Elektrisierend! Galvanoplastische Nachbildungen von Goldschmiedekunst
Das Kunstgewerbemuseum zeigt in seiner Dépendance in Schloss Köpenick eine Auswahl von rund 100 Galvanoplastiken aus eigenem Bestand. Dabei handelt es sich um Repliken von bedeutenden historischen Goldschmiedewerken, die im 19. Jahrhundert angefertigt wurden. Sie wurden in den letzten Jahren kunsttechnologisch untersucht und restauratorisch bearbeitet.
Die Galvanoplastik war vor 150 Jahren ähnlich innovativ wie heute der 3D-Druck. Mittels elektrochemischer Verfahren ließen sich komplexe dreidimensionale Werke der Goldschmiedekunst im galvanischen Bad reproduzieren, und dies in großer Stückzahl. Der direkte Vergleich zwischen Originalen und Nachbildungen ermöglicht es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich zu machen. In Wien tat sich seit 1867 Carl Haas am galvanoplastischen Atelier des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie hervor, und in Berlin war es um 1875 die Silberwarenfabrik Vollgold & Sohn, die sich für das Berliner Kunstgewerbemuseum auf diesem Gebiet besonders engagierte.