Mit einer spektakulären Eröffnungsshow hat sich der renommierte Salon K Privé Anfang Dezember nach zweijähriger Pause zurückgemeldet. In einer neuen Location am Kurfürstendamm, nur wenige Schritte vom einstigen Spielort und nun in noch prächtigerem Salon-Ambiente, bricht man gemeinsam mit dem aus acht Ländern und arrivierten Institutionen wie Cirque du Soleil und dem Stuttgarter Ballett zusammengestellten Ensemble auf zu einer poetischen Reise in Tanz, Gesang und ein wenig Akrobatik.
Die Dramaturgie des Abends ist geprägt von einer der ewigen Affären der Menschheit, der von Liebe und Tod. Wer sich nun vielleicht sorgt, es brauche massig Know-how zur antiken Mythologie, darf aufatmen: Zwar kann man einige spannende Bezüge herstellen, wenn man bei der Einführung der einzelnen Charaktere zu Beginn des Abends gut aufpasst – das Vergnügen funktioniert aber auch auf rein sinnlicher Ebene und ganz ohne Kopf. Beim Runterschalten auf die eigene Emotionalität hilft zudem, dass den Abend über Meunier-rebenreiner Champagner gereicht wird. Einige Male wird der Zauber der Show unterbrochen, damit man sich kleinen Servings wie sesamummanteltem Lachs und Schokoladenkuchen widmen und mit den anderen Gästen ins Gespräch kommen kann.
Ein Interview mit Gründer Patrick King über Burlesque, Exklusivität und die vereinende Kraft der Mythologie …
Es ist schwer, über Salon K zu sprechen, ohne zu viel zu verraten beziehungsweise zu vage zu bleiben. Wie beschreiben Sie das Konzept Menschen gegenüber, die noch nie davon gehört haben?
Salon K Privé ist Kunst, Tanz, Gesang, Akrobatik, Literaturlesung und Poesie – ein Abend mit Salon K-Künstler*innen, Champagner, Dinner und Dessert. Ich definiere es mal so: Es ist ein Zusammenfinden von Menschen unter dem selben Dach, von einem inspirierenden Gastgeber dazu angeleitet, seinen Geschmack zu verfeinern und Wissen um wie auch Interesse am eleganten Savoir Vivre zu steigern.
Mancher denkt dabei vielleicht an Burlesque – ein Begriff, um den Sie völlig zu Recht einen Bogen machen. Inwiefern unterscheidet sich Salon K von der Burlesque-Welt?
Da gibt es recht große Unterschiede. Bei Burlesque geht es um Übertreibung, humorvolle Übertreibung, oft mit starkem sexuellem Unterton. Oft gibt es Frauen oder Mädchen in so genannter Kleidung, die bumpen und grinden. Das ist nicht Salon K. Ein Salon dreht sich um intellektuellen Austausch und kulturelle Raffinesse. Burlesque ist eine Show, ein Salon eine Erfahrung. Das Ziel von Salon K ist es, alle zu inspirieren, Künstler*innen und Gäste gleichermaßen dazu zu bringen, miteinander zu kommunizieren und das Jetzt zu teilen.
Kommen wir zum eigentlichen Programm. Auch hier möchten wir lieber Sie verraten (und verheimlichen) lassen, was das Publikum erwarten darf…
Das Ganze ist im Grunde recht schlicht. Es gibt kein Bombardement. Keinen Schock. Dennoch erlebt man viele Emotionen in den Stunden, die wir miteinander verbringen. Die Performances sind instruiert von Mythologie mit einer Note kultureller Querverweise. Ich habe mich für die Mythologie entschieden, weil in ihr alle Kulturen und Religionen einander begegnen und etwas Gemeinsames im Menschsein entdecken. Die Mythologie reicht mehrere tausend Jahre zurück. Als die Religionen noch nicht ihre Erzählungen geschrieben hatten, erklärten sich die Menschen mit ihrer Hilfe ihre Menschlichkeit.
Wie haben Sie den Cast zusammengestellt?
Das ist ein langwieriger Prozess … Ich halte keine Auditions. Künstler*innen müssen mir ihr Interesse vermitteln. Passiert das, treffen wir und reden vor allem miteinander, und vielleicht laufen sie dann auch für mich. Wenn sie das können und mein Interesse halten, dann kommen wir vielleicht zu komplizierteren Untersuchungen. Eine Grundvoraussetzung für all das ist ein hohes Level künstlerischer Fertigkeit in ihrer jeweiligen Kunst.
Was haben Sie sich bei der kulinarischen Begleitung überlegt?
Der Abend folgt einem emotionalen Bogen, der Nahrung für Magen, Augen und Ohren bietet. Das Essen folgt diesem übergreifenden Bogen. Vielleicht tauschen wir mal das eine oder andere Gericht, aber die sinnlichen Reize bleiben dieselben. Die Performances, Essen und Champagner und auch das Appartment sind alle in gleicher Weise tragend für die Erfahrung. Alle Oberflächen sind beruhigend – deshalb sind auch die Zimmer voller Kissen, die sich wunderbar anfühlen.
Der Champagner hingegen, der Champagne Salmon aus Chaumuzy, wird derselbe bleiben. Was lieben Sie an ihm?
Geschmack und Aroma sind elegant. Er passt perfekt zu unseren Gerichten.
Wie wichtig ist Ihnen der Ort hier im westlichen Teil des Kurfürstendamms?
Historisch betrachtet bildete diese Gegend das Herz der Berliner Entertainment- und Salon-Kultur. Für mich ist es also die perfekte Umgebung, um diese Tradition fortzusetzen und die Salon-Erfahrung ins Berlin der Gegenwart zu transportieren.
Die Potsdamer Straße haben Sie nie Erwägung gezogen?
Nein.
Salon K ist eine exklusive Angelegenheit für eine ausgewählte Gruppe von Menschen, die sich mit der Intimität von Situation und Performance wohlfühlen wird. Für wen ist das Ganze vielleicht nicht das Richtige?
Salon K ist eine gute Erfahrung für Erwachsene aller Kulturen, die erwachsene, reife Interaktion suchen. An keiner Stelle in unserer Kommunikation verwenden wir den Begriff „exklusiv“.
Sie führen also vorab keinen Check durch? Wie wird das Guest Management funktionieren?
Reife, erwachsene Menschen verstehen sich auf ähnliche Dinge. Wer Clubbing machen möchte, wird sich womöglich nicht für eine Salon-Erfahrung entscheiden. Ich war 30 Jahre lang in Clubs unterwegs, ehe ich nach Berlin gekommen bin – vom Studio 54 bis zur Paradise Garage, vom Embassy Club bis zum Tunnel und so weiter, und bin zur selben Zeit in den besten Theatern und Tanzkompanien aufgetreten. Das hat mir Erfahrung darin verschafft, Menschen anhand der einfachsten Dinge zu lesen, die sie sagen oder tun.
Die nächsten Termine für Salon K Privé sind am 29.12. und 31.12. sowie am 12., 18. und 26. Januar 2019. Buchung über die Homepage.