An was denken wir wenn wir Marzahn hören? An Cindy aus Marzahn? Oder an einen typischen Berliner Stadtteil im Osten mit viel Leerstand und voller Plattenbauten aus der DDR-Zeit? Nach Marzahn zieht es wohl eher wenige, doch das könnte sich bald ändern. Dafür will Peter Kenzelmann, Geschäftsführer der Kunstbaracken GmbH, jetzt sorgen.
Wie gut, dass es Menschen gibt wie Peter Kenzelmann, die Freude daran haben, Berlins Kulturangebot zu erweitern und Menschen Raum zu geben, sich zu verwirklichen und sie in einem bunten Mix zusammen zu würfeln.
So einen Ort gibt es seit April 2013 im Berliner Stadtteil Marzahn. Die Alte Börse ist ein historisches Gebäude, umringt von einer alten Güterstation, viel Freifläche und kleineren Werkstätten. So etwas gibt es in den meisten anderen Stadtteilen kaum noch. Hier mieten Künstler und Firmen aus dem Kunstgewerbe und andere Kreative ihre Räume und bringen ein vielfältiges Leben in den geschichtsträchtigen Ort.
„Wir sind der große Schirm, der über den verschiedenen Teilnehmern schwebt“, sagte uns Herr Kenzelmann.
Noch ist das Projekt frisch und im Aufbau, doch es werden immer mehr Firmen auf die Alte Börse Marzahn aufmerksam. Das Gebäude der Alten Börse und die Güterstation sind noch in der Sanierungsphase und sollen später zur temporären Vermietung zur Verfügung stehen. „Theatervorführungen, Rentneromis die einen Strickkurs anbieten, oder Hochzeiten – für das alles sind wir offen.“
Der Wunsch ist, dass der Mix aus verschiedenen Veranstaltungen und Menschen die Alte Börse ihrem Umfeld entsprechend widerspiegeln. „Marzahn ist facettenreich! Es gibt Einfamilienhäuser, die Platte, Industrie, viel Freifläche und dann noch das andere Berlin, wo man sich ja eher aufhält. Doch hier soll sich das alles treffen!“
Schaut es euch doch einfach mal selbst an. Am Sonntag, den 8. September ist der „Tag des offenen Denkmals“. Wie jeden Sonntag erwartet euch natürlich wieder der Kosmonauten-Flohmarkt, doch an diesem Tag sollt ihr auch das Leben der neu erwachten Alten Börse kennenlernen. Von 9 bis 18 Uhr könnt ihr an Führungen teilnehmen, durch die Ateliers der ansässigen Künstler flanieren, das Werk des Goldschmiedes bewundern und die neue Spielwiese der Künstler des Tacheles betreten. Die Baum Bar ermöglicht eine kleine Pause zwischendurch. Und nach vier könnt ihr sogar mal zu dem ein oder anderen selbstgebrauten Marzahner Bier greifen.
Vielleicht wird Marzahn ja bald zu Eurem neuen Lieblingsort und der Kosmonauten-Flohmarkt anziehender als der Flohmarkt am Mauerpark?