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Der Club macht aus viel wenig – 1:0 gegen Rathenow

Um neue Verträge wurde gespielt, Chancen vergeben, und Stammkräfte für den Pokal geschont. Für ein 1:0 gegen Rathenow reichte es dennoch.

Strafraumszenen hui, Spielwitz pfui. Am 27. Spieltag gewann der 1. FC Magdeburg sein Heimspiel gegen den FSV Optik Rathenow mit 1:0. Beide Teams boten den 3.087 Zuschauern ein Spiel mit vielen Torgelegenheiten, bei dem das kreative Element allerdings klar auf der Strecke blieb.

 

Reservisten im Einsatz

Trainer Andreas Petersen sorgte mit seinem Anfangsaufgebot für einige verblüffte Gesichter in der Arena. So setzte er sieben Spieler ein, die zuletzt nicht über den Reservistenstatus hinauskamen, darunter u.a. Ersatztorhüter Danilo Dersewsky für Matthias Tischer. Eine Maßnahme, die einerseits dem hohen Pensum der „englischen Wochen“ geschuldet war, andererseits einigen Akteuren die Gelegenheit bot, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen.

Der Bindung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen tat diese Rotation offensichtlich nicht gut. So kam der Gast aus dem Westen Brandenburgs in der ersten Halbzeit in Person von Fikic und Pfefferkorn drei-, viermal gefährlich vors FCM-Tor, konnte aber daraus kein Kapital schlagen. Den Spielverlauf hätte ein Gästetor auch auf den Kopf gestellt, denn den Bärenanteil an Torchancen hatten die Gastgeber. Doch bei den mehr als einem halben Dutzend an Gelegenheiten von Krieger, Beil und Beck hatte entweder FSV-Torhüter Subke noch eine Hand am Ball, stand das Aluminium im Weg, oder klärte ein Abwehrspieler auf der Torlinie. 

Wer aufgrund des FCM-Übergewichts an Möglichkeiten allerdings ein kreatives Offensivspiel vermutete, sah sich getäuscht. Häufig fehlten Fluss und Bewegung im Kombinationsspiel, die Spieleröffnung beruhte oftmals auf Zufall. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.

 

Viele Wechsel, wenig Tore

Anfang der zweiten Halbzeit prägten in den ersten zehn Minuten zwei Auswechslungen das Geschehen auf Seiten des FCM. Erst kam Marius Sowislo für Kapitän Marco Kurth, dann verletzte sich Innenverteidiger Peter Hackenberg so schwer, dass ihn Fernando Lenk ersetzen musste. 

FCM-Goalgetter Christian Beck, der mit dem Spiel gegen Rathenow bereits seit vier Begegnungen auf einen Treffer wartete, bot sich in der 62. Minute die Chance auf den Führungstreffer. Doch aus Nahdistanz setze er einen Kopfballaufsetzer übers Tor. Eine Minute später verließ Beck den Platz für Stürmer Michél Harrer. In den letzten zwanzig Minuten erarbeitete sich Blau-Weiß erneut einige Hochkaräter. Symbolkraft besaß die 78. Spielminute, als ein wahres Tohuwabohu im 5m-Raum des FSV entstand, gleich mehrere FCM-Spieler aber am Aluminium oder einem Abwehrbein scheiterten. Im Gegenzug hatte der Club Glück, dass Optiks Fikic sich zu spät vom Ball trennte.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende konnte sich der Gastgeber letztendlich belohnen, als Florian Beil eine Flanke von Harrer direkt und kompromisslos zum 1:0 ins linke Eck drosch. Der sechste Saisontreffer für den Stürmer, der bis dato seit achtzehn Ligaspielen auf ein Erfolgserlebnis wartete.


Sieg in der Hand, Pokal im Blick

In der Schlussphase hätten beide Mannschaften das Ergebnis noch anders gestalten können, schließlich blieben sowohl der FCM als auch Optik Rathenow ihrer Abschlussschwäche an diesem Tag treu. Mit dem 1:0 Sieg blieben die Blau-Weißen das erste Mal seit neun Spielen ohne Gegentreffer.

Gästetrainer Ingo Kahlisch machte seiner Mannschaft nach den 90 Minuten dennoch das Kompliment, zu einem“ spannenden Regionalligaspiel“ beigetragen zu haben. Andreas Petersen war vor allem wichtig, dass sein Team mit „einem Erfolgserlebnis ins Pokal-Halbfinale geht“. Bereits am kommenden Mittwoch, 8. Mai um 18 Uhr, will der FCM bei Landesligist Eintracht Elster das Ticket fürs „Finale daheim“ am 31. Mai gegen Germania Halberstadt lösen. Wer sich beim fast nebensächlichen Kick gegen Rathenow allerdings für einen neuen Vertrag aufdrängte, werden die Gespräche in den kommenden Wochen zeigen.

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