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Strichcode Art Magdeburg

Seit Jahren gestaltet die Künstler-Crew Strichcode die Stadt. Wir trafen Gründungsmitglied Gordon Motsch zum Gespräch.

Am 12.05.2015 wurde im MDR Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt ein neues Buch vorgestellt, das die Graffiti- und Streetart-Szene in Magdeburg und Halle in Bild und Text dokumentiert. In „Graffiti ist Jazz mit Buchstaben“ werden Einzelkünstler und Crews portraitiert, die das Stadtbild mit ihrer Kunst prägen. Als Gründungsmitglied von Strichcode Art ist auch Gordon Motsch Teil dieser Dokumentation. Jeder Magdeburger hat wohl schon mindestens einmal auf eines der Kunstwerke von Strichcode geschaut. Mit Dosen bringen die Jungs fotorealistische Gemälde auf Fassaden, Stromkästen und in Geschäftsräume – der Motivvielfalt sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt …

Kreativer Austausch im Team

Momentan besteht Strichcode aus vier Künstlern: Gordon, den Zwillingen Thomas und Tobias und dem neuesten Mitglied Thomas Lang. Die Ursprünge liegen bei allen Mitgliedern im Graffiti. „Ich habe 1997 angefangen zu sprayen, die Zwillinge kurz danach“, erklärt Gordon. Schnell sprach sich das Talent der jungen Männer herum und die ersten kleinen Privataufträge erreichten das Team. Für Gordon und Tobias wurde das Sprayen zu einem Job neben dem Studium im Industriedesign. 2007 wurde die Auftragsmalerei dann wesentlich konkreter und Strichcode Art gründete sich als Firma.

Tobias lebt inzwischen in Berlin und macht dort sein Referendariat, Thomas ist nach Ingolstadt gezogen. „Wir malen nach wie vor viel zusammen, aber auch unabhängig voneinander“, sagt Gordon. Auch in anderen Städten konnten bereits Aufträge realisiert werden. So malten die Strichcode-Künstler bereits für die Verkehrsbetriebe in Berlin und auch in Hamburg und Stuttgart wurden erste Kontakte geknüpft. „Langsam vernetzt sich alles und wir können uns auch über Magdeburgs Grenzen hinaus verwirklichen. Wir würden uns freuen, wenn sich das noch verstärkt“, versichert Gordon, für den die Arbeit bei Strichcode zum Hauptberuf geworden ist.

Graffiti als Leidenschaft

Auch jenseits der Auftragsarbeiten sind alle Mitglieder von Strichcode künstlerisch aktiv. Privat malen sie sogenannte Styles im klassischen Graffiti-Stil. „Diese freien Sachen möchten wir für uns behalten – das trennen wir strikt“, beschreibt Gordon seine private Leidenschaft für das Sprayen. Auch das Projekt „Graffiti on Vinyl“ wurde von Gordon und Freunden von ihm ins Leben gerufen. „Alle Künstler malen auf einem Medium – der Schallplatte“, erklärt er. Die entstandenen Werke wurden bereits in Stuttgart, Freiburg und Chemnitz präsentiert und auch in Magdeburg konnten die Besucher im Rahmen der Ausstellung „Salomon – Kabinett der Künste“ 2011 die gestalteten Platten anschauen. 

Kreativität als Berufung

„Das schöne an meinem Job ist, dass ich kreativ sein kann und nicht nur für mich auf dem Papier male, sondern die Kunst nach Außen tragen kann. Ich finde sowas gehört in den urbanen Raum. Manche der Werke integrieren sich perfekt in die Gegend, andere werden dort umgesetzt, wo sie überhaupt nicht hineinpassen. Man hat die Möglichkeit das Stadtbild mitzuprägen“, beschreibt Gordon die Faszination, die von seiner Tätigkeit ausgeht. Dass Strichcode zweifellos die Magdeburger Kunstszene wesentlich prägen, werden sie auch im Rahmen des Kunst- und Kulturfestivals „Die neue Sinnlichkeit“ beweisen. Vom 06.06.2015 bis zum 20.09.2015 wird Kunst in ihren vielfältigsten Formen die ehemalige JVA in der Sudenburger Wuhne beleben. „Neben verschiedenen kleinen Projekten, malen wir eine große Wand oben, direkt an der befahrenen Tangente“, erklärt Gordon. 

Auf der neu gestalteten Website erfahrt ihr mehr über die Projekte und Arbeiten von Strichcode.

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