Foodsharing in Leipzig Teilen macht Freu(n)de

Es werden 50% der Ernte, die für Menschen angebaut wird, vernichtet. 82kg Lebensmittel werden pro Person in einem Jahr weggeschmissen und zwei Drittel der von Privathaushalten entsorgten Abfälle sind ganz oder teilweise vermeidbar. Foodsharing ist ein Ansatz zur Vermeidung solcher Zahlen.

Es werden 50% der Ernte, die für Menschen angebaut wird, vernichtet. 82kg Lebensmittel werden pro Person in einem Jahr weggeschmissen und zwei Drittel der von Privathaushalten entsorgten Abfälle sind ganz oder teilweise vermeidbar. Foodsharing ist ein Ansatz zur Vermeidung solcher Zahlen.

Seit dem 2. Dezember 2012 kann man im Internet alles feilbieten, was man zu viel im Kühlschrank hat. Vier Marmeladengläser auf Reserve oder zehn Kilogramm Kartoffeln? Dann nichts wie los und teilen, was das Zeug hält – und dies zur Abwechslung mal nicht auf Facebook. Nach erfolgreichen Konzepten wie Couchsurfing kann man nun seine überschüssigen Lebensmittel mit anderen Leipzigern teilen. Das geht ganz einfach: Man registriert sich auf www.foodsharing.de, fügt seine Adresse hinzu und kann fortan in fremden Essenskörben stöbern und selbstverständlich auch einen eigenen anlegen.

Jeder wird ein bisschen zum neuzeitlichen Jäger

© Carolin Schreier
„Das Konzept kann von jedermann eigenständig interpretiert werden. Man kann als passiver oder aktiver User teilnehmen. Für manche Mitglieder geht es auch einfach nur um die sozialen Kontakte. So findet jeder, was er sucht“, erklärt Greta Taubert, die selbst überzeugter „Foodsharer“ ist – etwas für den Magen, etwas für das Gewissen oder etwas für den Bekanntschaftskreis. Greta erzählt, dass sie selbst ein bisschen zur neuzeitlichen Jägerin geworden ist und jeden neuen Kontakt sehr schätzt. Anfang März fand zum Beispiel die „Süße Sause“ statt, zu der jeder eingeladen war seine überschüssigen Süßigkeiten mitzubringen und sie zu teilen. Schön wäre es, so Greta, wenn solch ein Lebensmittelaustausch einmal ganz von alleine funktionieren und die Nachbarschaftsdynamik wieder hergestellt werden würde.

Hat Omi also wieder einmal den täglichen Schokoladenkonsum auf 20 Tafeln Kinderschokolade überschätzt, so kennt ihr nun eine moralisch vertretbare Lösung zum Wohle aller. Schmecken lassen!