Große Klappe und hoffentlich was dahinter Soll ich im Studium hochschulpolitisch mitwirken?

In den 60er Jahren gingen tausende Studenten auf die Barrikaden und konnten viele gesellschaftliche Veränderungen bewirken. Heute herrscht in der Studierendenschaft eine andere Mentalität: Das Studium bequem durchziehen und währenddessen bloß nicht auffallen.

In den 60er Jahren gingen tausende Studenten auf die Barrikaden und konnten viele gesellschaftliche Veränderungen bewirken. Heute herrscht in der Studierendenschaft eine andere Mentalität: Das Studium bequem durchziehen und währenddessen bloß nicht auffallen. Dabei ist die hochschulpolitische Mitwirkung im StuRa, Fachschaftsräten oder Gremien immer noch von Bedeutung – oder doch nicht?

CONTRA

In der Hochschulpolitik ist es wie bei so vielem im Leben: Wer keine Ahnung hat, sollte einfach die Klappe halten. Viel zu oft werden Studenten im Fachschaftsrat oder StuRa aktiv, um ihren Lebenslauf aufzuhübschen, ohne wirklich Ahnung von einer Sache zu haben. Kein Wunder, dass sich kaum ein Student für diese Vertreter interessiert, die Wahlbeteiligung unterirdisch ist und niemand in die Gremien eintreten will.
Hinzu kommt, dass in vielen Studiengängen die Fachschaftsräte von den Professoren als auch den Studenten nicht ernst genommen werden. Selbst wenn man also gute Ideen und Mut zur Veränderung hat, nimmt das selten jemand wahr. Dadurch entstehen FSR, die ihre Sitzungen ausschließlich mit Kaffeetrinken verbringen.
Statt seine Zeit so zu verplempern, kann man auch für seine Prüfungen lernen und gute Hausarbeiten schreiben. Das bringt am Ende wenigstens etwas auf dem Zeugnis.

FAZIT: Als studentischer Politiker verschenkt man meistens nur seine Zeit.

PRO

Wer etwas bewirken will, muss klein anfangen. Das gilt auch an den Hochschulen: Mitglied im Fachschaftsrat oder im Studentenrat zu werden ist nur eine kleine Hürde, die im besten Falle das Leben für alle Studenten verbessern kann. Ein gutes Beispiel dafür ist aktuell der FSR Theaterwissenschaft der Uni, der zahlreiche Demos und Aktionen veranstaltet und so die Aufmerksamkeit auf das Problem der Stellenkürzungen lenkt. So werden auch Bürger außerhalb der Uni dazu gebracht, einen kritischen Blick auf das Bildungssystem zu werfen.
Natürlich gibt es auch andere, persönliche Vorteile für ein Engagement in Gremien und Organen. Euer Lebenslauf wird sich darüber genauso freuen wie euer Geldbeutel. Wer nämlich hochschulpolitisch mitwirkt, hat oftmals Anspruch auf eine Verlängerung der Regelstudienzeit. Und diese gewährleistet gleichzeitig eine zumeist dringend nötige verlängerte BAföG-Zahlung.

FAZIT: Seine eigene Meinung vertritt man am besten selbst.