Wohnzimmerkonzerte Magdeburg

Ihr habt bei sinkenden Temperaturen und kürzer werdenden Tagen keine Lust vom Sofa aufzustehen und rauszugehen? Wie wäre es mit einem Konzert in eurem Wohnzimmer? Mit dem Projekt Wohnzimmerkonzerte Magdeburg wird das jetzt realisierbar.

Initiatorin der Wohnzimmerkonzerte ist Couchsurferin Tina. Anfang 2013 war einer der Übernachtungsgäste auf der Couch in ihrer WG zufällig eine Sängerin, die sich mit einem Spontankonzert bei ihr, ihrer Mitbewohnerin und diversen Freunden bedankte. Schnell versammelten sich 30 Leute in Tinas Wohnzimmer und lauschten gemeinsam der Musik.

Im Anschluss an das Konzert kam die Idee auf, einen solchen Abend zu wiederholen. Kurzerhand nahm Tina Kontakt zu verschiedenen Bands auf und rief die Facebook-Seite Wohnzimmerkonzerte Magdeburg ins Leben, um im Internet ein Netzwerk entstehen zu lassen.

Einmal selbst Gastgeber sein?!

Unterstützung bekommt sie dabei von dem Veranstalter und Musikkollektiv Betamind Music. Die Resonanz der Musiker auf die Anfragen war durchweg positiv. „Wir haben noch nie ein wirkliches Nein von den Bands bekommen“, sagt die junge Magdeburgerin. Nachdem mit der Band oder den Solokünstlern ein fester Termin vereinbart wurde, beginnt die Suche nach dem Gastgeber via Facebook. „Manche sind ein wenig skeptisch und haben Angst davor, das Konzert auszurichten. Wir haben bisher mehr Bandzusagen als Gastgeber“, erklärt Tina.

Die Risiken, die man als Gastgeber eingeht, sind jedoch sehr gering. Es wird genau vorher abgeklärt, ob nur Freunde oder auch Fremde eingeladen werden dürfen. Die maximale Teilnehmerzahl legt ebenfalls der potenzielle Gastgeber fest und die Verpflegung der Konzertbesucher im heimischen Wohnzimmer kann entweder als Mitbringparty organisiert oder durch einen kleinen finanziellen Beitrag der Gäste gewährleistet werden. „Ich berate die Gastgeber auch immer gern und helfe sogar beim Möbel rücken“, versichert die 27-jährige Projektinitiatorin.

Da es sich bei den Wohnzimmerkonzerten meistens um akustische Musikdarbietungen ohne Verstärker handelt, ist auch der Lärmpegel recht gering. „Ich empfehle trotzdem immer, den Nachbarn Bescheid zu geben oder gar miteinzuladen“, rät Tina. Ein Konzert dauert ca. eine Stunde. Ob es im Anschluss daran eine Aftershowparty gibt und wie lange man noch zusammensitzt, wird ebenfalls vom Gastgeber festgelegt. Wenn das Programm der Band zu kurz ist, besteht zudem die Möglichkeit, einen Poetry Slamer als Opener anzufragen. 

Die Konzerte sind eine Non-Profit-Aktion

 

Das ganze Projekt ist für alle Beteiligten eine Non-Profit-Aktion. Weder die Musiker noch der Gastgeber bekommen Geld. Die Instrumente und anderes Equipment werden ebenfalls als Freundschaftsdienste verliehen. „Wir versuchen trotzdem jedem etwas zu bieten. Bei Künstlern, die von außerhalb kommen, stellen wir manchmal einen Spendenhut auf, damit zum Beispiel der Anfahrtsweg finanziert wird“, erklärt Tina. 

 „Ich würde mir wünschen, dass sich die Menschen noch mehr trauen selbst ein Wohnzimmerkonzert zu veranstalten und so eine Regelmäßigkeit entsteht. Es ist immer ein toller Abend, jedes Konzert ist individuell und man lernt nette Menschen kennen. Letztlich macht jeder etwas anderes aus seinem persönlichen Wohnzimmerkonzert und das ist das Spannende“, beschreibt Tina ihre Leidenschaft für das Projekt.

Wenn ihr jetzt Lust darauf bekommen habt, ein Wohnzimmerkonzert zu geben oder einer der Gastgeber zu sein, solltet ihr einen Blick auf die Facebook-Seite werfen.