Made in Russia live

Das Spiel mit den Klischees – das ist eines der Dinge, von denen die Hip-Hop Musik lebt. Made in Russia (M.I.R.) aus Magdeburg spielen da kräftig mit. Sie singen von Wodka, Prügeleien, Frauen und zeigen gern den Mittelfinger. „Man braucht in dem Business ein Image, das man in der Musik lebt. Aber viele verstehen eben nicht, dass es nur ein Image ist“, sagt Artur, der als Sirius in der Rap-Szene bekannt ist. 

Mixtapes, Videos, EP – 3 Jahre Made In Russia

Artur ist es auch, der 2010 Ilja aka Elias Fogg/JokerMD, und Max aka Fierce mit ins Boot holte, um Made in Russia zu gründen. In den letzten drei Jahren ist bei den Jungs musikalisch viel passiert. Drei M.I.R.-Mixtapes sind entstanden, Sirius und Elias haben zudem Solo-Mixtapes produziert. So veröffentlichte Elias Fogg am 19.08.2013 eine Parodie des Eko Fresh Songs „Quotentürke“. Mit „Quotenrusski“ landete der Magdeburger Rapper einen Volltreffer. Das Video wurde bereits mehr als 25.000 Mal geklickt und Eko Fresh hat das Video auf seiner Facebook-Seite mit dem Kommentar „Hahaha super Parodie 😉 Ich grüße alle meine russischen Brüder“ geteilt.

Im August 2013 ist die erste M.I.R.-EP #russenshit erschienen, die ihr hier downloaden könnt.

Streber Rebellen – Projektarbeit an den Schulen 

 

2012 produzierten M.I.R. ihr erstes Video Ohne Label. Eine Zeile aus dem Song lautet:

Guck, das ganze Land feiert heute diesen Russenshit,

alle Rapper Hauptschüler, doch ich geh‘ zur Uni, Bitch!!

„Es gibt in der Szene kaum Leute, die Wert auf Bildung legen. Uns ist das wichtig. Ich werde wahrscheinlich ab Oktober studieren, Ilja ist schon an der Uni“, sagt Artur. Die drei Deutschrussen gehen nicht nur mit gutem Beispiel voran, sondern wollen den Schülern klar machen, dass Bildung wichtig ist. Ilja engagierte sich ehrenamtlich in dem Jugendclub Rolle 23 und knüpfte dort Kontakte mit Projektleitern von Aktion Mensch und vom djo. Er stellte seine Ideen vor, die auf großes Interesse stießen.

M.I.R. haben sich mit ihrem Projekt „Bildung ist cool“ beworben und bekamen schließlich die Fördermittel für die Umsetzung. Das Projekt teilt sich in drei Einheiten auf: Workshops an den Schulen, eine EP zum Thema und eine selbstorganisierte Veranstaltung. „In den Workshops erklären wir den Schülern, dass Bildung nicht selbstverständlich ist und man sie schätzen sollte“, sagt Artur. „Man kann sich ruhig auch mal daneben benehmen, so lange die Leistung stimmt“, ergänzt Ilja. 

Die aus dem Projekt entstandene EP Streber Rebellen wird von M.I.R. in den Workshops verteilt. Sie enthält ausschließlich Tracks, die sich mit den Themen Bildung und soziales Umfeld befassen. Zudem sind die Texte wesentlich jugendfreier, als man es sonst von den Rappern gewöhnt ist. Auch der Magdeburger Musiker Vit-Armin B hat wieder musikalisch auf der EP mitgemischt. Die Rapper haben schon einige Projekte zusammen verwirklicht. „Armin hat uns gepusht, damit wir auch in Magdeburg bekannter werden“ erklärt Artur.

Lyric & Skinny, Sega & Famous-P, Homes und Unikat – Rap in Magdeburg

Am 27.09.2013 sind M.I.R. wieder auf einer Magdeburger Bühne zu sehen. „Das ist unser vierter Auftritt in diesem Jahr, aber dieses Mal haben wir alles komplett allein organisiert. Auch das ist Teil unseres Projekts“, sagen sie. Ab 19 Uhr performen M.I.R. Tracks von der Streber-Rebellen- und #russenshit-EP. Weitere Künstler wie Lyric & Skinny, Sega & Famous-P, Homes, Unikat und Hässlon sind ebenfalls live zu sehen.Der Eintritt kostet 3€. Zur Facebook-Veranstaltung geht es hier.

Auf die Frage nach ihrer musikalischen Weiterentwicklung sagen die Jungs von Made in Russia: „Bisher machen wir alles selbst – von der Produktion bis zum Management. Wir würden uns freuen, ein Label zu finden, das uns da ein bisschen was abnehmen kann und trotzdem weiter Freigeister sein lässt.“ „Ich würde gern mal auf dem Splash auftreten“, sagt Ilja.

Wenn ihr alles über die Musik von Made In Russia, neue Projekte und aktuelle Videos sehen wollt, schaut mal auf der Facebook-Seite des Rap-Trios vorbei.