Das Beste aus den 60ern, den 70ern und von heute SC DHfK unterliegt dem VfL Gummersbach am Ostersonntag mit 21:31

Im Duell der früheren Europapokalsieger der Landesmeister musste sich Aufsteiger Leipzig dem VfL Gummersbach mit 21:31 geschlagen geben.

Die sächsischen Handballfans wollten zu Ostern 2016 nur feiern, feiern, feiern. Doch die Männer des SC DHfK Leipzig mussten nach einem Vierteljahr wieder mal eine Heimpleite einstecken. Sie verloren das Punktspiel in der einheimischen Arena Leipzig gegen einen sehr starken VfL Gummersbach mit 21:31 (11:16) Toren. 

Die Spielstätte an der Jahnallee war wirklich voll. Am Ostersonntag fieberten 4.782 Zuschauer der Begegnung der früheren Europapokalsieger der Landesmeister – 1966 gegen 1967 – entgegen. Die meisten Handballfans hofften auf den dritten Sieg der körperkulturellen Handballer in Folge und Christoph Steinert brachte die Hausherren aus dem rechten Rückraum in Führung. Die Einheimischen jubelten. Doch das sollte der einzige Treffer des Rückraumspieles und die einzige Führung der Gastgeber am Nachmittag gewesen sein. 

Europameister in Gäste-Team überzeugen

© Rainer Justen
Denn die Gäste aus Gummersbach hatten sich ordentlich vorbereitet. Sie überzeugten mit einer beweglichen Abwehr, die dem ansonsten sehr frechen Aufsteiger nur wenige Lücken ließ, und dahinter wusste ein Europameister als Torhüter par excellence zu überzeugen. Carsten Lichtlein. Er meisterte am Anfang zwei Siebenmeter von Philipp Weber und Sergey Zhedik und weitere Würfe völlig frei stehender Leipziger. 

Aus dieser sicheren Abwehr starteten die Männer aus dem Oberbergischen viele schnelle Angriffe. Außerdem markierte Nationalspieler Julius Kühn etliche Treffer. Er netzte nach dem zwischenzeitlichen 6:6, dem letzten Gleichstand in diesem Spiel, drei Mal hintereinander ein. Er brachte seine Mannschaft praktisch im Alleingang auf die Siegerstraße. Zur Pause führte Gummersbach 11:16. Das Zwischenergebnis stellte eine gewisse Vorentscheidung dar. 

Höchste Saisonniederlage kann noch abgewendet werden

© Rainer Justen
Chefcoach Christian Prokop versuchte viel: „Wir wollten mit anderen Spielern im Rückraum neue Impulse setzen, wollten mit einem zusätzlichen Feldspieler den Rückstand aufholen.“ Doch die Aktionen blieben wirkungslos. „Wir konnten keine Lücken in der gegnerischen Abwehr finden“, musste CCCP feststellen. So bauten die Männer aus Gummersbach ihren Vorsprung kontinuierlich aus. 13:21, 14:24, 15:27. 

Den grün-weißen Handballern drohte die höchste Niederlage in der laufenden Saison. Die konnten Aivis Jurdzs und der junge Franz Semper mit mehreren beherzten Aktionen aus dem Rückraum abwenden. Die Bergischen gewannen schließlich die Begegnung mit 21:31 Toren und haben dadurch die Europapokalplätze in Reichweite behalten.

Spielbericht: Leutzscher Welle

Im nächsten Heimspiel erwartet der SC DHfK Leipzig am 22. April 2016 um 19:45 Uhr die Füchse Berlin in der Arena Leipzig. Wir verlosen 1×2 Tickets!

Trainerstimmen:

Trainer Emir Kurtagic (VfL Gummersbach): 

„Das war heute ein souveräner Auftritt meiner Mannschaft. Wir waren von Anfang an hoch konzentriert, haben über 60 Minuten eine gute Leistung in der Abwehr und auf der Torhüterposition abgeliefert und auch vorn hat es gut geklappt. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Es war ein wichtiges Spiel für uns und meine Jungs haben ihre Aufgaben erledig. Bei Leipzig hingegen lief es nicht so wie bei ihren anderen Auftritten in der Saison. Wir wussten, dass es hier nicht leicht wird. Aber auch, dass es für den SC DHfK als Aufsteiger nicht immer einfach ist, den Erwartungen nach so vielen guten Resultaten gerecht zu werden. Christian Prokop und die Leipziger leisten eine tolle Arbeit und davor habe ich riesen Respekt. Die heutige Leistung von Leipzig spiegelt nicht die Saison wieder und ich wünsche alles Gute, dass es für den SC DHfK so erfolgreich weitergeht.“ 

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): 

 „Glückwunsch an Gummersbach und danke für die Einschätzung unser bisherigen Saisonleistung an Emir Kurtagic. Wir hatten uns eine Woche intensiv auf Gummersbach vorbereitet, auch mental. Durch die zwei souveränen Siege gegen die Mitaufsteiger aus Stuttgart und Eisenach waren wir nach zwei Dritteln der Saison bis auf fünf Punkte dran an Gummersbach. Daher bestand heute die Gefahr, dass wir mit der Einstellung ins Spiel gehen, den Klassenerhalt zu 99 Prozent sicher zu haben. Doch das habe ich nicht gesehen. Wir haben vom Start weg sofort Gas gegeben und mein Team hat die Vorgaben verinnerlicht. Was uns im Weg stand, war ein Weltklasse-Torhüter, der vielleicht zu den Olympischen Spielen nach Rio fährt und Julius Kühn mit einer erbarmungslosen Leistung aus dem Rückraum. Dadurch kommt es zu einem Bruch in unserem Spiel und wir merken, dass es schwer wird Lücken zu reißen. Im Angriff haben wir dann zu hilflos agiert und konnten das Ergebnis nicht mehr verbessern. Ich mache meiner Mannschaft heute jedoch keinen Vorwurf.“

Statistik SC DHfK Leipzig gegen VfL Gummersbach 21:31 (11:16) 

Stationen: 2:2, 3:5, 6:6, 7:10, 10:14, 11:16, 12:20, 13:23, 15:27, 19:28, 21:31

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Storbeck; Semper 3, Steinert 1, Herth, Jurdzs 5, Binder 1, Sommer 1, Roscheck 1, Weber 5/3, Zhedik, Strosack 1, Meschke 2, Milosevic 1,

VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle, Schroeter 1, Ernst 3, Schindler 5, Kühn 7, Persson 8, Penov 2, Zufelde 2, Bult, von Gruchalla 1, Becker 1, Schröder 1

Zuschauer: 4.782 Handballfans in der ARENA Leipzig

Schiedsrichter: Nils Blümel/ Jörg Loppaschewski

Siebenmeter: Leipzig 5/3, Gummersbach 5/5

Zeitstrafen: Leipzig 4 Min, Gummersbach 10 Min