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Petersen-Elf gewinnt nächstes Ostduell

Ostderbys als Schrittmacher! Der zuletzt noch leicht kränkelnde 1. FC Magdeburg holt sich ausgerechnet in den Traditionsduellen das nötige Selbstvertrauen zurück. Drei Tage nach dem 3:2-Sieg gegen Lok Leipzig besiegten die Elbestädter den Tabellenzweiten FC Carl-Zeiss Jena mit 2:1 (1:1). Die aufgeheizte Luft vom Wochenende schien dabei aus der MDCC-Arena noch gar nicht entwichen. Schließlich sahen die 5.058 Zuschauer am Abend eine spannende, teils hochklassige Regionalligapartie.

Ostderbys als Schrittmacher! Der zuletzt noch leicht kränkelnde 1. FC Magdeburg holt sich ausgerechnet in den Traditionsduellen das nötige Selbstvertrauen zurück. Drei Tage nach dem 3:2-Sieg gegen Lok Leipzig besiegten die Elbestädter den Tabellenzweiten FC Carl-Zeiss Jena mit 2:1 (1:1). Die aufgeheizte Luft vom Wochenende schien dabei aus der MDCC-Arena noch gar nicht entwichen. Schließlich sahen die 5.058 Zuschauer am Abend eine spannende, teils hochklassige Regionalligapartie.

Jenas Trainer Petrik Sander bilanzierte nach 90 Minuten und mit Blick auf die nächste Saison: „Das war

Regionalligafußball, so wie ich ihn mir vorstelle. Wir haben heute gesehen, was nächstes Jahr passieren wird.“ Ob beide Teams in der kommenden Spielzeit tatsächlich um den Spitzenplatz konkurrieren werden, bleibt abzuwarten – auch im Hinblick auf die Schwankungen, denen der FCM unterliegt. Einen vielversprechenden Vorgeschmack zumindest bot die Partie vom nachgeholten 17. Spieltag.

Trainer Andreas Petersen stellte im Vergleich zum Leipzig-Spiel sowohl personell als auch taktisch um. So bot er Fernando Lenk wieder als Rechtsverteidiger auf und Patrick Bärje von Anfang an für das die rechte Mittelfeldseite. Dazu agierte die Elf in einem 4-2-2-1-1-System mit Goalgetter Christian Beck als einzigem Stürmer sowie Fabio Viteritti als hängender Spitze. 

In den ersten zehn Minuten wirkte das FCM-Spiel noch zerfahren, Carl-Zeiss hatte die größeren Spielanteile, ohne jedoch daraus vor dem Tor Kapital schlagen zu können. Die erste Gelegenheit verbuchten ohnehin die Gastgeber. Patrick Bärje bediente Kapitän Marco Kurth, dessen Flachschuss aus 20 Metern allerdings links am Kasten von Jena-Keeper Tino Berbig vorbeizischte. 

Den zuletzt auch spielerisch wieder aufblitzenden Geist offenbarten die Blau-Weißen drei Minuten später, als eine gelungene Kombination von Beck und Reinhard zu Marius Sowislo führte, dessen Direktabnahme aber über dem Tor landete. Gerade als man dachte, der FCM würde das Heft des Handelns in die Hand nehmen, schlugen die Thüringer zu. Eine Flanke von der rechten Seite wurde direkt in den 5-Meter-Raum weitergeleitet, wo Marc Andris schneller schaltete als Innenverteidiger Kevin Nennhuber und zum 0:1 (19.) einnetzte.

Doch wie gegen Lok Leipzig zeigten sich die Petersen-Schützlinge vom Gegentreffer nicht geschockt – eventuell ein positiver Nebeneffekt der neuen Gegentor-Flut: man gewöhnt sich schneller dran. Denn bereits acht Minuten nach dem 0:1 kombinierten sich Viteritti, Kurth und Beck in Richtung Jena-Strafraum, in dem Fabio Viteritti die Pass-Stafette schließlich mit einem trockenen Flachschuss ins linke untere Eck zum 1:1 (27.) abschloss.

In der Folgezeit neutralisierten sich beide Teams, das Spiel beruhigte sich etwas. Nur aber, um kurz vor der Pause noch einmal kurz aufzuflammen. Setzte Viteritti einen 20m-Freistoß links neben das Tor (41.), so scheiterte Jenas Trytko mit einem Flachschuss von der Strafraumkante (45.), während FCM-Außen Reinhard in der Nachspielzeit im Strafraum an einem Abwehrbein scheiterte. 

Aus der Halbzeitpause kamen die Hausherren dann mit einem Paukenschlag; per Konter im eigenen Stadion: Patrick Bärje schickte Marius Sowislo die rechte Seite entlang, auf dessen perfekt getimte Flanke am zweiten Pfosten Christopher Reinhard wartete, der zum sehenswerten 2:1 (51.) vollendete.

Nun folgte eine Drangphase der Gastgeber, die eine Vorentscheidung erzwingen wollten. Auch an der folgenden Situation war Torschütze Reinhard beteiligt. Seine Flanke von links setzte Christian Beck mit einem Kopfball knapp übers Tor (59.). Der FCM-Stürmer verpasste das 3:1 auch in der 77. Minute, als er den Ball am zu weit vorm Kasten stehenden Berbig vorbeilupfen wollte und nur knapp scheiterte. 

Die intensive und mitunter hitzige Partie symbolisierten die Spieler Nennhuber (FCM) und Peßolat (Jena), die beide mit einer Platzwunde am Kopf nur mit einem Turban weiterspielen konnten. Es folgte die 81. Minute: Nachdem die Jenaer trotz eines verletzt am Boden liegenden FCM-Spielers ihren Angriff weiter ausspielten, stoppte der bereits vorbelastete Kapitän Kurth seinen Gegenspieler mit einem gelbwürdigen Foul und Christopher Reinhard knallte dem Gefoulten anschließend den Ball aus vollem Lauf gegen den Kopf. 

In der anschließenden Rudelbildung kamen sich dann Spieler, Trainer und Betreuer so nah wie selten. Schiedsrichter Marco Schibull aus Templin schickte nach der Auflösung des Chaos Christopher Reinhard sowie dessen Gegenspieler Andis Shala mit der roten Karte vom Platz, da Shala Reinhard zuvor im Ringergriff von seiner Sichtweise überzeugen wollte. Kurth wurde zu seinem Glück nicht mit Gelb-Rot verwarnt. Ein farbenfroher Abschluss einer spannenden Regionalligapartie mit „zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, wie Jena-Coach Sander empfand.

Sein Gegenüber Petersen sprach von einem „verdienten Sieg“: „Ich will aber nicht euphorisch werden, wir müssen weiter hart arbeiten.“

Für den FCM geht es am kommenden Sonntag zum Spitzenreiter RB Leipzig. Bereits in der nächsten Woche warten dann mit den Spielen gegen den Berliner AK (2. Mai) und Optik Rathenow (4. Mai) zwei Heimspiele. 

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