FCM kommt nach 0:2 zurück
Bierdusche im Nacken, heisere Stimme, wildfremde Menschen liegen sich im Siegestaumel in den Armen! Es hätte so schön sein können. Der 1. FC Magdeburg kam im ersten Heimspiel 2013 nicht über ein 2:2 gegen die TSG Neustrelitz hinaus.
Magdeburg verschlief das Spiel im ersten Durchgang komplett. Zu groß die Verunsicherung nach der Mittwochsniederlage in Meuselwitz (0:2) und der Druck, vor dem eigenen, sehr kritischen Publikum, zu bestehen. FCM-Coach Andreas Petersen gab nach dem Spiel zu: „Man hat die Verunsicherung nach der bösen Niederlage in Meuselwitz gespürt.“
Der FCM begann mit Winterneuzugang Telmo Teixeira im Mittelfeld. Christian Beck stürmte allein im Angriff. Der Ex-Hallenser Teixeira setzte seine Mitspieler in einigen Momenten immer wieder gut in Szene und wirkte agil. Somit war er im ersten Durchgang einer der besseren Spieler im blau-weißen Dress. In der 23. Minute verpasste er jedoch eine präzise Hereingabe von Fabio Viteritti und trat am Ball vorbei. Petersen ließ Teixeira zur Halbzeitpause unten.
In der Halbzeitpause stellte Andreas Petersen um. Brachte für Teixeira und den unglücklich wirkenden Christopher Reinhard Patrick Bärje und Dawid Krieger. Aus dem 4-2-3-1 wurde das klassische 4-4-2. Petersen: „Es ist ein Luxusproblem, wenn man zwei Systeme spielen kann. Nach der Umstellung wollten wir mutiger agieren. Es hat ja keiner mehr einen Pfifferling auf den FCM gesetzt.“
Zu Beginn der zweiten Hälfte befanden sich beide Mannschaften wieder auf gleichem Niveau. Den besseren Start erwischten die Gäste. Diouf, jüngerer Bruder des Stürmers von Hannover 96, erzielte aus Nahdistanz das bittere 0:2 (52.).
Im vierten Spiel platzte bei Beck endlich der Tor-Knoten. Den Anschluss erzielte die Sturm-Kante aus dem Gewühl heraus (65.). Nur vier Minuten später war der Riese per Kopf zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Doppelpack durch den 1,96 Meter langen Stoßstürmer. Magdeburg war in der Schlussphase dem 3:2 nah: Sowislo am langen Pfosten (72.), Krieger aus zwei Metern (82.) und Bärje (87.) verfehlten jeweils knapp das Tor. Es war zum Haare raufen.
„Wir fühlen uns als moralischer Sieger, auch, wenn uns das nicht weiterbringt. Was wir in den letzten 30 Minuten gesehen haben, war das, was ich sehen will. Wir haben da richtig guten Fußball gespielt. Die Pfiffe haben weh getan, waren aber berechtigt. Danach haben sich hier aber auch wieder alle versöhnt“, zog Petersen in seiner gewohnt diplomatischen Art einen Strich unter das Heimunentschieden. Am kommenden Mittwoch gastiert der FC Union Berlin II ab 19.30 Uhr in der MDCC-Arena. Ob Petersen dann gleich 4-4-2 spielen lässt, bleibt abzuwarten.