Selbst 100 Mal ICH ist nicht so stark wie ein WIR Schauspiel Leipzig stellt Spielzeit 2018/19 vor

ICH ICH ICH ICH ICH lautet die Spielzeitmotto des Schauspiels Leipzig für die Saison 2018/19. Was dahinter steckt? Ziemlich viel WIR.

© Bianca Rositzka
 ICH ICH ICH ICH ICH prankt es auf dem neuen Spielzeitplakat hinter den fünf Vertretern bei der Jahrespressekonferenz des Schauspiels am 24. Mai 2018.

Dr. Skadi Jennike, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig, freut sich über die aktuelle Position des Schauspiels. Sie betont, dass man auch als sesshafte Kulturinstution immer frisch bleiben, mit dem Zeitgeist gehen und auch mutig sein sollte, um sich in der Stadt und darüber hinaus gesellschaftlich zu positionieren. Das gelingt dem Schauspiel sehr gut; kann es auch in der kommenden Spielzeit z.B. auf Kooperationen mit dem Gewandhaus, dem Zoo Leipzig oder dem Museum der bildenden Künste blicken. „Das Haus vernetzt sich auf hervorragende Weise in der Stadt“, lautet ihr Resümee.

Eine Gesellschaft der Singularitäten

Chefdramaturg Thorsten Buß beschreibt den Leitgedanken der neuen Spielzeit als Antwort auf eine immer lauter werdende Gesellschaft, die Schwierigkeiten des Miteinanders auf größerer (politischer) und alltäglicher Ebene, auf die Radikalisierung des eigenen Standpunktes und auf den Kompromiss, der heute mehr Zumutung als Ziel zu geworden sein scheint.

© Bianca Rositzka
 

Faust verlässt das Schauspielhaus

Diesem Ich-Sein der Gesellschaft stellt sich das Theater mit 23 Premieren und 22 Wiederaufnahmen als WIR entgegen. Ein großes Projekt wird dabei „Faust I+II“ ab dem 29. September 2018 sein. Zu dem Stück werden drei thematisch verschiedene Touren durch die Stadt angeboten, die allesamt im Schauspielhaus beginnen und enden. Diese starten immer gleichzeitig (der Besucher kann wählen) und beschäftigen sich mit Geld („Die Erfindung des Reichtums“), Medizin und virtuellem Leben („Schöpfungsträume“) und Landgewinnung („Die Umsiedler“). Ein ziemlich aufwändiges Projekt, auf das Schauspiel-Intendant Enrico Lübbe ebenso gespannt ist wie wir schon beim Zuhören!

Was euch noch erwartet

© Bianca Rositzka
Weitere Premieren erleben wir u.a. am 31. Dezember 2018, wenn Moritz Sostmann „Der Widerspenstigen Zähmung“ als Schauspiel-Puppenspiel zur Silvesterfeier auf die Bühne bringt, am 18. Januar 2019 mit Arnim Petras Doppelprojekt „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ oder am 22. März 2019 durch die Kooperations-Produktion mit dem Leipziger Ballett „If you were God“. Auch in der neuen Spielstätte Diskothek warten vier Premieren und acht Wiederaufnahmen auf euch; für die Residenz stellt Thomas Frank, Künstlerischer Leiter ebendieser, sieben neue Stücke vor.

 

www.schauspiel-leipzig.de