Spielwitz schlägt robusten Gegner! SC DHfK mit großem Schritt Richtung Klassenerhalt SC DHfK schlägt Mitaufsteiger TVB 1898 Stuttgart deutlich mit 31:24

Der SC DHfK Leipzig konnte am vergangenen Samstag mit dem Sieg über den TVB 1898 Stuttgart den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt machen.

Die Begegnung der beiden sehr starken Aufsteiger in die erste Bundesliga wollten 4.019 Handballfans sehen. Es ging um eine ganze Menge: Sowohl die Handballer aus Leipzig als auch Stuttgart wollten das Match gewinnen und dadurch einen Riesenschritt zum Klassenerhalt schaffen. Schließlich fuhren die Gastgeber mit 31:24 (18:9) Toren den höchsten Saisonsieg ein. 

Dabei besaßen die Gastgeber vor dem Gegner sehr großen Respekt. Die Männer vom Stuttgarter Stadtrand hatten die letzten zwei Heimspiele gegen den Bergischen HC und Lemgo gewonnen und praktisch einen Lauf. „Außerdem bringen sie viele robuste Spieler mit“, stellte Chefcoach Christian Prokop vor der Auseinandersetzung der beiden alten Rivalen fest. Immerhin bringen die schwäbischen Baumgarten, Bengue, Coric, Fortage, Kisum oder Weiß über 100 Kilogramm auf die Waage. „Da brauchen wir eine bewegliche Abwehr mit schnellen Beinen und schnelle Kombinationen im Angriff!“ forderte CCCP.

DHfK mit furioser erster Hälfte
 

© Rainer Justen
Die grün-weißen Handballer setzten die Forderungen ihres Trainers konsequent um. Die Abwehr um Organisator Bastian Roscheck schien unüberwindbar. Und sollten die Bittenfelder wirklich mal eine Chance geboten bekommen, stand schließlich Jens Vortmann im einheimischen Kasten. Der frühere „zweite“ Torhüter des Hamburger SV avancierte in der Arena zur Nummer eins!

Aus dieser sicheren Abwehr startete der SC DHfK Leipzig viele sehenswerte und vor allem auch schnelle Angriffe. Lukas Binder und Bastian Roscheck konterten, Aivis Jurdsz hämmerte aus dem Rückraum, Philipp Weber verwandelte alle Siebenmeter sicher, Peter Strohsack gab einen gefährlichen Rechtsaußen ab. Die Stationen lauteten 3:0, 8:3, 12:6, 18:9. Die Zuschauer und Experten waren sich einig: Die Gastgeber hatten in der ersten Halbzeit eine (fast) optimale Leistung demonstriert. Sie hatten die Zuschauer mit Spielwitz mehrmals von den Sitzen gerissen. Nur Johannes Bitter, der frühere „erste“ Torhüter des Hamburger SV, nicht. Der neue Keeper der Schwaben hatte seinen Arbeitsplatz nach einer Viertelstunde verlassen und einen Dauerplatz auf der Bittenfelder Bank eingenommen.

Stuttgart dreht auf, Leipzig siegt dennoch sicher
 

© Rainer Justen
Doch das Match war keinesfalls entschieden. Denn die Bittenfelder versuchten die Begegnung nach dem Seitenwechsel mit einer offensiven Abwehrvariante in den Griff zu kriegen. Obendrein ließen die Gastgeber, die zwischenzeitlich 21:10 oder 24:13 führten, in der Konzentration nach. Auf der einen Seite drehten Lars Friedrich und Kaspar Kisum auf, auf der anderen Seite ließen die einheimischen Handballer mehrere Chancen liegen. Der Vorsprung schmolz zusehends zusammen. 25:18. 26:21. Das Geschehen hätte sechs Minuten vor dem Schlusspfiff der sicheren Schiedsrichter kippen können…

…bis Philipp Weber sein erstes Feldtor erzielte, Benjamin Herth das lederne Ikosaeder aus vielleicht zehn Metern in den rechten Winkel jagte, Alen Milosevic das zweite Mal traf. Da war wieder der Spielwitz aus der ersten Halbzeit da. So ein Tag, so wunderschön wie heute. Die sächsischen Handballer konnten die siebente (von mittlerweile elf Begegnungen) in den vergangenen fünf Spielzeiten gegen die Schwaben letztendlich mit 31:24 Toren gewinnen.

Spielbericht: SC DHfK

Trainerstimmen:

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): 

„Wir sind alle überglücklich. Das Stuttgarter Team hat bereits 13 Punkte geholt und sich in der Liga etabliert. Auch wir haben dort verloren. Wir hatten viel Respekt vor ihrer körperlich sehr starken Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir fast perfekt gespielt. Auch in Magdeburg waren wir stark, aber nicht so stark wie heute. So eine gute erste Halbzeit habe ich selten gesehen. Mit unserer kompakten, beweglichen und dennoch fairen Abwehr und einem starken Jens Vortmann dahinter konnten wir die Zuschauer sofort mitreisen. In der zweiten Halbzeit hat dann unser Angriffsmotor etwas gestottert und wir sind mit weniger Überzeugung in die Aktionen gegangen, dadurch kam noch einmal unnötige Spannung auf. Das ist beim Handball oft die Gefahr, wenn man früh im Spiel hoch führt. Der heutige Sieg war ein großer Schritt zu unserem großen Ziel Klassenerhalt.“

Thomas König (TVB Stuttgart): 

„Glückwunsch an Leipzig zu diesem sehr verdienten Sieg. Wir sind nach unseren letzten Siegen mit Selbstverstrauen und gutem Rhythmus nach Leipzig gekommen und haben uns das heute ganz anders vorgestellt. Darum ist meine Enttäuschung sehr groß. Wir haben in der ersten Halbzeit keine Mittel gegen die kompakte Abwehr gefunden und dem SC DHfK immer wieder sehr einfache Tore durch Gegenstöße ermöglicht. Dadurch war das Spiel sehr schnell entschieden. In der zweiten Halbzeit gab es nochmal ein kleines Fünkchen Hoffnung, doch Leipzig war heute einfach klar besser. Wir müssen zu Hause unsere Punkte holen.“

Statistik SC DHfK Leipzig gegen TVB 1898 Stuttgart 31:24 (18:9) 

Stationen: 3:0, 8:3, 12:6, 18:9, 23:12, 24:15, 26:18, 26:21, 31:24

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Storbeck; Semper 1, Steinert 1, Herth 2, Jurdsz 3, Pöter 2, Binder 6, 

Janke, Roscheck 1, Weber 6/5, Strohsack 5, Meschke 2, Milosevic 2

TVB Stuttgart: Özmusul, Bitter; Schimmelbauer 1, Schöbinger, Weiß 4, Schweikardt 2, Friedrich 4, 

Kisum 5, M’Bengue 4, Coric, Baumgarten, Fotache, Kretschmer, Spatz 4/3

Zuschauer: 4019 Handballfans in der Arena Leipzig

Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Braunschweig), Adrian Kinzel (Bochum)

Siebenmeter: Leipzig 5/5, Stuttgart 3/3

Zeitstrafen: Leipzig 6 min, Stuttgart 4 min

Im nächsten Heimspiel erwartet der SC DHfK Leipzig am 27. März 2016 um 15 Uhr den VfL Gummersbach in der Arena Leipzig. Wir verlosen wieder 3×2 Tickets!