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Buchrezension: „Im Würgegriff des Wanderfalken“ von Martin Gottschild

Der Berliner Martin „Gotti“ Gottschild schafft mit seinem Werk „Im Würgegriff des Wanderfalken“ eine abenteuerliche Reise großer und kleiner Erzählungen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Hat man sich schon mal gefragt, was es mit Weinbergschneckenäugleinwimpernstaub auf sich hat, was eine Frühlingsfaust ist oder warum man niemandem seine Zeit stehlen kann? Nein? Dann sollte sich der geneigte Leser einmal die 26 schrägen Kurzgeschichten von Martin „Gotti“ Gottschild zu Gemüte führen, eines bekennenden Videotext-Konsumenten und Ex-Arbeitnehmers, der von allen Details seines entschleunigten Lebens erzählt. Erinnerungen an die großen Sommerferien, Kindheitserlebnisse, Skurrilitäten und Unwägbarkeiten des Alltags, eine Tour nach Frankreich – faktisch nichts bleibt unerwähnt und so ziemlich jeder kriegt auf die eine oder andere Weise sein Fett weg. Seien es die Freundin, Slackliner oder der „Hausseelsorger“ von Kabel Deutschland …

 

Fazit

Achtung, anschnallen und festhalten! Und schon geht es los auf die Reise, einmal quer durch den ganz normalen Wahnsinn, der sich Leben
nennt, und wieder zurück. Unsere Lachmuskeln müssen schon nach den ersten paar Sätzen geradezu Übermenschliches leisten und das zieht sich durch das gesamte Buch. Nicht grundlos: Sprachgewaltige Wortungetüme begegnen uns auf unserem Trip ebenso wie satirische, zuweilen bitterböse Verbalkaskaden, die alle kleinen und großen Absurditäten mit dem auf die Schippe nehmen, was unser Vokabular so hergibt. 

Kurzum: Eine wilde, abenteuerliche Reihe großer und kleiner Erzählungen, in denen es an schwarzem Humor nicht fehlt, die aber zuweilen auch anrührend daherkommen und auf hintergründige Weise durchaus zum Nachdenken bringen. Letztlich vielleicht ein kleiner Anstoß für uns alle, das Leben nicht immer gar zu bitterernst zu nehmen, es einfach laufen zu lassen, mal das zu hinterfragen, was uns immer als vollkommen und erstrebenswert vorgegeben wird. Apropos, hat eigentlich irgendwer diese seltsame Frau Perfektion schon gesehen? Ich finde sie nicht  

Über den Autor: 

Martin „Gotti“ Gottschild, geb. 1976, kommt aus Berlin und ist als Bassist und Sänger aktiv. Außerdem tritt er seit über 10 Jahren mit seinem bekannten Programm „Tiere streicheln Menschen“ als Schreiber humoristischer Kurzgeschichten auf.  

Info: Am 14.12.2016 um 20 Uhr könnt ihr „Gotti“ im Neuen Schauspiel erleben. Hier liest er aus seinem Werk

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