Motorrad ist dem Auto vorzuziehen Alltäglich Motorradfahren in Berlin: 8 gute Gründe dafür

Wer sich in Berlin und im Berliner Umland für ein Fahrzeug entscheiden muss, hat häufig nur die Wahl zwischen einem Auto und einem Motorrad – schließlich korreliert nicht jedes Lebensmodell mit Fußmärschen, Fahrrädern oder der Taktung des Berliner Nahverkehrs. Es stellt sich die Frage, welches Fortbewegungsmittel sinnvoller ist. Denn nicht jeder kann und möchte zwei Fahrzeuge gleichzeitig besitzen und im Wechsel nutzen. Schaut man sich beide Fahrzeuge im Vergleich an, gibt es sehr gute Gründe das Motorrad zu wählen.

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Geringere Anschaffungskosten machen die Mobilität erschwinglicher

Der Markt für Gebrauchtwagen ist in den letzten Jahren explodiert. Selbst für alte Autos wurden in Teilen sehr hohe Summen aufgerufen. Auch wenn dies in Teilen auch für gebrauchte Motorräder gilt, liegen deren Preise noch immer auf einem vernünftigen Niveau.

Wer sich also ein Fahrzeug anschaffen möchte, ist mit einem Motorrad finanziell in jedem Fall besser beraten. Gebrauchte Modelle für den Alltag, die in einem guten Zustand sind, bekommt man bereits für moderate Summen. Daher ist es auch aus finanzieller Sicht mehr als sinnvoll, sich für ein Motorrad zu entscheiden. Wer möchte kann selbstverständlich auch viel Geld ausgeben. Die moderne Technologien und vor allem auch die modernen Sicherheitssysteme sind eine echte Investition wert und machen den Alltag einfacher.

Niedrigere Steuern tragen zur Attraktivität des Motorrads bei

Besonders attraktiv sind für viele Motorradfahrer die geringen Steuern, die für ein Fahrzeug bezahlt werden müssen. Denn diese sind abhängig vom Hubraum, allerdings deutlich geringer als beim PKW: Je begonnenen 25 Kubikzentimeter (ccm) Hubraum beträgt die Steuer 1,84 Euro. Das Endergebnis wird auf den vollen Euro abgerundet.

Ein weiterer diesbezüglicher Vorteil: Das Motorrad kann auf unterschiedliche Arten zugelassen werden, etwa per Saisonkennzeichen. Dies senkt die Steuerbelastung nochmals, weil die Steuer nur für die zugelassenen Monate gezahlt werden muss. Interessant für alle, die im Sommerhalbjahr lieber die Öffis oder einen nur dann zugelassenen PKW nutzen möchten.

Das Prozedere dafür ist nicht schwer. Für ganz Berlin sind nur zwei Zulassungsstellen zuständig. Die eine liegt im Nordosten in Lichtenberg, die andere, größere, unmittelbar nördlich des Tempelhofer Felds in Kreuzberg. Bei der Zulassung wird einfach darauf hingewiesen, dass es ein Saisonkennzeichen sein soll und welcher Zulassungszeitraum gewünscht wird. Solange dieser ein zusammenhängender Zeitraum ist und höchstens 11 Monate umfasst, ist alles gestattet. Anschließend wird der Von-Bis-Zeitraum auf einem speziellen
Kennzeichen vermerkt.

Ein Effekt neben den Steuern: Motorradbesitzer müssen sich für die jährliche An- und Abmeldung um nichts kümmern. Dies geschieht automatisch in den Systemen. Und wenn ein Motorrad nur einen Teil eines jeden Jahres abgemeldet ist, wirkt sich dies natürlich ebenso auf einen weiteren Betriebskostenpunkt aus:

So günstig sind Versicherungen für das Motorrad

Nicht nur die Steuern sind bei einem Motorrad viel günstiger als bei einem Auto, auch bei den notwendigen Versicherungen sieht es ähnlich aus. Vor allem dann, wenn man sich für eine Teilkasko- oder sogar eine Vollkaskoversicherung entscheidet, wird der Unterschied schnell sehr deutlich. Doch nicht für jedes Motorrad rentiert sich eine Vollkaskoversicherung. Hier ist es ähnlich wie bei einem Auto. Ist das Fahrzeug neu oder ein Leasingfahrzeug, muss meist eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden. Bei gebrauchten Fahrzeug
hingegen ist eine Teilkaskoversicherung in der Regel mehr als ausreichend. Denn diese zahlt bei vielen unterschiedlichen Schäden und ist dementsprechend sinnvoll. Besonders der meist inkludierte Diebstahlschutz ist in einer Großstadt wie Berlin besonders wichtig. Daher ist es ratsam sich um eine gute und umfassende Versicherung zu kümmern. Falls in der Familie noch ein Auto versichert ist, kann ein Motorrad häufig sogar über die Zweitfahrzeugversicherung noch günstiger mitversichert werden.

Mehr Parkmöglichkeiten – kürzere Wege

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Parkplätze beziehungsweise deren Mangel sind in Berlin seit vielen Jahre ein Thema. Durch immer größer werdende Fahrzeuge wie SUVs wird dieser Mangel nochmals deutlicher. Ein Motorrad hingegen nimmt nur wenig Platz ein. Auf
einem Stellplatz für ein SUV können zwei bis drei Motorräder sicher parken. Das bedeutet häufig aber auch, dass die Wege vom Parkplatz zum Büro oder zum Arbeitsplatz kürzer werden. Auch das spart Zeit, zumal die Suche nach einem passenden Parkplatz entsprechend ebenfalls Zeit in Anspruch nimmt. Und auch hier findet der Motorradfahrer aufgrund der höheren Flexibilität in der Regel schneller einen passenden Parkplatz. In Zeiten der Parkraumverknappung in ganz Berlin also ein deutlicher Vorteil, da die Suche nach einem Parkplatz sich einfacher gestaltet. Auch in Parkhäusern ist es oftmals so, dass für Dauerstellplätze für Motorräder ein geringerer Betrag gezahlt werden muss. Optimal also, wenn eine direkte Parkmöglichkeit angeboten wird.

Auch bei stockendem Verkehr noch schneller unterwegs

Vergleicht man die Geschwindigkeit der verschiedenen Verkehrsmittel, gehört das Motorrad noch immer zu den schnellsten im allgemeinen Straßenverkehr. Denn viele Hindernisse oder auch Straßenverengungen, welche den Autoverkehr zum Erliegen bringen, sind kein Problem und können einfach umfahren werden. Dies gilt auch für eine große und entsprechend stark befahrene Stadt wie Berlin. Wer ein wenig Ortskenntnis besitzt und eventuell auch zwischen verschiedenen Routen wählen kann, ist mit dem Motorrad unter Garantie schneller am Arbeitsort als mit dem Auto. Vor allem dann, wenn man auf schlanke und schmale Maschinen setzt und diese auch entsprechend zu beherrschen weiß. Im allgemeinen Durchschnitt sparen Motorradfahrer über den Tag also einiges an Lebenszeit ein, welche anderweitig und produktiver genutzt werden kann. Selbst das vor Ort umziehen und gegebenenfalls duschen holt diesen Vorsprung nicht mehr auf. Daher ist das Motorrad in den meisten Fällen das schnellste
Verkehrsmittel der Wahl.

Geringer Spritverbrauch senkt die laufenden Kosten

Die Kosten für Benzin sind in den letzten Monaten trotz des Tankrabatts exorbitant gestiegen und sind aktuell noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Autofahren ist dementsprechend für viele ein Luxus geworden. Doch wer zur Arbeit kommen muss, kann es sich häufig nicht aussuchen. Daher ist hier ein Blick auf den durchschnittlichen Verbrauch von Motorrädern hilfreich. Und der liegt erstaunlich niedrig, dafür, dass die meisten Modelle nicht hinsichtlich des Verbrauchs optimiert werden. Wer also beim täglichen Pendeln bares Geld an der Tanksäule sparen möchte, ist somit besonders gut beraten. Zumal es mittlerweile auch die ersten Elektro-Motorräder gibt, welche durch eine ausreichend große Reichweite zu überzeugen wissen. Wer also über eine Immobilie mit Photovoltaik
verfügt, kann noch günstiger sein Zweirad mit Strom versorgen. Hier gilt es den höheren Kaufpreis abzuwägen und zu schauen, welche Variante auf Dauer günstiger und verträglicher ist.

Geringer ökologischer Fußabdruck im Vergleich zum Auto

In Zeiten der Klimakrise ist es wichtig, dass man auch den eigenen ökologischen Fußabdruck etwas genauer unter die Lupe nimmt. Und wer dann eine Entscheidung zwischen dem Auto und dem Motorrad treffen muss, kann sich praktisch nur für die zweite Variante entscheiden. Denn ein durchschnittliches Motorrad stößt gerade einmal 99 g CO2/km aus, während es bei einem durchschnittlichen PKW schon 210 g CO2/km sind. Würden PKWs ausschließlich vollständig beladen genutzt, sähe dies anders aus. Doch solange Menschen nur allein mit ihrem Fahrzeug unterwegs sind, ist es definitiv ökologisch sinnvoller auf das Zweirad zu setzen. Der ökologische Fußabdruck umfasst zudem auch noch den Aufwand für die Produktion und die Menge der notwendigen Rohstoffe. Und auch hier punktet das Motorrad einfach bereits aufgrund der geringeren Größe und der geringeren Anzahl an notwendigen Bauteilen.

Das Motorrad im Vergleich zum Öffentlichen Nahverkehr

Nun gilt es auch, mit dem anderen, wichtigen Verkehrsmittel in Berlin den Vergleich zu ziehen. Der öffentliche Nahverkehr. Besonders das Bahnnetz ist in Berlin hervorragend ausgebaut und bietet gute Verbindungen in vielen Bereichen. Doch seit der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, dass es auch in den Bahnen und Bussen zu Ansteckungen mit den unterschiedlichsten Viren kommen kann. Wer also nicht bereit ist auf Dauer in der Bahn eine Maske zu tragen und dennoch auch in der Erkältungs- und Grippezeit sicher zur Arbeit und wieder nach Hause kommen möchte, wird sich eher gegen die Bahn oder den Bus entscheiden. Auch hier bietet das Motorrad somit die bessere Wahl. Einzig bei den Kosten ist der öffentliche Nahverkehr klar im Vorteil, da diese etwas geringer sind.

Fazit: Das Motorrad ist in Berlin dem Auto immer vorzuziehen

Auch wenn ein Motorrad sicherlich einige Nachteile mit sich bringt und man auch die Gefahren im Straßenverkehr nicht außer Acht lassen sollte, so überwiegen die Vorteile die Nachteile doch deutlich. Sowohl finanziell als auch hinsichtlich der Flexibilität ist das Motorrad dem Auto in jedem Fall überlegen. Und in Zeiten hoher Inzidenzen kann man zudem auch noch dem ÖPNV ausweichen, was man bei der Risikokalkulation ebenfalls im Blick behalten sollte.