Wen kümmert schon die Baustelle nebenan: Das französische Lokal hat seine Karte aktualisiert Brasserie Colette Tim Raue | Kein bisschen angestaubt

Die Brasserie Colette Tim Raue in der Passauer Straße ist derzeit viel zu gut hinter einer der prominentesten Baustellen von Berlin versteckt. Doch Bangemachen gilt nicht, zumal dieser Tage die Karte in dem lässig eingerichteten Lokal aktualisiert wurde. Ein kurzer Plausch mit dem kulinarischen Direktor Steve Karlsch …

© Brasserie Colette Tim Raue
Die Brasserie Colette Tim Raue in der Passauer Straße ist derzeit viel zu gut hinter einer der prominentesten Baustellen von Berlin versteckt. Doch Bangemachen gilt nicht, zumal dieser Tage die Karte in dem lässig eingerichteten Lokal aktualisiert wurde. Wir haben das eine oder andere Gericht ausprobiert und dem kulinarischen Direktor Steve Karlsch im Nachgang ein paar Fragen gestellt …

Wie gestaltet sich der Alltag hinter einer der prominentesten Baustellen Westberlins?

Wir sind ja quasi noch ganz am Anfang und gewöhnen uns noch daran. Wobei der dickste Brocken mit der Vollsperrung ja hinter uns liegt. Aber wir werden uns nicht hinter der Baustelle verstecken. Wir werden im Sommer an der ein oder anderen Stelle der Stadt auftauchen und uns auch mit Ursula Heinzelmann und Arnd Heissen prominente Gäste einladen. 

Wegen der Bauarbeiten dürft ihr derzeit draußen kein Essen servieren, Drinks aber gehen klar. Welcher Wein ist das perfekte Pairing für (oder gegen) die erhöhte Feinstaubbelastung?

Da empfehle ich gar keinen Wein. Entweder, wenn es alkoholfrei sein darf, unsere Colette Limonade, die hat viel Power, Frische und Säure. Oder direkt einen Gin Tonic. Danach am besten einen unserer Weine und Gerichte direkt im Restaurant genießen, dort kann man auch herrlich Staub und Lärm vergessen…

Ihr habt seit wenigen Tagen eine neue Karte. Bei welchem der Gerichte (es darf auch einer der Klassiker sein) geht es denn in der Küche so richtig laut und schmutzig zu?

Ganz ehrlich, in unseren Küchen geht es nie laut und schmutzig zu. Alle Gerichte sind rezeptiert, probegekocht und standardisiert. Da braucht man nicht mehr laut sein. Schmutzig sind allenfalls einmal die Schürzen unserer Küchencrew, wenn es mal richtig brennt. Aber selbst diese werden dann blitzschnell ausgetauscht.

Klar, vieles an der Situation nervt. Was aber ist das Gute, das Beste daran?

Das Beste daran ist, dass es motiviert, anders zu denken und sich frisch Gedanken zu machen, wie wir unseren Gästen zeigen, hey wir sind doch nicht weg, sondern sehr präsent. Außerdem müssen wir nur etwas Geduld haben, dann haben ganz viele neue Mieter und Mitarbeiter die Chance, direkt neben Ihrer Wohnung oder Büro die Brasserie Colette zu erleben.

Spaß beiseite: Was ist das Highlight unter den neuen Gerichten?

Highlight ist schwer zu sagen, wir sind ja von allen Gerichten überzeugt, sonst hätten wir sie nicht auf die Karte genommen. Wir haben von erfrischenden Vorspeisen wie dem Lachstatar mit Salatsaft, Gurken und Ingwer über südfranzösisch inspirierten Thunfsich Nicoise oder Hühnerbrust aus der Bresse bis zur Mousse au chocolat einige wirkliche aromatische Kracher auf der Karte. Unsere Klassiker wie Garnele Marocain und Bouillabaisse  bleiben natürlich erhalten.

Neben der dauerhaften Karte habt ihr im Wechsel saisonale und ortsbezogene Wechselkarten. Nach dem Abstecher nach Hongkong im April: Worauf freuen wir uns im Mai und wohin geht es im Juni?

Der Mai steht auch bei uns traditionell im Zeichen des Spargels und wir haben einige schöne Varianten vorbereitet abseits vom schlichten Original. Im Juni treibt es uns nach Italien, von wo wir einige Klassiker insbesondere der sizilianischen Küche neu entdecken.

Brasserie Colette Tim Raue

Passauer Straße 5-7 | 10789 Berlin

www.brasseriecolette.de/de/berlin

© Nils Hasenau