In den Topf geschaut: Bao Kitchen Bao Kitchen in der Markthalle 9

Gefühlt jagt in Berlin ein Essenstrend den nächsten. Nur wenige, wie zum Beispiel Bao Burger, bleiben. Wir haben bei der Bao Kitchen in den Topf geschaut

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Manch einer hat Bao Burger vielleicht schon gesehen, probiert oder ist ihnen gar verfallen. Das taiwanesische Street Food wird in der Hauptstadt immer beliebter. Wir haben bei Bao Kitchen, einem der ersten Anbieter, in den Topf geschaut.

Für ihre kulinarischen Höhepunkte stadtweit bekannt, ist die Markthalle 9 ein Tummelplatz der Foodies, Feinschmecker, Naschkatzen und all jener, die sich einfach mal etwas richtig Gutes gönnen möchten. Die Halle ist ein zentraler Ort, an dem in der Stadt Essenstrends gesetzt, originelle Kompositionen gewagt und traditionelle Speisen neu erfunden werden. 

Zwischen Eis im Coockie, Käserei und Currywurstbude winkt uns vom Haupteingang aus links die schwarz-weiße Leinenflagge von Bao Kitchen entgegen. Auch wenn es sehr früh ist und die Marktzeit noch nicht einmal offiziell begonnen hat, bilden sich dort bereits kleine Schlangen. Wir werden herzlich von Tomas, selbst Halbtaiwanese und Initiator des Standes, begrüßt und gefragt, ob wir hungrig sind. Natürlich!

„Gua Bao“ sind ein jahrhundertealtes Gericht aus zwei traditionellen Grundkomponenten

„Gua Bao“ sind ein jahrhundertealtes Gericht aus zwei traditionellen Grundkomponenten: eine Teigtasche auf Hefebasis, für die optimale Luftigkeit schonend gedämpft und gefüllt mit karamellisiertem Schweinebauch. Passenderweise bedeutet Gua Bao, soviel wie „Tiger beißt Schwein“. Hinzu kommen eigelegter Senfkohl, Koriander und Erdnusspulver. Aufgrund der hohen Nachfrage hat Tomas in Berlin der eigentlich fleischigen Spezialität eine vegetarische Variante an die Seite gestellt: Marinierter, gebratener Tofu harmoniert mit Kohl, Karotten, Frühlingszwiebeln, einer Vinaigrette aus Sesamöl, Sojasauce und Essig, Mayonnaise sowie Erdnüssen, Koriander und Chillis. Funky. Ein Hauch asiatischer Nachtmarkt. Auch mit Huhn werden die Burger angeboten.

Wie eine gut gewürzte Wolke

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Der Zubereitung des Gerichtes zuzusehen, weckt Vorfreude. Mit Gespür für die Optik werden die einzelnen Komponenten in die Teigtasche geschichtet. In zwei Minuten ist ein appetitlicher Happen Küchenkunst angehäuft, der mit seinem Branding „Bao dir einen“ augenzwinkernd zum Verzehr auffordert.  

Einen Gua Bao zu essen ist, als würde man in eine gut gewürzte, vielseitige Wolke beißen. Die Geschmäcker der verschiedenen Komponenten konkurrieren nicht, sondern spielen durch Überleitungen wie Mayonnaise oder Schweinebauchfett eher miteinander. Gespickt von punktuellen Einsätzen der Chillis, wechselt sich Frische mit milden und würzigen Noten ab. 

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Bao Kitchen gibt es seit drei Jahren auf verschiedenen Märkten, ein eigener Laden ist in Arbeit. Die markthallentypisch recht hohen Preise sollen hier reduziert werden, um das Publikum zum Ausprobieren verschiedener Angebote anzuregen. Ob Markthalle oder Laden – Gua Bao sollte man auf jeden Fall probiert haben. 

Infos: www.facebook.com/BaoKitchen