Seit dem vergangenen Freitag läuft die mittlerweile vierte Ausgabe des „Monats der zeitgenössischen Musik“. Noch bis zum 30. September präsentiert sich die lokale Szene mit einem auf Dynamik und Beweglichkeit ausgelegten Programm.
Auf die neue Normalität in der Pandemie reagieren Ensembles, Bühnen und Künstler*innen mit kreativen und experimentierfreudigen Formaten, die eine Beteiligung an der Musik und ihren Diskursen auch mit Abstands- und Hygieneauflagen ermöglichen sollen. So können aktuelle Arbeiten von Berliner Ensembles, Künstler*innen und Komponist*innen in Konzerten, Performances und Klanginstallationen sowohl an den großen Konzerthäusern, die ja nun ebenfalls wieder offen stehen, als auch an den Bühnen der freien Szene entdeckt werden.
Um Konzerte in Einklang mit Abstandsregeln zu bringen, erstrecken sich die Formate von installativen Konzerten über Konzerte im Freien bis hin zu digitalen Angeboten: „Hubraum“ von Antje Vowinckel macht vier Autos mit leistungsstarken Bass-Lautsprechern zum zentralen Motiv einer musikalischen Intervention im öffentlichen Raum. „Firefly“ untersucht auf dem Regenbeckengelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof mit Klanginstallationen und Konzerten Perspektiven zwischen Kunst, Klang und Natur. Das Bläsertrio Zinc & Copper spielt ein Freiluftkonzert im Neuköllner Körnerpark. Und das Sonar Quartett verlegt das Auftaktkonzert seiner neuen Reihe Evolution in den virtuellen Raum. Oftmals wird auch mit limitierten Platzzahlen gearbeitet.
Weil die Szene gern auch Hintergrundwissen liefert, sind Komponist*innengespräche, Kurator*innenführungen und Werkstattveranstaltungen geplant. So bietet das Online-Symposium „Curating Diversity“ eine Plattform, um in Zeiten beschränkter internationaler Begegnungen den Diskurs über Diversität in der zeitgenössischen Musik in Europa lebendig zu halten. Die Reihe „Schrumpf!“ schafft Formate zwischen Neuer Musik, Performance und Installation für Kinder und Erwachsene. Und mit den „Kissas“ („Listening Bars“) präsentiert der Monat dieses Jahr einige spannende Labels der experimentellen Musik in Tor Bar, Rhinoçéros, Arkaoda und Kupfer Bar.