele Optionen in der Defensive

Schwierig wird es mittlerweile mit der Leipziger Defensive. Zu den Langzeitverletzten Bernardo und Lukas Klostermann kam auch noch Marvin Compper dazu, der sich im Spiel in Leverkusen eine Kapselband-Verletzung am rechten Sprunggelenk zuzog. „Aufgrund der Personalnot in der Viererkette haben wir unter der Woche viel ausprobiert. Wir haben allerdings nicht viele Optionen: Entweder werden Stefan Ilsanker und Kyriakos Papadopoulos oder Benno Schmitz und Stefan Ilsanker auflaufen“, so Hasenhüttl.

Klar hingegen ist, dass es die Leipziger am Freitag besser machen wollen, als beim letzten Mal. Mit Blick auf das Thermometer ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass sich die Freiburger Schneeballschlacht wiederholt. Und wenn doch, gibt es auch eine Lösung: „Dann steigen wir nicht aus dem Bus“, so Hasenhüttl grinsend.

 

Blick auf die Tabelle und den 12. Spieltag:

 

SC Freiburg (10.) – RB Leipzig (1.), am Freitag, 25. November 2016 um 20:30 Uhr

FC Bayern München (2.) – Bayer Leverkusen 04 (9.), am Samstag, 18:30 Uhr

Eintracht Frankfurt (7.) – Borussia Dortmund (3.) am Samstag, 15:30