Elektronische Gefühlsausbrüche I Atmosphärischer Post-Rock-Folk I Globetrotter-Folk-Pop I Neo-Klassik mit Tiefe 4 x neue Musik aus Berlin: Ben Böhmer, Tuvaband, Johanna Amelie, Anne Müller

Wie jeden Monat haben wir auch diesmal wieder Release-Listen und Blogs durchforstet, um die spannendsten neuen Platten aus und zu Berlin zusammenstellen. Dies sind unsere Highlights im November …

Wie jeden Monat haben wir auch diesmal wieder Release-Listen und Blogs durchforstet, um die spannendsten neuen Platten aus und zu Berlin zusammenstellen. Dies sind unsere Highlights im November …

Ben Böhmer – Breathing

© Erik Weiss
Mit ersten eigenen Singles und exquisiten Remix-Arbeiten (Monolink, Jan Blomqvist) hat der in Berlin lebende Produzent und Live-Act Ben Böhmer in den vergangenen 18 Monaten viel Aufsehen in der Elektro-Branche erregt. Nun bringt der Regler-Maestro sein Debütalbum an den Start. Und „Breathing“ beeindruckt nicht nur mit einem formidablen Sound-Fundament, sondern auch mit einer Feature-Gästeliste, für die so manch bereits etablierter Artist Haus und Hof verkaufen würde. Das Erkunden einer beachtlichen emotionalen Bandbreite wird von unterschiedlichen Stimmfarben begleitet. Monolink, Jan Blomqvist, Nils Hoffmann, Malou, Jonah, Wood und Timo Jahns: Sie alle sind mit dabei wenn Ben Böhmer seine ersten Longplayer-Spuren hinterlässt. Und die sind bei Leibe nicht die Kleinsten.

Tuvaband – I Entered The Void

© Ruben Jacob Fees
Nur ein Jahr nach ihrem Debütalbum „Soft Drop“ präsentiert sich die aus Norwegen stammende Singer-Songwriterin Tuva Hellum Marschhäuser mitsamt Band im runderneuerten Sound-Gewand. Statt sanftem und klaviergetriebenem Folk lauscht man dieser Tage atmosphärischem Post-Rock, der umgarnt von Tuvas mystischer Stimme, melancholische Herbstgrüße versendet. Inhaltlich getrieben von tiefen Emotionen, präsentiert sich Tuva in einem aufwühlenden Gefühlslabyrinth. Angst, Wahn, Einsamkeit, Leidenschaft und Identitätsfindung: Die Sängerin mit dem markanten Organ lädt zur Reise ins Ich und macht dabei vor keiner dunklen Tür halt. In Berlin live zu erleben sind Tuvaband am 19.01.2020 in der Kantine am Berghain.

Johanna Amelie – One Moon

© Sandra Socha
Johanna Amelie ist gerne auf Reisen. Die Berliner Sängerin und Komponistin mit dem Faible für atmosphärischen Indie-Folk war mit ihrer eindringlichen Sound-Mixtur aus klassischem Singer/Songwriter-Liedgut und sphärischen Einwürfen aus den Bereichen Pop und Folk bereits in Ghana, Neuseeland, Marokko, England und vielen anderen Ländern unterwegs. Auch die Lieder ihrer neuen EP „One Moon“ entstanden in der Ferne, und vereinen kontrastreiches Songwriting mit inhaltlicher Nachhaltigkeit. „Diese EP ist ein Hoch auf das Leben“, jubelt die Urheberin. Und in der Tat: „One Moon“ vertont das komplette Dasein im Hier und Jetzt – mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten.

Anne Müller – Heliopause

© Andrea Huyoff
Seit dem Beginn ihrer musikalischen Karriere im Jahr 2007 hat die Cellistin und Komponistin Anne Müller an über 60 Veröffentlichungen mitgewirkt – darunter „7fingers“ (Nils Frahm), „Reminiscence“ (Aukai) und „Fallen Trees“ (Lubomyr Melnyk). Mit dem Album „Heliopause“ wagt sich die leidenschaftliche Kollaborateurin nun erstmals im Debüt-Modus ins Rampenlicht. Von Johann Sebastian Bach und Gaspar Cassado ebenso inspiriert wie von neuzeitlichen Klängen und dem faszinierenden Dasein des Sonnensystems, kreiert Anne Müller eine atmosphärische Dichte, der man sich als Freund neo-klassischer Klänge nicht entziehen kann. Egal ob instrumental oder verfeinert mit pointierten Gesang-Loops: „Heliopause“ beeindruckt – vom ersten bis zum letzten Ton.