Wedding kennenlernen 2 Tage Wedding Festival am 10. & 11.9.2016

Das 2 Tage Wedding Festival verbindet unterschiedlichste Kulturinstitutionen und Kieze unter einem Veranstaltungsdach. Über den Hintergrund des besonderen Events haben wir mit Andrea Krizsai und Carsten Siebke, zwei Initiatoren, gesprochen.

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Das 2 Tage Wedding Festival findet 2016 zum ersten Mal statt. Die beteiligten Einrichtungen sorgen selbstverantwortlich für ein vielfältiges Programm. U.a. gibt es Ausstellungen, Konzerte, Filme, Lesungen und Workshops. Von der Afrikanischen Straße bis zum S-Bahnhof Wedding, von der Amrumer bis zur Bornholmer Straße laden die Veranstalter ein ganzes Wochenende zum kulturellen Bummel ein. Gastronomen sorgen für das leibliche Wohl. Über den Hintergrund des besonderen Events haben wir mit Andrea Krizsai und Carsten Siebke, zwei Initiatoren, gesprochen.

Wie ist das Festival entstanden? 

Andrea: Es lag praktisch auf der Hand so was zu machen, weil es hier so viele tolle Projekte gibt, ziemlich zerstreut. Es existiert nicht wirklich ein Knotenpunkt im Wedding, sondern man kann herumlaufen und findet immer etwas Tolles. So kam die Idee. 

Carsten: Was ich beobachte, ist, dass Gastronomie sehr wohl ausgetauscht wird, da ist die Experimentierfreudigkeit größer. Wenn’s aber Kunst oder Handwerk sind, ist der Fokus eher auf dem eigenen Kiez. Deswegen finde ich den Ansatz auch gut, zu sagen, man macht eben nicht nur kiezbezogen ein Festival, sondern geht über alle Quartiere hinweg.

Warum ist euch die Ehrenamtlichkeit so wichtig?

Carsten: Es geht darum, dass wir keine Förderung haben wollen. Wenn man einen Topf hat für die Finanzierung und das sind lauter Einzelne, dann fühlen die sich auch verantwortlich. Viele machen mit, weil es eben nicht so ist, dass irgendjemand zentral alles steuert, sondern hier kann jeder mitreden, jeder sieht genau, wie das Geld verwendet wird. 

Andrea: Unser Festival ist so, dass die Leute alles selbst bestimmen, selbst organisieren und einfach nicht abhängig sind. Es gibt viele Festivals, für die hat die Förderung aufgehört und jetzt gibt es die Veranstaltungen nicht mehr.  

Was hat der Wedding, was Berlin sonst nicht hat?

Andrea: Er ist nicht so überflutet von Touristen wie Friedrichshain oder Kreuzberg. Er hat diesen alten Flair, aber in den letzten Jahren kam auch ein bisschen frischer Wind rein. Gerade jetzt ist er schön in Balance. So ganz angenehm.

Carsten: Ich finde Wedding vom Preisgefüge und vom Großstadtgefühl her schön. Ich bin relativ schnell überall und hier ist eben noch genug Dreck, sage ich mal, die Patina, die mir in manchen Bezirken von Berlin fehlt. Wedding hat noch diesen alten Charakter und ist eben nicht die Kö oder die Friedrichstraße.

Infos: 10.&11. September, Eintritt überwiegend frei, alle teilnehmenden Läden und Institutionen hier: www.2tagewedding.com