Das New Yorker Urban-Artist-Duo How and Nosm greift die großen Themen der Ausstellung auf Erster Raum von „Berlin Global“ im Humboldt Forum vorab online begehbar

Die Berlin Ausstellung im Humboldt Forum ist schon vor ihrer Eröffnung im Januar 2021 virtuell zu entdecken: Der erste Raum geht als digitale Experience „360° Weltdenken“ online. Gestaltet wurde der Raum mit dem 375-qm-Wandbild „Weltdenken“ von dem New Yorker Urban-Artist-Duo How and Nosm.

© Alexander Schippel
Die Berlin Ausstellung im Humboldt Forum ist schon vor ihrer Eröffnung im Januar 2021 virtuell zu entdecken: Der erste Raum geht als digitale Experience „360° Weltdenken“ online. Gestaltet wurde der Raum mit dem 375-qm-Wandbild „Weltdenken“ von dem New Yorker Urban-Artist-Duo How and Nosm.

Urban Art ist typisch für Berlin – deshalb wird das großflächige Wandbild „Weltdenken“ der Zwillingsbrüder How and Nosm die Besucher*innen in die Berlin Ausstellung im Humboldt Forum einführen. Die Ausstellung widmet sich auf 4000 Quadratmetern dem Beziehungsgeflecht zwischen Berlin und der Welt und nimmt dabei unterschiedlichste Themen wie Revolution, Freiraum, Grenzen, Vergnügen, Krieg, Mode und Verflechtung in den Fokus. Kulturprojekte Berlin und das Stadtmuseum Berlin, die gemeinsam BERLIN GLOBAL realisieren, machen den ersten Raum „Weltdenken“ nun bereits vor der Ausstellungseröffnung in zwei Monaten begehbar.

Thema des Wandbilds von How and Nosm ist das Leitmotiv der Ausstellung: Berlin und seine Verbindungen mit der Welt. Bei genauerer Betrachtung offenbart sich eine kritische Auseinandersetzung mit historischen Einzelepisoden, die Berlin mit der Welt verbinden. Zu sehen ist zum Beispiel der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm, einer der Bauherren des Berliner Schlosses, der im 17. Jahrhundert die erste deutsche Kolonie an der Westküste Afrikas im heutigen Ghana errichten ließ. Wer auf seine Darstellung im 360°-Erlebnis klickt, erfährt, dass sich Preußen bis zum Verkauf der Kolonie an die Niederlande im Jahr 1717 am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt hat. Ca. 30.000 versklavte Afrikaner*innen wurden unter unmenschlichen Bedingungen nach Amerika gebracht. Weitere kritische Themen wie Deutscher Kolonialismus, Raubkunst und Umweltverschmutzung werden dargestellt, bekannte Köpfe wie die der Gebrüder Humboldt oder auch Christoph Kolumbus sind zu erkennen. So führt der Eröffnungsraum in die Themen der Ausstellung ein.

Digital können Besucher*innen jetzt das Online-Erlebnis „360° Weltdenken“ auf zwei Weisen erkunden: als moderierte Tour oder auf eigene Faust, indem sie sich virtuell im Raum „Weltdenken“ bewegen und die 16 Punkte im Wandbild ansteuern, die mit Informationen zu Bilddetails hinterlegt sind. Die beiden Moderator*innen für die Filmversion von rund 12 Minuten sind die Bildungswissenschaftlerin und Rassismuskritikerin Jennifer Danquah und der Berliner Fotograf und Kunstvermittler Markus Georg. Sie führen kenntnisreich durch die anspielungsreichen Darstellungen der Urban Artists und bringen ihre persönliche Perspektive ein.

„Berlin Global“ wird ab dem 16. Januar 2021 für Publikum geöffnet sein. Wer dann die Ausstellung betritt, wird im ersten Raum das großformatige Wandbild live erleben können. Die Erläuterungen der 360°-Anwendung werden auch hier über einen Drehmonitor abrufbar sein.

www.berlin-global-ausstellung.de

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