Lifestyle-Kolumne Vreni Frost Haarige Zeiten für Karl Lagerfeld

Vreni Frost ist großer Fan von Karl Lagerfeld. Es gibt allerdings etwas, das sie ekelhaft findet: Die Sache mit den Pelzen.

© Vreni Frost

Karl Lagerfeld ist eine Ikone, ein Meister seines Fachs. Ich bin großer Fan. Allerdings gibt es da etwas, das ich, gelinde gesagt, ekelhaft finde.

Ich spreche von der Sache mit dem Echtpelz. 

Jaja, Pelz in allen Ehren, nichts hält wärmer blablabla. Blödsinn. Wenn ich mir nur vorstelle, dass jemand meinem kleinen Kater das Fell abzieht, bekomme ich Mordgelüste …

Wenn tausende von Silberfüchsen für einen Taschenanhänger zu Tode gequält werden, dann ist das nicht okay. Ich rede von der sogenannten Karlito Puppe aus dem Hause Fendi, für das Lagerfeld ebenfalls designt. Das haarige Accessoire mit einem Verkaufpreis von über 800€ wurde allein 600 Mal (!!!) vorbestellt. Ein Must-Have des Todes, mit dem die weltweit erfolgreichste Modebloggerin Chiara Ferragni des Öfteren stolz auf Instagram und Co. posiert.

Pelz muss in der heutigen Zeit nicht mehr sein

Pelz muss in der heutigen Zeit nicht mehr sein. Menschen mit Echtfelljacken will ich zurück in die steinzeitlichen, kalten Höhlen schicken, wo sie versauern sollen. Wenn ihr schon nicht auf totes Tier am Körper verzichten wollt, dann achtet wenigstens darauf, dass die Labels beispielsweise Pelze aus Abschussquoten-Bestand beziehen.

Wobei hier die nächste Krux liegt: Von den hunderttausenden in Deutschland geschossenen Tieren pro Jahr, gelangen nur ein Bruchteil vom Jäger über den Fellhändler und Gerber bis hin zum Kürschner, der den Pelz zu Kleidungsstücken oder Decken verarbeitet. Das Thema könnte ich nun rund um Preispolitik und Lobbyismus ewig weiterspinnen, was jedoch den Rahmen sprengen würde. 

Es gibt so unglaublich gute Fake Fur Styles, die ebenso schön aussehen wie Echtpelz, die bei mir aber keinen Brechreiz auslösen. Daher mein Appell an Euch: When it comes to fur, wear fake! Amen.

Vreni Frost ist Lifestyebloggerin. Besucht sie auf www.neverever.me