Klassik meets Elektro I Virtuoses Dance-Feuerwerk I Atmosphärische Deep-House-Vibes I Deutschpop für Balzbereite 4 x neue Musik aus Berlin: Henrik Schwarz, ALLE FARBEN, Dapayk & Vars, Emilio

Wie jeden Monat haben wir auch diesmal wieder Release-Listen und Blogs durchforstet, um die spannendsten neuen Platten aus und zu Berlin zusammenstellen. Dies sind unsere Highlights im Juni – diesmal mit Bonustracks!

Wie jeden Monat haben wir auch diesmal wieder Release-Listen und Blogs durchforstet, um die spannendsten neuen Platten aus und zu Berlin zusammenstellen. Dies sind unsere Highlights im Juni – diesmal mit Bonustracks!

Henrik Schwarz – CCMYK

© Henning Heide
Spätestens seit der Veröffentlichung seines Orchester-meets-Computerbeats-Türöffners „Instruments“ aus dem Jahr 2011 ist Henrik Schwarz aus der zwischen analog und digital hin und her pendelnden Hybrid-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit seinem neuen Kollabo-Werk „CCMYK“ setzt der Soundtüftler mit dem Faible für klassische Zuarbeiten seinen eingeschlagenen Symbiose-Weg unbeirrt fort. Gemeinsam mit dem niederländischen Alma String Quartet nimmt Henrik Schwarz den Hörer mit auf eine intensive Klangreise. Hier treffen sphärische Effekte auf gezupfte Cello-Rhythmen. Melancholische Streicher vereinen sich mit mystischen Flächen aus der Maschine. Am Ende des berauschenden Sound-Trips weiß man daheim vor den Boxen sitzend nicht wohin mit den Emotionen. Und so lässt man sich einfach fallen und drückt mit erwartungsfreudiger Miene den Repeat-Button. Alles nochmal von vorne. Immer wieder gerne.

ALLE FARBEN – Sticker On My Suitcase

© Alle Farben
ALLE FARBEN sprengt alle Grenzen. Der Berliner DJ hat in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen, dass er vor keiner Hürde Halt macht. Im Dschungel auflegen? Im Flugzeug performen? Sechs Stunden am Stück Gas geben? ALLE FARBEN kriegt’s gebacken. Mit seinem dritten Studioalbum „Sticker On My Suitcase“ trifft der weltoffene Reglerdreher nun erneut voll ins Schwarze. Satte Bläser tanzen zu knackigen Beats, Elektro-Effekte schweben auf watteweichen Synthie-Wolken und ausgewählte Stimmen (Lahos, Martin Gallop, Sam Gray, Jordan Powers, u.a.) locken mit Melodien für Millionen. Da packt sogar ein James Blunt die Koffer, checkt mit ein und kommt mit einer seiner beeindruckendsten Gesangsleistungen der letzten Jahre um die Ecke („Walk Away“).  

Dapayk & Vars – Fire (Single)

© Patrice Brylla
Mit der Veröffentlichung ihrer gemeinsamen Single „Fire“ katapultieren sich die beiden Berliner Produzenten Niklas Worgt alias Dapayk und Timo Mitsch aka Vars erstmals im Duo-Paket auf die hiesigen Club-Tanzflächen. Unter dem Dach des Berliner Ritter Butzke Labels entbunden, kombiniert die musikalische Erstgeburt des Zweiers melodiöse Gesangslinien mit ambienten Flächen und urbanen Deep House-Vibes. „Fire“ (Videopremiere am 7. Juni) ist der beeindruckende Vorbote des im Juli erscheinenden Longplayer-Debüts „Streets & Bridges“. Wir haben schon mal reingehört und kommen zu der Erkenntnis: „Fire“ ist nur der Anfang einer atmosphärischen Sound-Reise, die so ziemlich alles bereithält was Freunde detailverliebt arrangierter Elektro-Kost begehren. Der Zweier hinterlässt auch live bleibende Eindrücke. Wer sich davon überzeugen will, der hat Ende Juni in Berlin die Möglichkeit dazu. Da treten Dapayk & Vars nämlich im Rahmen der Fete de la Musique auf der „Ritter Butzke Stage“ auf.

Emilio – Berlin an der Spree (Single)

© David Straub
Die beiden ersten Singles “Drauf Bist“ und „Bisschen Allein“ öffneten Emilio schon so einige Business-Türen. Nun legt der junge Berliner Sänger und Schauspieler (4 Blocks) mit seinem dritten Dreiminüter-Streich noch eine weitere Schippe drauf. Ein grooviger Beat, eingeworfene Gitarrenakkorde und das glasklare Organ des Hauptprotagonisten markieren die Klangeckpfeiler eines musikalischen Gerüstes, das überall in der Hauptstadt auf festem Boden steht. Egal ob am sonnigen Spreestrand, auf der Tanzfläche eines Berliner Szene-Clubs oder unter den sattgrünen Baumkronen des Tiergartens: Umgarnt von bezirzenden Deutschpop-Vibes wird jede Erstbegegnung zwischen Balzbereiten zu einem Lifetime-Highlight. In diesem Sinne: Auf die Liebe und das nächste Wiedersehen!

Bonustrack 1: V.A. – GRIPS Theater Berlin: Die schönsten Lieder aus 50 Jahren

© Jan Schenck
Das GRIPS Theater in Tiergarten hat mittlerweile 50 Jahre auf dem Buckel. Großen Anteil am ungebrochenen Erfolg der immer wieder mutigen kritischen Inszenierungen – weltbekannt natürlich das Musical „Linie 1″ sind die Lieder, Songs wie ​“Wir werden immer größer​​“, „​Mattscheiben-Milli​​“ oder ​“Kleiner Baum​​“ sind Klassiker. Zum Jubiläum erscheint nun eine drei CDs umfassende Zusammenstellung der wichtigsten Hits. Übrigens: Während der Jubiläums-Festwochen „On The Child’s Side“ (6. bis 19. Juni) gibt es sieben Gastspiele aus Indien, Griechenland, Südkorea, Uganda und Ägypten sowie ein viertägiges Fachsymposium. Eintritt frei ist zudem beim Hansaplatzfest am 15. Juni. (Friedrich Reip)

Bonustrack 2: KARO – Heavy Birthday II & III

© Karo
Das waren Zeiten: Anno 1988 veröffentlichten die Berliner Hardrocker KARO mit „Heavy Birthday“ ihr einziges Album. Der Band war nicht der Erfolg der Scorpions beschieden: Nur ein Jahr später wurde die Band von ihrem Label fallen gelassen, die Karriere war vorbei. Allerdings gab es noch etliche Schätze von den Aufnahmen in Berlin, Frankfurt und London, die nun auf einer 25 Tracks starken Doppel-CD erscheinen und prächtig aus der Zeit gefallenen melodischen Hardrock vom Feinsten zum Leben erwecken. Ein echtes Schmuckstück in Lack, Leder und Tattootinte! (Friedrich Reip)