Onkel Wanja
Drückend schwül ist es, da auf dem Lande. Und während sich Serebrjaków, Professor im vorzeitigen Ruhestand, lieber seiner Gicht hingibt, als sich um seine junge Frau Jeléna zu kümmern, verdreht diese den Männern den Kopf. Astrów, Arzt auf Stippvisite, doziert um sein Leben; Onkel Wanja, Verwalter des Guts, versucht mit Krawatte und psychologischen Finten zu punkten und hasst seine Mutter, die alte Wojnízkaja. Die sucht ihr Heil in ihren Ratgebern und schwärmt doch immerzu nur vom Professor. Nur der Gitarre zupfende Telégin und das alte Kindermädchen, die gute Marína Timoféjewna, bewahren ihren Humor und ihre Ruhe, wenn für einen Augenblick alle Charaktere durcheinanderwirbeln, Sumpfgeister beschworen werden und wild aufeinander geschossen wird.
Dann kehrt wieder Stille ein, alles ist, wie es war, nur die Grillen zirpen; und Sónja, die jüngste im Hause, freut sich schon darauf, eines Tages im Sarg zu liegen und die Welt in aller Ruhe von unten betrachten zu können.
Eine häufig heitere, manchmal melancholische, aber immer rabenschwarze Komödie über das Leben auf dem Land in vier Augenblicken.