Das Bootcamp trimmt den Mitteldeutschen Floorball Club Riesentau statt Hockeyschläger

Von den ersten zehn Spielen verloren die Leipziger MFBC-Floorballer fünf. Ab Januar 2013 sollen mit Petter Ericsson und Victor Carlsson zwei neue Spieler aus Schweden die spielerischen Möglichkeiten erhöhen.

Von den ersten zehn Spielen verloren die Leipziger MFBC-Floorballer fünf. Damit überwinterten die Messestädter auf Platz fünf. Vor allem den Abgang des finnischen Top-Stürmers, der in der vergangenen Saison die gesamte Liga verzauberte und im Sommer zurück in seine Heimat wechselte, konnte der MFBC nicht kompensieren. Verstärkung ist in Sicht: Ab Januar sollen mit Petter Ericsson und Victor Carlsson zwei neue Spieler aus Schweden die spielerischen Möglichkeiten erhöhen.

© Andreas Neustadt
Der Anfang sieht ganz harmlos aus. „Lauft euch mal ein bisschen warm“, ruft Sebastian Kanitz der etwa 30-köpfigen Gruppe in der Sporthalle des Evangelischen Schulzentrums in Leipzig zu. Doch was so harmlos beginnt, ist für die Bundesliga-Floorballer der MFBC Löwen aus Leipzig und Grimma eine Trainingsstunde der ganz besonderen Art, es ist „Das BootCamp“. Nach dem Warmlaufen geht es für die Männer und Frauen richtig zur Sache – mit schweißtreibenden spezifischen Erwärmungsübungen mit schnellen Richtungswechseln. Als besondere „Motivation“ sind bereits hier für jeden Fehler zehn Liegestütze fällig. Das für die jungen Frauen aus Grimma nur wenige Tage später ein Bundesligaspiel in Berlin auf dem Programm steht, entlockt dem Coach nur ein müdes Lächeln: „Da kann ich keinen Unterschied machen, da müsst ihr durch.“

Unsere Maxime ist: fordern ohne zu überfordern!

Weiter geht’s für die Floorballer – inzwischen in zwei Teams geteilt – mit schnellen Läufen: erst ohne später mit verschiedenen  Hindernissen. Da ist nicht nur Schnelligkeit sondern auch Koordination gefragt. Dem Verlierer-Team „winken“ wieder Liegestütze. Am Ende der Trainingseinheit haben alle etwa 100 Liegestütze in den Knochen. Nach der Beinkraft ist am Ende auch noch die Armkraft gefragt – mit Riesentauen. Das Lachen vom Beginn der Trainingseinheit ist längst aus den Gesichtern der Floorballer gewichen, die Anstrengung ist ihnen deutlich anzusehen, der Schweiß fließt in Strömen – sehr zur Freude von Sebastian Kanitz, der das sportliche Treiben immer wieder mit einem motivierenden „schneller, da geht noch mehr“ anheizt: „Unsere Maxime ist: fordern ohne zu überfordern! Natürlich müssen alle machen, was wir sagen, aber es wird bei uns niemand erniedrigt. Der Spaß und die Motivation stehen im Vordergrund.“

Übrigens: Die MFBC-Mädels überrollten drei Tage nach der BootCamp-Trainingseinheit die SG Berlin mit 12:1. Wenn das nicht ein Anreiz für weitere solcher Trainingseinheiten ist …

Harter Kampf um einen Play-off-Platz

© Johannes Waschke
Nach der fünfwöchigen WM-Pause im Dezember geht es für die Bundesliga-Floorballer des Mitteldeutschen Floorball Clubs e.V. im Januar wieder um Punkte und Tore – und das Ziel ist klar definiert: „Wichtig ist, dass wir die Play offs der besten sechs erreichen, das ist unser absolutes Minimalziel“, hatte Trainerin Silke Unger bereits vor der Saison erklärt.“

Dass dieses Unterfangen für das im Sommer neuformierte Team kein einfaches wird, wurde bereits in der Hinrunde deutlich. Von den ersten zehn Spielen verloren die Leipziger MFBC-Floorballer fünf. Damit überwinterten die Messestädter auf Platz fünf. Vor allem den Abgang des finnischen Top-Stürmers, der in der vergangenen Saison die gesamte Liga verzauberte und im Sommer zurück in seine Heimat wechselte, konnte der MFBC nicht kompensieren. Im Verstärkung ist in Sicht: Ab Januar sollen mit Petter Ericsson und Victor Carlsson zwei neue Spieler aus Schweden die spielerischen Möglichkeiten erhöhen. Weiter geht der Kampf um den anvisierten Play-off-Platz dann am 20. Januar (11 Uhr, Sporthalle Brüderstraße) gegen den Tabellendritten Red Devils Wernigerode. gegen das Spitzenteam aus dem Harz ist gleich in mehrfacher Hinsicht Revanche angesagt. Schließlich mussten sich die Leipziger im Play-off-Halbfinale der Vorsaison nach einem wahren Floorball-Krimi erst im fünften und entscheidenden fünften Spiel geschlagen geben. Das Hinspiel in Wernigerode war allerdings mit 3:9 eine klare Angelegenheit.

Besser als bei den MFBC Löwen lief es bislang in dieser Saison bei den Frauen des MFBC Grimma – trotz eines großen personellen Umbruchs im Sommer. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kühne hat bereits im November das anvisierte Play-off-Ticket gelöst. Damit laufen die Vorbereitungen auf die entscheidenden Spiele bereits auf Hochtouren.

Andreas Neustadt