Canops. Möbel von Welt
Das Werk des deutschstämmigen Ebenisten José Canops (geb. Joseph Cnops, 1733–1814) und seiner Madrider Hofwerkstatt zählt zu den weitgehend unbekannten Glanzleistungen der europäischen Möbelkunst.
Die Möbel und Boisieren sind Teil der Appartements für Karl III., die der Hofmaler und Stuckateur Mattia Gasparini in einem fulminanten Rokokostil zu einem Gesamtkunstwerk konzipierte: eine wahrhaft europäische Schöpfung, die sich aus italienischen Traditionen, dem Vorbild des Pariser Luxus sowie der Begeisterung für die exotischen Welten Asiens speist. Im Schaffen von Canops vereinigt sich dies mit der Präzision deutschen Tischlerhandwerks und dem Reichtum der spanischen kolonialen Welt.
Ausgangspunkt der Ausstellung und Publikation ist die Erwerbung eines prachtvollen Schreibmöbels von José Canops für das Berliner Kunstgewerbemuseum. Mit aufwendigen Neuaufnahmen und zuvor nie gezeigten Leihgaben aus den spanischen königlichen Sammlungen in Madrid, dem Patrimonio Nacional, eröffnet sich dem deutschen wie internationalen Publikum ein bisher verborgener Kosmos.