Der Zyklus des Lebens Körperwelten-Ausstellung in Berlin

Noch bis zum 30. August könnt ihr die einzigartige Ausstellung „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“ im Postbahnhof am Ostbahnhof besuchen.
Mehr als 26 Millionen Menschen haben die erfolgreichste Sonderausstellung der Welt, die
Körperwelten, bisher besucht, in der über 200 Originalplastinate gezeigt werden. Sie wurden nach den Ideen und unter der Leitung von Gunther von Hagens gefertigt, dem Erfinder der revolutionären Konservierungsmethode der Plastination, die eine lebensnahe Präsentation anatomischer Präparate ermöglicht. Jetzt ist diese Ausstellung, verbessert und thematisch spezialisiert, wieder in Berlin zu sehen, wo sie vor 8 Jahren über 1,3 Millionen Besucher anzog.
Die von der Ausstellungskuratorin Dr. Angelina Whalley konzipierte Ausstellung Körperwelten & Der Zyklus des Lebens zeigt unseren Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen. Sie ist als Selbstentdeckungsreise konzipiert. Über 200 echte menschliche Präparate in plastinierter Form zeigen den Körper im Lauf der Zeit: wie er entsteht, reift und wächst, den Höhepunkt erreicht und schließlich schwächer wird – die Palette reicht von der Zeugung bis ins hohe Alter. Sogar die über Hundert-Jährigen bekommen einen Platz: Besucher lernen von den Lebensweisen der jung gebliebenen Alten, die an Orten dieser Erde wohnen, wo man überdurchschnittlich alt wird – von Okinawa in Japan über Bergregionen in Sardinien und Pakistan.
Neben Zeugnissen wahrer Wunderleistungen des Körpers finden sich auch warnende Hinweise auf die Auswirkungen ungesunder Verhaltensweisen und neueste Ergebnisse aus der Langlebigkeitsforschung.


Foto: www.koerperwelten.de

Für die Kuratorin Dr. Angelina Whalley ist die neueste Version der Ausstellung Körperwelten & Der Zyklus des Lebens die bisher faszinierendste, beschäftigt sie sich doch mit Werden und Vergehen des menschlichen Körpers. „Wer heute 50 wird, hat in der Regel noch mehr als die Hälfte des erwachsenen Lebens vor sich. Daher stellt sich immer dringender die Frage, wie man eigentlich, über das Durchschnittsalter früherer Generationen hinaus, eine hohe Lebensqualität erzielt“, so Whalley.
Ihr Talent, hochkomplexe medizinische Themen für Laien verständlich aufzubereiten, nutzt
Whalley gerade in Der Zyklus des Lebens, dem jüngsten Kapitel der neuen Körperwelten
Ausstellung. „Der Kampf unseres Körpers gegen die Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten, aber gestalten. Das Schicksal unseres Körpers liegt in unseren Händen. Und je früher wir uns darum kümmern, desto mehr haben wir davon“, so Whalley. Grund zum Bedauern sieht sie im Älterwerden indes nicht: „Erst in den späteren Lebensjahren wächst man in sein eigentliches Selbst hinein. Wir sehen vielleicht nicht mehr so aus wie unser jüngeres Ich, wir laufen nicht mehr ganz so schnell und brauchen länger, um Neues zu lernen, aber diese Defizite wund innere Stärke mehr als ausgeglichen.“


Foto: www.koerperwelten.de

Daten und Fakten:

Die Plastination wurde 1977 von Gunther von Hagens an der Universität Heidelberg erfunden
und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

  • Plastination ist eine Technik, die es ermöglicht, den Verfall des toten Körpers zu stoppen und
    feste, geruchlose und dauerhaft haltbare anatomische Präparate für die wissenschaftliche und
    medizinische Ausbildung herzustellen.
  • Die Herstellung eines menschlichen Ganzkörperplastinats benötigt ca. 1.500 Arbeitsstunden.
  • Das größte Plastinat der Welt ist eine ausgewachsene Giraffe mit einer Größe von 5,80 Metern.
  • Die KÖRPERWELTEN Ausstellungen wurden von Dr. Gunther von Hagens geschaffen.
  • Das oberste Ziel der KÖRPERWELTEN ist die gesundheitliche Aufklärung.
  • Dr. Angelina Whalley ist die Kuratorin der Ausstellungen.
  • Die erste Ausstellung fand 1996 in Japan statt.
  • Seit 1996 touren die KÖRPERWELTEN weltweit und waren in über 50 Städten in Europa, Asien
    und Nordamerika zu sehen.
  • Es gibt mittlerweile sechs Körperwelten Ausstellungen von denen derzeit zwei in den USA,
    je eine in Großbritannien (London), Haifa (Israel), Sevilla (Spanien) und Deutschland (Berlin)
    gastieren.
  • Über 27 Millionen Menschen haben die Körperwelten gesehen, davon alleine über
    6 Millionen in Deutschland.
  • In Deutschland gastierte die Ausstellung in Mannheim (1997/98), Köln (2000), Oberhausen
    (2000/01), Berlin (2001), München & Stuttgart (2003), Hamburg (2003/04), Frankfurt (2004) und
    Heidelberg (2009).
  • Die Ausstellungen wurden in jüngster Zeit durch Themenschwerpunkte ergänzt:
    • BODY WORLDS & The Mirror of Time
    • BODY WORLDS & The Story of the Heart
    • BODY WORLDS & The Brain – Our Three Pound Gem
    • KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens
  • Gunther von Hagens’ Körperwelten – Ausstellungen sind die einzigen öffentlichen
    anatomischen Ausstellungen mit einem etablierten Körperspendeprogramm, in dem die
    Spender explizit darüber verfügen, dass ihr Körper nach dem Tod in einer Körperwelten
    Ausstellung gezeigt werden darf.