AKAD University Fernstudium ohne Abitur – welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Sie haben kein Abi gemacht und wollen dennoch studieren? Kein Grund zu verzweifeln, denn das ist möglich. Inzwischen stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, auch ohne Abitur zu studieren. Der nachfolgende Ratgeber hält alle Informationen dazu bereit.

Steht die Frage im Raum, ob man ohne Abitur ein Fernstudium absolvieren kann, muss zunächst zwischen zwei Arten von Fernstudiengängen unterschieden werden:

  • akademische
  • nicht-akademische

Nicht-akademische Fernstudiengänge sind in der Regel kürzer als akademische Fernstudiengänge. Außerdem schließen sie nicht mit einem akademischen Grad ab, wie es beim Bachelor oder beim Master der Fall ist. Handelt es sich um einen nicht-akademischen Fernstudiengang, ist für gewöhnlich kein Abitur erforderlich. Die Berufserfahrung ist deutlich wichtiger, da es sich meistens um Weiterbildungen handelt. Unter gewissen Umständen kann auch ein Bachelor- oder Master-Fernstudium ohne Abitur absolviert werden. Die Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich je nach:

  • Angestrebtem Abschluss
  • Hochschule
  • Bundesland

Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich zunächst über die Zulassungskriterien informieren, bevor Sie Ihr Studium ohne Abitur anstreben.

Deutlich mehr Möglichkeiten für den Fernstudiengang ohne Abitur

Die Kultusministerkonferenz beschloss im Jahr 2009, dass der Zugang zum Studium beruflich Qualifizierten erleichtert werden soll. Bis dahin wurden lediglich Interessenten mit Hochschulreife, sprich Abitur zum Studium zugelassen. Inzwischen gibt es jedoch mehrere Möglichkeiten, auch ohne Abitur ein akademisches Fernstudium zu beginnen. Ganz gleich, ob das mit einem Probestudium, einem Meistertitel oder ein paar Jahren Berufserfahrung möglich gemacht wird. Fakt ist: Viele Wege führen nach Rom und somit auch zum Abschluss eines Fernstudiums.

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Der dritte Bildungsweg für beruflich Qualifizierte

Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, dass Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (mindestens zwei Jahre) und einer Berufspraxis (mindestens drei Jahre) ohne Abitur zum Fernstudium antreten dürfen. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass die beruflich qualifizierten Bewerber lediglich einen Studiengang mit Fachrelevanz belegen können. Das bedeutet, dass ein Steuerberater BWL oder Jura studieren kann, ein Studium der Biologie jedoch ausgeschlossen ist.In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen ist es auch möglich, einen fachfremden Studiengang zu wählen, wenn im Vorfeld ein Probestudium absolviert wurde. Wer als beruflich qualifizierte Person ohne Abitur ein Fernstudium anstrebt, muss sich auf ein Eignungsfeststellungsverfahren einlassen. Dabei stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung:

Zulassungsprüfung

Die Hochschule prüft mit einem schriftlichen und einem mündlichen Test, ob die Eignung für ein Studium gegeben ist. Wurde die Zulassungsprüfung bestanden, ist dies die Berechtigung an der prüfenden Hochschule aufgenommen zu werden. Wer an einer anderen Hochschule studieren möchte, muss dort ebenfalls an einem Eignungstest teilnehmen.

Begabtenprüfung

In einigen Bundesländern ist es möglich, an einer Begabtenprüfung teilzunehmen, um die Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben. Dafür muss der Interessent mindestens 25 Jahre alt sein und fünf Jahre Berufspraxis vorzuweisen haben. Wird diese Prüfung bestanden, kann man auch ohne Abitur ein deutschlandweites Fernstudium aufnehmen.

Probestudium

Es kann auch sein, dass der Interessent sein Wissen in einem Probestudium unter Beweis stellen muss, welches zwei oder vier Semester andauert. Werden in der Zeit ausreichend Credit Points gesammelt, darf das Studium weitergeführt werden.

Ohne Abitur zum Fernstudium: mit Meistertitel und Aufstiegsfortbildungen

Absolventen einer Aufstiegsfortbildung (Techniker oder Fachwirte) haben ebenfalls die Möglichkeit, ohne Abitur ein Fernstudium zu beginnen. In jedem Fall berechtigt Sie der Meistertitel zur freien Wahl des Studiengangs. Das bedeutet, dass Sie nicht an bestimmte Fächer gebunden sind. Die meisten Hochschulen setzen dazu ein Beratungsgespräch voraus. In den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Bayern ist zusätzlich ein Eignungsgespräch nötig.

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Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn Sie als Meister, als Absolvent einer Aufstiegsfortbildung oder als beruflich qualifizierte Person ohne Abitur an einem Fernstudium interessiert sind, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, dieses zu finanzieren. Zum Beispiel mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und einem Weiterbildungsstipendium. Auch die Hans-Böckler-Stiftung ist mit dem Begabtenstipendium eine Option.

Grundsätzlich gilt: Ein Fernstudium kostet Geld. Deshalb sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Finanzierung machen. Hier sollten Sie beachten, dass jedes Hochschule, jeder Studiengang und jede Studienart ganz eigene Kosten mit sich bringt. Und dabei spielt es auch keine Rolle, für welchen Fernstudiengang Sie sich konkret entscheiden. Der größte Teil dieser Kosten setzt sich aus Studiengebühren zusammen, welche von der entsprechenden Hochschule festgelegt werden. Die Studiengebühren variieren von Hochschule zu Hochschule.

Hinweis vorweg: Günstig muss nicht zwangsläufig schlechter bedeuten. Im Umkehrschluss heißt das auch, dass teurer nicht mit besser gleichzusetzen ist. Ein anerkanntes und seriöses Fernstudium hält sowohl günstige, als auch teure Anbieter bereit. Auch wenn die Kosten nichts mit der Qualität zu tun haben, kann der akademische Abschluss durchaus seinen Preis haben. In der Regel zahlt sich die Investition in ein Fernstudium jedoch aus.

Bei jedem Studiengang definieren die Studiengebühren den größten Kostenfaktor. Und dabei spielt es eine entscheidende Rolle, ob Sie an einer staatlichen oder einer privaten Hochschule studieren wollen. Bei den meisten Hochschulen liegen die Studiengebühren im Durchschnitt zwischen 8.000 und 15.000 EUR. Es gibt aber auch Hochschule, welche unter dieser Preisspanne liegen. Zum Beispiel die FernUniversität in Hagen. Und dann gibt es Hochschulen, welche deutlich über dieser Preisspanne liegen. Prinzipiell lässt sich sagen: Ein günstiges Bachelor-Fernstudium bewegt sich preislich zwischen 1.500 und 8.000 EUR. Der durchschnittliche Preis liegt zwischen 11.000 und 13.000 EUR. Bei den meisten Hochschule liegt auch das Master-Fernstudium zwischen 12.000 und 13.000 EUR. Für das MBA-Fernstudium fallen schnell Studiengebühren von mehr als 15.000 EUR an. Allerdings gibt es auch vergleichsweise günstige MBAs für 8.000 EUR.

Während die Studiengebühren den Löwenanteil der Kosten ausmachen, beinhalten diese aber noch weitere Leistungen, auf welche die Hochschulen explizit hinweisen. Das betrifft beispielsweise:

  • Die Online-Betreuung durch die Tutoren
  • Die Überprüfung und Korrektur von eingereichten Aufgaben und Modulabschlussprüfungen
  • Betreuung und Bewertung der Abschlussarbeit
  • Versandkosten für Lehrbriefe
  • Lehr- und Lernmaterial
  • Online-Klausuren
  • Nutzung des Online-Campus
  • Studienbeiträge
  • Präsenzseminare

Jede Fernhochschule regelt die Kosten anders. Wer sich unsicher ist, sollte deshalb bei der Studienberatung der jeweiligen Hochschule nachfragen.

Warum sind die Kosten so unterschiedlich?

Zum einen sind die Kosten deshalb so unterschiedlich, weil unterschiedliche Leistungen inbegriffen sind. Jede Hochschule bestimmt selbst, welche Leistungen inkludiert sind und welche extra bezahlt werden müssen. Der Hauptgrund definiert sich jedoch darüber, welche Hochschule letztendlich für den Studiengang ausgewählt wird. Das Fernstudium an einer privaten Hochschule ist deutlich teurer, als wenn Sie sich eine staatliche Hochschule aussuchen. Die Kosten hängen aber auch vom Abschluss ab. Bachelor, Master und MBA kosten unterschiedlich viel. Schnell entsteht der Eindruck, dass Bachelor und Master denselben Preis haben. Hier sollten allerdings die Verhältnisse beachtet werden. Der Bachelor setzt in der Regel sechs Semester voraus. Der Master dagegen nur drei bis vier Semester.