Der verrückte Schulwahnsinn geht in die 3. Runde Rezension: Fack ju Göhte 3

Zeki, Chantal, Danger und Co. sind zurück und bringen mit Fack ju Göhte 3 wieder erlesenes Asi-Deutsch auf die Leinwand. Diesmal muss Zeki seine „Arschlöcher“ durchs Abi bringen, was keine leichte Aufgabe ist.

Für die Problemschüler der Goethe-Gesamtschule steht das Abitur kurz bevor. Ein Besuch im Berufsinformationszentrum soll Klarheit über die beruflichen Perspektiven der Krawallschüler schaffen, jedoch sind die Ergebnisse, die ein Algorithmus berechnet hat, nur schwer zu akzeptieren. Allgemeine Frustration und Leistungsverweigerung macht sich in der Klasse breit. Aber Zeki (Elyas M´Barek) will seine Schützlinge nicht im Stich lassen und ihnen vor Augen führen, dass sie es selbst in den Händen haben, was sie werden können. Da die Schulleiterin Gudrun (Katja Riemann) aber an Problemen mit dem Bildungsministerium zu knabbern hat, kann Zeki nicht auf ihre Hilfe bauen, allerdings steht ihm die neue und schrullige Lehrerin Biggi (Sandra Hüller) beim verordneten Anti-Mobbing-Seminar mit Rat und Tat zur Seite.

Durchgeknallter Schulschwachsinn mit zeitgenössischen Gags und einer gewohnt guten Performance von Machopädagoge Elyas M´Barek. Fack ju Göhte 3 schmiegt sich in Sachen Humor und überzogener Blödelei perfekt an die vorangegangen Teile an. Kann man mögen, muss man aber nicht! Es ist ein sehr schnelllebiger Film, in dem ein flacher Witz den nächsten jagt und wieder einmal werden dem deutschen Schulsystem auf humoristische Art die Leviten gelesen.

Zwischen Product Placement und Running Gags

Auch wenn er von Zeit zu Zeit ein paar emotionale Momente hat und somit etwas Abwechslung in die sonst so überladene Aneinanderreihung von Wortwitzen und falschen Aussprachen bringt, kommt man nicht umhin zu sagen: Es zieht sich! Angesichts dessen, dass der Film auf eine eher jüngere Zielgruppe zugeschnitten ist, ist es erschreckend, wie sehr er mit Product Placement und Politik-Bashing bespickt ist. Allem voran die Firma mit dem goldenen M.

Unter dem Hashtag #FinalFuck wird der nun letzte Teil der Fack-Ju-Saga auf Social-Media beworben. Gut so! Denn er bewegt sich, wie auch seine Vorgänger, am unteren Rand der Ausdrucksfähigkeit. Was im ersten Teil noch ganz witzig und erfrischend war, ist mittlerweile zu einem Running Gag verkommen, der sich irgendwie verrannt hat.

Fack ju Göhte 3 ist ein wirklich langatmiger Film, zwar sorgt er zeitweise für ein paar gute Lacher, jedoch werden diese von der sehr lieblos erzählten Geschichte stark übertüncht. Wer allerdings auf den flachen Humor und die politisch unkorrekten Witze steht, für den ist der Streifen sicher eine Empfehlung. In die Annalen der Filmgeschichte wird dieses Machwerk, sowie seine Vorgänger, dennoch nicht eingehen.

Fack ju Göhte 3 kommt am 26. Oktober 2017 in die deutschen Kinos.