Leipzig hat für eine Großstadt tatsächlich einige Grünanlagen zu bieten. Bis zum nächsten Park ist es für Leipziger:innen meistens nicht weit. Trotzdem gibt es noch so viel mehr zu entdecken, egal ob man einheimisch oder reisend ist.
Naturvielfalt
An achtzig im Buch vorgestellten Orten kann man die Stadt von einer ganz neuen Seite entdecken. Jedem Glücksort wird eine Doppelseite gewidmet, bestehend aus einem informativen Text und einem schönen Foto. Zusätzlich zum Haupttext gibt es noch einen Tipp, welches weitere Ausflugsziel sich in der unmittelbaren Nähe befindet. Außerdem wird neben der Adresse auch immer die ÖPNV-Verbindung angegeben, was die Planung deutlich erleichtert. Beim Lesen will man sich gleich auf den Weg nach draußen machen, denn die verschiedenen Parks, Gärten und Seenlandschaften sind über, beziehungsweise um die ganze Stadt herum verstreut, wie man der im Buch enthaltenen „Glückskarte“ entnehmen kann.
Nicht nur die räumliche Verteilung ist der Autorin gut gelungen, sondern auch die Auswahl zwischen bekannten und weniger bekannten Orten. So wird nicht nur dem beliebten Cospudener See ein Beitrag gewidmet, sondern auch dem etwas in Vergessenheit geratenen Waldsee Lauer in Markkleeberg. Auch an bekannten Hotspots gibt es noch einiges zu entdecken und zu lernen. Man erfährt unter anderem, warum im Palmengarten keine Palmen mehr stehen und im Lindenauer Hafen nie Schiffe anlegten. Ebenso wurde das direkte Leipziger Umland miteinbezogen, welches neben den bekannten Seen mit einigen unbekannteren Orten, wie dem Trianon Eythra im Süden und dem Dieskauer Schlosspark im Nordwesten aufwartet.
Gärten und Genuss
Was im Buch ebenfalls nicht zu kurz kommt, sind die gastronomischen Tipps. Denn auch die Cafés und Biergärten liegen entweder direkt im Grünen, wie das Brot & Kees im Kees’schen Park, oder sind selbst ein kleiner urbaner Dschungel, wie das roots. Pflanzencafé. Wer lieber alles selbst anbaut, findet genug Gärten, in welchen man sich ehrenamtlich engagieren kann, wie dem Stadtgarten Connewitz. Überhaupt fällt auf, wie viele der Grün- und Gartenanlagen durch Bürger:inneninitiativen und Vereinstätigkeit erhalten und betrieben werden.
Eine ganz besondere städtebürgerliche Initiative ist dabei der Kleingarten, auch bekannt als Schrebergarten, der seinen historischen Ursprung tatsächlich in Leipzig hat. Davon erzählt das Deutsche Kleingärtnermuseum, welches natürlich auch ein grüner Glücksort ist. Gärten und Grünanlagen gehören also schon immer zur Identität Leipzigs und mithilfe des Buches und den kommenden sommerlichen Temperaturen steht einer ausführlichen Erkundung nichts mehr im Wege.
Grüne Glücksorte in Leipzig.
Geh raus und blüh auf
Manja Reinhardt
Droste-Verlag | 168 Seiten
15,99 Euro