ALBA Berlin lebt und erzwingt viertes Viertelfinale 87:76 nach Verlängerung gegen Frankfurt

D as war Spannung pur: Im dritten Viertelfinale zwischen ALBA und den Skyliners aus Frankfurt stand der Sieger erst nach Verlängerung fest. Die Albatrosse von Trainer Luka Pavicevic setzten sich vor 11.875 Zuschauern in der O2-World mit 87:76 durch und haben damit den 1:2-Anschluss geschafft. Bester ALBA-Schütze war Kapitän Julius Jenkins mit 22 Punkten, bei Frankfurt traf Drazen Labovic (25 Punkte) am genauesten.
Schon vor kurz vor Anpfiff ist die Spannung in der O2-World greifbar. Die ALBA-Fans nach den ersten beiden Niederlagen angefressen, verschaffen sich mit Plakaten Luft. „No energy, no victory“ steht da, oder die eindeutige Forderung „Wake up and fight“.
Und ALBA ist sofort da: Dragan Dojcin, in den ersten Spielen unterirdisch, besorgt per Dreier das 3:2, Derrick Byars legt per Korbleger zum 5:2 nach. Die Albatrosse wie aufgedreht, Rashad Wright trifft per Drei-Punkte-Wurf zum 8:4, doch Frankfurt hat immer eine Antwort parat. Labovic verkürzt ebenfalls per Dreier auf 7:8. Dojcin weiter wie ausgewechselt, er trifft seinen zweiten Wurf von jenseits der 6,25m zum 11:7 für die Berliner. Doch Labovic bekommen die Albatrosse einfach nicht in den Griff, er verkürzt mit seinem siebten Punkt auf 9:11, Reese kann durch zwei Freiwürfe sogar zur ersten Frankfurter Führung einnetzen (12:11). ALBA mit einer Phase, in der nichts fällt, doch Frankfurt kann das nicht nutzen, um sich entscheidend abzusetzen. Julius Jenkins per Dreier und Fastbreak bringt ALBA eine Minute vor Ende des ersten Viertels wieder 16:15 in Front. Zwei Freiwürfe von Adam Chubb machen das 18:15 nach den ersten zehn Minuten klar. Doch viel wichtiger: Man merkt von der ersten Sekunde an, dass ALBA kämpft, beißt und unbedingt diesen Sieg will. Und das geht im zweiten Viertel weiter: Steffen Hamann und Philipp Zwiener mit sechs einfachen Punkten, ALBA mit 24:15 vorn. Time-Out Frankfurt! Gut für ALBA: Bei den Skyliners trifft ihr Punktegarant Derrick Allen nichts, steht Mitte des zweiten Viertels immer noch bei null Punkten. Frankfurt dementsprechend geschwächt, Byars kann für seine Berliner per Monsterdunk auf 26:17 erhöhen. Die Halle steht danach Kopf, zum einen aufgrund der starken Albatrosse, zum anderen wegen Byars´ Korb des Tages. Doch die Skyliners kämpfen sich zurück, Allen bringt Frankfurt nach einem 10:0-Lauf wieder 27:26 in Führung. ALBA antwortet prompt, Dojcin dreht mit fünf Punkten (insgesamt für ihn bis zu diesem Zeitpunkt schon elf) den Spielstand wieder zu Gunsten ALBAs (31:27). Immanuel McElroy erhöht mit zwei Freiwürfen auf 33:29, Hamann verpasst es mit der Schlusssekunde die Halbzeitführung für ALBA noch zu erhöhen.
Dennoch bleibt zum Pausenpfiff zu konstatieren: ALBA Berlin lebt. Und das ist erst einmal die wichtigste Nachricht.
In das dritte Viertel startet ALBA mit Vollgas: Wright für zwei, Byars für drei – die Albatrosse 38:29 vorn. Danach wogt das Spiel hin und her. ALBA immer knapp vorn, kann sich jedoch nicht entscheidend absetzen. Zum Ende des dritten Viertels gibt es noch einen Knaller, Jenkins ballert ALBA mit einer Bombe von Dowtown zum 56:47 in Führung.
Zu Beginn des Schlussviertels kommen die Skyliners besser aus den Startlöchern, mit sechs Punkten infolge kann Frankfurt auf 53:56 verkürzen, doch Hamann antwortet umgehend per Dreier. Sechs Minuten vor Spielende ist das Match wieder völlig offen. McKinney trifft für die Skyliners per Dreier, ALBA führt nur noch mit 59:57. Den Berlinern wird jetzt immer mehr ihre Abschlussschwäche zum Verhängnis, Robertson kann so Frankfurt sogar 60:59 nach vorn werfen. Aber ALBA zeigt Herz, Jenkins und Wright antworten ebenfalls mit jeweils einem Dreier. Die Albatrosse wieder 65:60 in Führung. Doch dieses Spiel ist unberechenbar. 68 Sekunden vor dem Ende kann Labovic mit einem Dreier Frankfurt wieder in Führung schießen. 67:66 führen die Skyliners, die Spannung in der O2-World ist greifbar. Byars kann 28 Sekunden vor Schluss mit einem Treffer von der Freiwurfinie zum 67:67 ausgleichen, im folgenden Angriff verlieren die Skyliners den Ball und können Wright nur mit einem Foul stoppen.


Foto: ALBA Berlin

Der verwandelt beide Freiwürfe und bringt ALBA so 69:67 nach vorn. Zum Ende wird’s ein Nervenspiel an der Freiwurflinie: Reese trifft für die Skyliners nur einen, Wright auf ALBA-Seite beide und bringt die Berliner 5,3 Sekunden vor Ende 71:68 in Front. Mit einem unglaublichen Buzzerbeater von der Dreierlinie erzwingt Reese die Verlängerung. Jenkins eröffnet die Overtime mit einem weiten Zweier, sorgt für die Berliner 73:71-Führung. Reese verkürzt mit zwei Freiwürfen, ALBA-Kapitän Jenkins übernimmt nun Verantwortung und antwortet seinerseits mit einem Dreier zum 76:73. Blagota Sekulic sorgt in der Verlängerung mit seinem Korbleger erstmals für ein beruhigendes 80:75. Der Hammer folgt sogleich: Alley-Oop-Pass von Jenkins auf Byars, der befördert den Ball per krachendem Dunk durch die Reuse – 82:75. Wright legt per Dreier zum 85:75 nach. Das war´s! Am Ende gewinnt ALBA Berlin aufgrund des großen Kampfes verdient mit 87:76 und darf wieder vom Halbfinaleinzug hoffen. Frankfurst Derrick Allen erkannte nach Spielschluss: „ALBA war in der Overtime entschlossener. Außerdem hat Jenkins die Big Shots getroffen. Dennoch hat sich für uns nicht soviel geändert. Wir brauchen noch einen Sieg und den wollen wir am Mittwoch holen.“ Da steigt um 19 Uhr das vierte Viertelfinale in der Mainmetropole.

Weiterführende Links

www.albaberlin.de