22:28-Auswärtsniederlage bei den Rhein-Neckar Löwen SC DHfK Leipzig: Die Löwen schwitzen dem Schlusspfiff entgegen

Die Leipziger Handball-Männer hielten das Spiel beim souveränen Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen lange offen. Das Endergebnis spiegelt den Spielverlauf nur bedingt wieder.

Eigentlich können die Männer des SC DHfK Leipzig mit dem Auswärtsspiel beim Spitzenreiter der ersten Bundesliga sehr zufrieden sein. Sie haben die Begegnung bei der momentan besten Vereinsmannschaft lange Zeit offen gehalten und lediglich 22:28 (11:12) verloren. Allerdings hätte das Ergebnis noch knapper ausfallen können …

© Rainer Justen

Die grün-weißen Handballfans, die die lange Auswärtsfahrt ins badische Mannheim mitgemacht hatten, gaben sich keinen Illusionen hin. Verletzungen hin, Erkrankungen her: Die Gastgeber konnten am Mittwochabend 13 Nationalspieler aus verschiedenen Ländern aufbieten. Sie hatten in dieser Saison schon Bittenfeld, Eisenach, Göppingen, Nettelstedt und Wetzlar aus der Arena geballert und wollten auch gegen den Aufsteiger aus Sachsen beizeiten für „Ruhe und Ordnung“ sorgen. Der Schweizer Schmid, der Schwede Ekdahl und Patrick Groetzki trafen zum scheinbar beruhigenden 5:3. 

Doch die jungen Sachsen hielten dagegen. Sie brachten eine sehr bewegliche und energische Abwehr auf die Platte. Zwar hatte Bastian Roscheck, der eigentlich das Bollwerk organisieren sollte, am Anfang zwei Mal zwei Minuten erhalten, doch dafür mussten Benjamin Menschke und Alen Milosevic ran. Obendrein wartete Torwart Milos Putera mit der einen oder anderen Parade auf. 

So brachten die körperkulturellen Handballer den Favoriten ins Schwitzen. Philipp Pöter und Philipp Weber glichen den Spielstand wieder aus. Dann warfen Alen Milosevic, Lukas Binder und Philipp Pöter die Sachsen sogar mehrere Male in Front. 5:6, 6:7, 7:8. Die meisten Zuschauer in der riesengroßen Arena staunten. Bloß eine kleinere Gruppe (in grünen Dressen) feuerte die eigene Mannschaft pausenlos an. 

Auch Chefcoach Christian Prokop konnte mit der Leistung seiner Männer bis zur Schlussphase des Spieles sehr zufrieden sein. CCCP hatte unter anderem Sergey Zhedik längere Einsatzzeiten gegeben, der drei wichtige Treffer beisteuerte. 10:10, 11:11, 19:18. Die Sachsen waren wirklich an einer faustdicken Überraschung dran. 

Andererseits hatten die ersten drei Viertel der Auseinandersetzung dem Neuling in der ersten Bundesliga viel Kraft gekostet. Prompt wurden in den letzten zehn Minuten einige Chancen liegen gelassen, wurden zwei, drei Angriffe zu zeitig abgeschlossen. Das nutzte die Weltauswahl mit Rafael Baena Gonzalez Olé, Mads Mensah Larsen und Uwe Gensheimer gnadenlos, sie baute den eigenen knappen Vorsprung auf – dem Geschehen widersprechenden – sechs Tore aus. So schnell kann’s mitunter gehen.

Spielbericht: Leutzscher Welle

Statistik 

 

Rhein-Neckar Löwen gegen SC DHfK Leipzig 28:22 (12:11) 

Stationen: 1:1, 3:2, 5:3, 5:6, 8:8, 10:10, 12:11, 12:13, 16:14, 18:17, 20:18, 23:19, 25:22, 28:22

Rhein-Neckar Löwen: Stochl, Schmid 4/1, Gensheimer 6/4, Kneer, Sigurmannsson 1, Baena Gonzalez 1, Larsen 1, Groetzki 5, Reinkind 1, Guardiola 1, Petersson 1, Ekdahl du Rietz 7

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Putera; Naumann, Semper 1, Jurdsz 1, Krzikalla, Pöter 6/2, Binder 3, Roscheck, Weber 4, Zhedik 3, Meschke, Milosevic 4

Zuschauer: 4649 Handballfans in der SAP Arena Mannheim 

Schiedsrichter: Jan Grell (Hamburg), Raphael Piper (Kiel) 

Siebenmeter: Rhein-Neckar Löwen 7/5, Leipzig 2/2

Zeitstrafen: Rhein-Neckar Löwen 6 min, Leipzig 8 min 

Trainerstimmen

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): 

„Glückwunsch an die Rhein-Neckar Löwen zu den zwei Punkten. Es waren sich vor dem Spiel alle Experten einig, dass man im Hinblick auf den Tabellenstand, den Etat und das Saisonziel von einem Vergleich David gegen Goliath sprechen kann. Trotzdem wollten wir den Löwen heute das Leben mit gutem Tempospiel und einer beweglichen Abwehr 60 Minuten schwer machen. Das ist uns durch viel Engagement 45 Minuten lang gelungen, doch am Ende ist das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen. Zu viele Kleinigkeiten sind in der Schlussphase nicht zu unseren Gunsten ausgegangen, daran waren wir selbst schuld. Dennoch können wir erhobenen Hauptes die Rückreise antreten.“

Trainer Nikolaj Bredahl Jacobsen (Rhein-Neckar Löwen): 

„Das war ein hartes, enges und spannendes Spiel. Leipzig hat uns das Leben richtig schwer gemacht. Viele unserer Spieler hatten heute keinen guten Tag. Wir sind häufig nicht schnell genug zurückgelaufen und haben vor allem in der ersten Halbzeit viele Chancen liegenlassen. Riesen Kompliment an Leipzig, sie haben mit viel Leidenschaft gespielt. Am Ende konnten wir noch etwas davonziehen, doch der Sieg ist mit sechs Toren Vorsprung zu hoch ausgefallen. So deutlich war das Spiel heute nicht.“

Das nächste Heimspiel bestreitet der SC DHfK Leipzig gegen FRISCH AUF! Göppingen am 18. November 2015 um 19 Uhr in der Arena Leipzig.

Für die Partie verlosen wir 3×2 Freikarten.