Chor meets Rock & Pop 2.0

Diese zwei Männer haben das Kommando über mehr als 200 Frauen: Die Brüder Stijn und Steven Kolacny leiten den belgischen Frauenchor Scala. Am 6. April präsentiert urbanite sie zum zweiten Mal in der Magdeburger Stadthalle. Wir haben vorab mit Dirigent Stijn Kolacny gesprochen.

Diese zwei Männer haben das Kommando über mehr als 200 Frauen: Die Brüder Stijn und Steven Kolacny leiten den belgischen Frauenchor Scala. Am 6. April präsentiert urbanite sie zum zweiten Mal in der Magdeburger Stadthalle. Wir haben vorab mit Dirigent Stijn Kolacny gesprochen.

Stijn, ihr spielt jetzt zum zweiten Mal in Magdeburg. Was ist dir von eurem Konzert im letzten Jahr noch in Erinnerung geblieben?
Das Publikum war der Hammer. Und der Saal in der Stadthalle war wirklich sehr schön. Insgesamt eine tolle Atmosphäre.

Wart ihr mit der Zuschauerresonanz zufrieden?
Es hätten natürlich ruhig noch ein paar mehr Plätze besetzt sein können. Aber es macht uns allein schon stolz, überhaupt in Deutschland spielen zu dürfen. Und da ist es letztlich nicht entscheidend, wie viele Leute kommen sondern dass die, die da sind uns richtig zu hören und sich für das, was wir machen begeistern können.

Wie wollt ihr es dieses Mal schaffen, die Leute für euch zu begeistern?
Zum einen haben wir ganz neue Bühnenoutfits für die Mädchen. Die hat extra ein belgischer Designer für uns entworfen. Sie unterstreichen zum einen die Individualität jeder einzelnen Sängerin und schaffen trotzdem ein einheitliches Erscheinungsbild und zeigen den Chor als Einheit. Das besondere daran ist, dass sie der Stimmung unseres Songs folgen. Anfangs sind die Kleider noch dunkel, geheimnisvoll und fast ein bisschen gothic, später werden sie dann bunter und offener.

Und was ist musikalisch zu erwarten?
Wir arbeiten derzeit ja an einem neuen Album, „Black Moon“, das im September erscheinen wird. Darauf sind ausschließlich Titel, die mein Bruder Steven komponiert hat und davon werden wir auch einige beim Konzert vortragen. Dazu natürlich auch wieder einige neue Coverversionen und deutsche Songs.

Wonach wählt ihr die Titel aus, die ihr covert?
Danach, wie sie als ‚Chorversion‘ klingen und das merkt man meist erst beim Proben. Von 30 bis 40 Songs schaffen es am Ende etwa zwölf ins Programm. Oft hilft uns dabei auch das Feedback von Freunden oder Familie, die sich so eine Probe dann mal anschauen oder unsere Demoaufnahmen, von denen wir sehr viele machen. Wenn es selbst noch einmal hört, lässt sich der Klang meist besser beurteilen.

Gibt es einen Titel, den ihr eigentlich unbedingt covern wolltet, der aber nicht zu euch gepasst hat?
Nein, keinen ganz Bestimmten. Was generell nicht funktioniert sind Nummern, die zu poppig oder zu mainstreammäßig sind, wie von Madonna oder Michael Jackson. Auch Hip Hop und R’n’B sind schwierig. Wobei wir im letzten Jahr mit Kool Savas zusammengearbeitet haben. Bei seinem Song „Nichts bleibt mehr“ hat unser Chor die Backgroundvocals gesungen und das klang super.

Wie schwer ist es denn für die Mädchen, auf Deutsch zu singen?
Das können die Zuhörer sicher am besten beurteilen. Grundsätzlich fällt es ihnen aber leichter auf Deutsch zu singen als zum Beispiel auf Englisch oder Französisch. Und es macht auch mehr Spaß (lacht).

Und woher kannst du so gut Deutsch?
Ich hatte es damals vier Jahre lang in der Schule. Zudem wohnt mein Vater in Wien und ich besuche ihn noch so oft es geht. In unserer Familie wird daher viel deutsch gesprochen.

Bei den Proben wird aber sicher kein Deutsch gesprochen. Wie läuft so eine Probe bei euch ab?
So viel Zeit, um gemeinsam mit den Mädchen zu proben ist bei einem derart großen Pool an Sängerinnen (mehr als 200, Anm.d.Red.) gar nicht. Wir setzen daher viel Eigeninitiative voraus bei den Mädchen. Sie müssen viel selbstständig üben. Bei gemeinsamen Proben arbeiten wir dann eher an Feinheiten, wie der Intonation und dem choralen Klang.

Verliert man bei so vielen Frauen auch mal den Überblick?
Natürlich kenne ich nicht jede persönlich, das wäre bei so vielen Mädchen auch wirklich schwierig. Aber ich weiß den Namen von jeder unserer Sängerinnnen und, was sie studiert, die Stimmfarbe und das ungefähre Alter (lacht).

Habt ihr bei euren Tourterminen in Deutschland denn immer noch ein wenig Zeit, etwas von der Stadt zu sehen, in der ihr spielt?
Also mein Bruder Steven und auch einige der Mädchen schauen sich grundsätzlich immer etwas von der Stadt an, in der wir gerade sind. Ich hingegen brauche meine ganze Konzentration für den Auftritt und bleibe daher lieber im Hotel oder dem Konzertsaal. Ich komme dann lieber mal für einige Tage zum Urlaub machen zurück. Steven meinte auch, dass Magdeburg wirklich schöne Ecken hat.

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