Keep it Rollin' In den Kochtopf geschaut: Mr. Moto Leipzig

Diesmal haben wir bei Mr. Moto einen Blick in die Küche gewagt und uns an der hohen Kunst des Sushi-rollens versucht.

Unser diesmonatiger „Blick in die Kochtöpfe“ stellte sich eher als Blick zwischen die Algenblätter heraus. Wir begruben unsere Hände in Sushireis, rollten Bambusmatten und hantierten mit rohem Fisch. Ja ja, der Leser muss nicht geschult sein, um zu wissen, dass wir uns an den Versuch der Sushi-Herstellung wagten, hierbei allerdings zum Glück auf fachmännische Hilfe von Joey und Hung der Sushi-Bar „Mr. Moto“ vertrauen durften. 

Joey selbst hat bei einem Sushi-Meister das Handwerk gelernt und erklärt uns, dass dieser Ausbildungsprozess in Japan ursprünglich sechs Jahre dauern würde. Auch dürfen in Japan keine Frauen im Sushi-Gewerbe tätig sein. Bei Mr. Moto ist dies freilich nicht der Fall und so begeben wir uns hinter die Sushi-Bar, welche von 20 kleinen fahrenden Sushi-Booten Mr. Motos Hauptaugenmerk bildet. Wichtigste Regel mal vorab: Keine Gabel beim Sushi-essen! „Da stirbt nämlich sonst irgendwo ein Koch!“ Das Besteck zwecks fahrlässiger Tötung also sofort aus dem Kopf gestrichen und ran an die Speisekarte: Dort finden wir zum Beispiel Hosomaki- (dünne Reisrollen), Gunkan- (Reis-Schiffchen in Algenblatt mit krönender Füllung) und Nigiri-Sushi („Ballen“-Sushi) sowie California Rolls, die sich als westliche Sushi-Interpretation definieren.

Bis auf die frittierte Wiener wurden die meisten Topping Ideen bei Mr. Moto schon umgesetzt 
© Carolin Schreier

„Grundsätzlich kannst du alles in dein Sushi reinpacken. Und so gehen bei uns neben den Klassikern auch ausgefallene Ideen über den Tresen. Wir haben uns schon Kreationen mit Kürbis oder Roter Beete ausgedacht. Einzig die frittierte Wiener in der Sushi-Rolle blieb bei ihrem Ideen-Status“, erklärt uns Joey. Wofür Joey 1 bis 2 min benötigt, brauchen wir ein wenig länger und vor allem viel Geduld: Der (klebrige!) Reis muss ordentlich auf die verschieden großen Nori (Algenblatt) platziert, dann mit dem Topping ausgestattet und mit Hilfe der Sushi-Matte zusammengerollt werden. Das Topping ist frisch, Krebsfleischimitat gibt’s nicht, und auch die Soßen (Sweet-Chili ist unsere absolute Empfehlung) werden selbst gemacht. Wir haben gerollt, was das Zeug hält. 

„Ingwer wäscht den Mund rein für das nächste Sushi“

© Carolin Schreier

Einer unserer Favoriten war die California Roll „Tamago Salmon Cheese“. Tamago ist dünnes japanisches Omelett (ebenfalls selbstgemacht), welches nochmals um das Sushi gerollt wird. Als Füllung brilliert die Köstlichkeit mit selbstgemachtem Frischkäse und Lachs! Auch das Sushi mit frittierter Garnele war der Hit. Einzig an den Ingwer kommen wir irgendwie nicht ran. Doch Joey erklärt: „Ingwer schmeckt nicht nur nach Seife, sondern erfüllt auch eben jene Aufgabe: Er wäscht den Mund rein fürs nächste Sushi.“ Wir haben das Sushi auch ohne Seife verkraftet, rollen allerdings aber nicht minder gestopft aus der Sushibar heraus.