Heroines of Sounds | A L’ARME! | Wassermusik 3x neue Musik aus Berlin | Festival-Special

Das Sommerloch macht auch nicht vor den Toren des Musik-Biz Halt. Spannende neue Alben sind dieser Tage Mangelware. Wer in Berlin aber nicht auf neue Sounds verzichten will, der wagt den Schritt vor die eigene Haustür und erkundet das sommerliche Festival-Programm der Hauptstadt.

Das Sommerloch macht auch nicht vor den Toren des Musik-Biz Halt. Spannende neue Alben sind dieser Tage Mangelware. Wer in Berlin aber nicht auf neue Sounds verzichten will, der wagt den Schritt vor die eigene Haustür und erkundet das sommerliche Festival-Programm der Hauptstadt.

Heroines of Sounds – Radialsystem (12.07. – 14.07.)

© Thibaut de Lestre
Als deutschlandweit einziges genreübergreifendes feministisches Kunst- und Musik-Festival hinterlässt das „Heroins of Sounds“ nun schon seit fünf Jahren bleibende Eindrücke innerhalb der europäischen Festivallandschaft. Auch für die sechste Ausgabe haben die Verantwortlichen wieder ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt. Auf dem Gelände des Radialsystem werden mehr als 30 Künstlerinnen das gängige Sound-Terrain erweitern und sich auf der Klangebene mit Fragen rund um die Themen Tabubrüche und Grenzüberschreitungen auseinandersetzen. Neben einer schwerpunktmäßigen Musikreise durch Ungarn und Slowenien und facettenreichen Performances von Elsa M’bala, QEEI aka Tatiana Heuman, Paula Schopf Laura Mello und vielen weiteren hochkarätigen Künstlerinnen, markiert am dritten Festivaltag eine mit Spannung erwartete Uraufführung der renommierten Aktivistin Antye Greie / AGF aka Poemproducer den Höhepunkt des diesjährigen „Heroins of Sounds“-Happenings. Ergänzt werden die Konzerte durch drei Panels. Filmporträts und eine Soundbar mit Beiträgen von u.a. Maryanne Amacher, Eliane Radigue, Fågelle, Beatriz Ferreyra und Elisabeth Schimana sowie Videoinstallationen von Gabriele Stellbaum und Hajnal Németh runden das vom 12. bis zum 14. Juli andauernde Festival-Programm ab.

www.heroines-of-sound.com

A L’ARME! – Radialsystem/Holzmarkt (31.07. – 03.08.)

© Claudia Hansen
Wenn der Hochsommer Ende Juli Bergfest feiert, stehen unzählige Freunde experimenteller und noisiger Sounds vor den Toren des Radialsystem und dem Säälchen am Holzmarkt und warten ungeduldig auf Einlass. Der Grund: Zum mittlerweile siebten Mal laden die Macher des „wagemutigsten Festivals Berlin“ zur großen Improvisations- und Performance-Sause. Ja, das A L’ARME! Genießt seinen Ruf als wegweisendes Klang-Labyrinth völlig zurecht. Zwischen Jazz und Dada, Hip-Hop und Expressionismus, Echtzeitmusik und Fluxus ist auch im Jahr 2019 wieder alles erlaubt, was Spaß macht und langlebige Erinnerungen schafft. Vier Sommerabende lang garantieren illustre Acts wie Nils Petter Molvær, Natalie Sandtorv, Jan Jelineks Groupshow, Dälek, Mats Gustafsson, Faust, Moor Mother und Ex Eye beste Experimental-Unterhaltung. Unter dem A L’ARME!-Banner werden Hörgewohnheiten auf den Kopf gestellt und Genre-Schubladen in den Keller verbannt. Perfekte Tage, um mal alle Konventionen und Regeln beiseite zu legen. dem A L’ARME! Lang lebe das kontrollierte Chaos!

www.alarmefestival.de

Wassermusik Festival – Haus der Kulturen der Welt (05.07. – 27.07.)

© Gérard Giaume
Nach dem letztjährigen Ausflug in Richtung Insel („Goodbye UK – and Thank You for the Music“) läuft das „Wassermusik Festival“ in diesem Jahr unter dem Motto: „Black Atlantic Revisited“. Inspiriert vom bereits 2004 behandelten Projekt „Black Atlantic“ (basierend auf Paul Gilroys Buch „The Black Atlantic: Modernity and Double Consciousness“) fokussiert sich das Treiben auf den Dachterrassen der Haus der Kulturen der Welt auf die musikalischen Kulturen im südatlantischen Raum. Zu den diesjährigen musikalischen Highlights zählen die „Desert Blues“-Show der Damen von Les Filles de Illighadad (12.07.), der Auftritt des westafrikanischen Protest-Projekts LES AMAZONES d’AFRIQUE (13.07.) und natürlich die Sound-Stippvisite von Trópicalia-Pionier Gilberto Gil (14.07.). Der ehemalige brasilianische Kulturminister, Co-Founder des Tropicalismo und Polar Music Prize-Preisträger hat nicht nur seine charmante Art, sondern auch sein aktuelles „Alterswerk“ „OK OK OK“ mit im Gepäck. Mit feiner Ironie und entgegen jeder Erwartungshaltung präsentiert Gilberto Gil sein intimes Schaffen und lässt dabei die Herzen all jener höher schlagen, die sich gerne von Bossanova-meets-Afrobeat-meets-Singer/Songwriter-Klängen durch den Alltag begleiten lassen.

www.hkw.de/wassermusik