Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg! Vegane Ernährung: Nur Trend oder Zukunftsvision?

Viele Vorurteile prasseln auf die vegane Ernährungsweise ein, die gerade sehr im Kommen ist. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, weniger Fleisch zu konsumieren. Doch gleich vegan? Für die Mehrheit der Menschen ist das Neuland, auf das sich nur wenige begeben möchten.

 

Der Trend steigt: Skandale der Lebensmittelindustrie dringen immer mehr durch und viele Menschen werden skeptisch, informieren sich genauer, wollen verzichten. Nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt zuliebe kann das eine weise Entscheidung sein.

Die Vorurteile

Veganer leiden an Nährstoffmangel und essen nur Grünzeug! Vegane Ernährung ist einseitig und langweilig! Das sind doch alles Ökos! Menschen sind schon immer Fleischesser! Sich vegan zu ernähren ist kompliziert und umständlich!  Wer sich bei diesen Vorurteilen wiedergefunden hat, sollte unbedingt weiterlesen!

Die Gründe für eine vegane Ernährung:

Tierhaltung – „Fressen und gefressen werden.“

„Das ist mir zu viel Aufwand!“ Doch der lohnt sich! In einer Zeit, in der noch nie so viel Fleisch gegessen wurde wie bisher – 61 Kilo pro Person pro Jahr (Stand 2011) – steigt die Industrialisierung der Fleischproduktion. Das Bio-Siegel verspricht eine faire Tierhaltung und Nachhaltigkeit. Doch auch das entspricht nicht der vollen Wahrheit. 98% der Tierhaltung gehören zu der Intensivtierhaltung, das heißt, dass Fleisch so schnell und so billig wie möglich produziert wird – ganz egal, unter welchen Bedingungen: Tiere werden auf engstem Raum gehalten, werden als Tierjungen schon zu Fleisch verarbeitet, werden dehydriert auf unnötig langen Strecken transportiert und die Betäubung ist meist unzureichend oder es wird gänzlich darauf verzichtet. Leider ist dies der Alltag und nur selten leben die Tiere friedlich und glücklich auf einer grünen Alm, wie es einem in manch einer Frischkäsewerbung vorgegaukelt wird.

Umweltschutz – „Vegetarier und Veganer halten sich für was Besseres!“

Eigentlich einer der überzeugendsten Gründe. Die Tierindustrie verschwendet Ressourcen und verschmutzt die Umwelt im großen Stil. Eines der bekanntesten Probleme ist der hohe Stickoxid-Ausstoß. Stickoxid ist ein Gas mit 300-fach größerem Potenzial zur globalen Erwärmung als CO2. Ganze 18% mehr Emissionen werden in der Tierindustrie erzeugt, als der globale Verkehr es tut. Ungefähr 70% des weltweiten Getreideanbaus geht in die Fütterung der Nutztiere. Kritiker sagen, man könne damit alle Entwicklungsländer sättigen. Für ein Kilo Fleisch sind 22kg Getreide und 20.000 Liter Wasser vonnöten. Das sind grundlegende Nahrungsmittel, die in Entwicklungsländern dringend gebraucht werden. Ein ganzes Drittel fossiler Energien wird dazu verwendet, Nutztiere zu züchten. Außerdem verschmutzen Pestizide, Dünger und andere in der Landwirtschaft und Nutztierindustrie eingesetzte Mittel Grundwasser, Böden und die Luft.

Gesundheit – „Wir waren schon immer Fleischesser!“

Nur Fleisch, Milch, Käse, Eier und Fisch wegzulassen, ist nicht automatisch gesund. Sowohl ein Veganer als auch ein omnivor lebender Mensch – ein Allesesser – kann gleichermaßen schnell an einer Unterversorgung leiden, wenn er nicht darauf achtet, was er isst. Fakt ist: Auch Veganer bekommen alle Nährstoffe, die sie zum Leben brauchen. Einzig und allein Vitamin B12 kommt so gut wie nur in tierischen Produkten vor. Doch davor muss sich heutzutage kein Veganer mehr fürchten, denn viele Sojaprodukte wie Sojamilch oder Sojajoghurt sind mit B12 angereichert. Auch grundlegende Nährstoffe wie Eiweiß (viel vertreten in Sojaprodukten und Erdnüssen), Eisen (in Haferflocken und grünem Gemüse) und Omega-3-Fettsäuren (Rapsöl und Chiasamen) wird ein Veganer nicht missen. Weitere Infos dazu findet ihr in einer Nährwerttabelle von peta.

 

Die Kritik

  

„Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg!“, „Fressen und gefressen werden“, „Die Veganer halten sich alle für was Besseres!“, so der Antiveganer. Viele, viele Studien, die für eine vegane Ernährung sprechen, wurden widerlegt und angefochten. Ja, der Verzicht auf Fleisch ist für viele Menschen eine große Sache! Der Omni fragt sich nun: „Warum? Soll er doch essen, was ihm schmeckt!“ Es gibt ja zur Zeit diesen Hype. Viele „Veganer“ machen das Ganze ja nur aus Trend und stehen gar nicht zu ihrer Einstellung und haben es spätestens beim nächsten Trend wieder vergessen. Harte Kritik! Doch es gibt knallharte Fakten für eine vegane Ernährung, die Professor T. Colin Campbell in dem Dokumentarfilm „Forks Over Knifes“ (siehe Trailer) aufzeigt. Campbell ist außerdem bekannt für die große China-Studie, die in einem sehr lesenswerten Buch zusammengefasst ist. Viele weitere Studien findet ihr hier.

Die Einstellung, dass ein Mensch allein nichts daran ändern kann, wie sich unsere Umwelt verändert, ist lange überholt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder hat seinen Beitrag zu leisten – egal ob man sich vegan ernährt, recycelt oder einfach mal das Rad nimmt statt des Autos. Auch wenn jemand kein Interesse hat, folgende Generationen vor Schlimmerem zu bewahren, dem sei gesagt: Die Reaktion der Natur kommt viel schneller als wir glauben möchten. 

Hier könnt ihr vegan einkaufen in Leipzig:

Veganz 
Kostbar Naturkost
Vegan Leben
Vleischerei (kleine vegane Kühltheke)
Weltladen Connewitz
Biokarawane
Macis
Reformhaus (Hauptbahnhof)
Denn’s

Hier könnt ihr vegan speisen in Leipzig:

Vleischerei 
S Kultur (bald mit vegetarischem Metzger)
Mio (kleines veganes Angebot) 
Zest 
Symbiose 
Deli 
Atacolypse 

Viele weitere vegane Örtlichkeiten in Leipzig findet ihr hier. 

Weitere Infos:

Hier findet ihr noch einen veganen Blog aus Leipzig.
Eine weitere Homepage für veganes Leben in Leipzig findet hier.
Und Weiteres über die vegane Lebensweise unter peta und der Albert Schweitzer Stiftung.

P.S.: In Kürze findet ihr alle Locations, wo ihr vegan essen oder einkaufen könnt, unter dem Stichwort „vegan“ im urbanite.