SC Suizid, Historische Chance und Gesetz der Serie SC DHfK Leipzig: Erfolgreicher Saisonstart, Bundestraineramt und Final Four-Chance

Beim SC DHfK Leipzig überschlagen sich die Ereignisse und der Begriff „Sensation“ begleitet die Leipziger Handballer in der Saison 2016/2017.

© Steffen Heyde
Beim SC DHfK Leipzig überschlagen sich die Ereignisse und der Begriff „Sensation“ begleitet die Leipziger Handballer in der Saison 2016/2017.

5. Tabellenplatz in 1. Handball-Bundesliga

Da ist zum Beispiel der hervorragende Start der Leipziger in die zweite Erstligasaison. Derzeit rangiert der Vorjahreselfte auf dem 5. Platz. Für Geschäftsführer Karsten Günther liegt dieser Erfolg an vielen Faktoren: „Zum einen haben wir Jungs, die sehr leistungswillig sind. Und wir haben einen Coach und ein Trainerteam, die extrem viel aus den Spielern rausholen. Wir haben ein sehr gutes Umfeld, in dem sich die Mannschaft komplett auf das Sportliche konzentrieren kann – und das auch macht, weil die Jungs einfach gerne hier spielen. Und das kommt bei den Fans und den Sponsoren gut an.“ 

Apropos Sponsoren: Erst gestern gab der Hauptsponsor der DHfK-Handballer, die Leipziger Gruppe (Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Wasserwerke), bekannt, seine Unterstützung auch in der kommenden Saison fortzusetzen. Und auch der Familienfreizeitpark BELANTIS wird den Handball-Erstligisten um weitere zwei Jahre unterstützen. 

Prokop will Bundestrainer werden

 

© Karsten Mann
Nicht minder – wie eingangs erwähnt – sensationell ist die Diskussion um den neuen Bundestrainer und die Rolle des DHfK-Trainers Christian Prokop. Der noch amtierende Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson löst seinen Vertrag mit dem Deutschen Handballbund (DHB) vorzeitig auf. Das kam für viele überraschend, hatte der Isländer mit der deutschen Nationalmannschaft doch dieses Jahr den Europameisterschaftstitel sowie Olympia-Bronze geholt. Der DHB-Vizepräsident Bob Hanning erklärte den SC DHfK Leipzig-Coach als einen der heißesten Kandidaten für die Nachfolge des Bundestraineramtes. Und Prokop, der erst im Oktober 2016 seinen Vertrag bis 2021 vorzeitig verlängerte, ist am Posten interessiert und würde die Sigurdsson-Nachfolge antreten: „Ich möchte das Amt des Bundestrainers annehmen. Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, Leipzig ist eine Herzensangelegenheit“, so der 37-Jährige. Weiterer potenzieller Nachfolger ist TVB 1898 Stuttgart-Trainer Markus Baur. 

Das Vorgehen Hannings ist nicht kritiklos geblieben. Der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan attestierte dem Verband „keinen guten Stil, Leipzig so in Aufruhr und so unter Druck zu setzen“. Und Hanning habe „fast ein öffentliches Casting um den Bundestrainerposten gemacht und dadurch die Vereine Stuttgart und Leipzig und die Trainer Baur und Prokop unter Druck gesetzt“. Auch Aufsichtsratsmitglied Stefan Kretzschmar meinte: „Wir sind nicht der SC Suizid Leipzig“. Der DHB und der SC DHfK werden sich über eine Ablösesumme einig werden müssen. Derzeit wird auch über eine Doppelfunktion Prokops gesprochen. Wann es zur Entscheidung kommt, ist unklar. Laut Hanning wolle der DHB spätestens im Sommer einen Nachfolger haben.

Erstmalig Chance aufs Final Four

Am Dienstag, den 13. Dezember 2016 um 19 Uhr hat der SC DHfK Leipzig im Pokal-Viertelfinale die Chance, zum ersten Mal in der Vereinshistorie seit der Neugründung das Final Four zu erreichen. Gegner ist TSV Hannover-Burgdorf (Platz 6). Die Sieger im Viertelfinale kämpfen dann in Hamburg um den Titel des Pokalsiegers. Das Rewe Final Four gilt als weltweit populärstes Clubhandball-Event.

Folgende Paarungen wurden außerdem gezogen:

HBW Balingen-Weilstetten – Rhein-Neckar Löwen
TSG Ludwigshafen-Friesenheim – THW Kiel
SG Flensburg-Handewitt – MT Melsungen

Karsten Günther freut sich auf die Partie und meint: „Das ist ein 50/50-Spiel. Letztes Jahr haben wir gegen Hannover zuhause gewonnen, dieses Jahr haben wir zuhause verloren. Wenn das Gesetz der Serie greift, sieht es gut aus.“ Wichtig ist ihm, dass „die Bude aus allen Nähten platzt, damit wir gemeinsam mit den Fans eine überdurchschnittlich gute Leistung hinkriegen und unseren Traum vom Final Four wahrmachen. Das haben wir selber in der Hand und genau solche Spiele sind das Salz in der Suppe.“  

Zuvor steht aber auch noch das Auswärtsspiel in Göppingen (Platz 11) am 10. Dezember 2016 auf dem Programm. 

Pokalinfos:

Was: DHB-Pokal Viertelfinale: SC DHfK Leipzig – TSV Hannover-Burgdorf

Wann: 13. Dezember 2016

Wo: Arena Leipzig

Tickets für das Pokal-Spektakel bekommt ihr hier