Clubbericht K17 raus, Nuke Club rein

Der Nuke Club tritt in die Fußstapfen des K17 – einem der bekanntesten und ältesten Clubs der alternativen Musikszene. Wir haben mit der Leitung des Nuke Clubs gesprochen.

© Urbanite
Montag elf Uhr, wir betreten das Haus in der Pettenkoferstraße 17a. Vor der Tür liegt schwerer Tabakgeruch in der Luft, man kann das Wochenende noch riechen. Das ehemalige K17 – DER Stammclub für Gothic und Metal-Fans – begeisterte seit 17 Jahren – bis er dann im Mai 2016 seine Türen schloss.

Seit Ende Juni präsentiert sich der Nuke Club an gleicher Stelle – für die Friedrichhainer Clublandschaft erst einmal erfreulich. Er rief aber auch Skepsis bei vielen ehemaligen Stammgästen des K17 hervor, die einen Genrewechsel befürchteten. Im Büro begrüßen uns die Geschäftsführerinnen Anna Wysokinska und Natalia Nesselrode sowie Niklas, der schon beim K17 dabei war und sich auch weiter um das Booking kümmern wird. 

„Einen Club zu betreiben, war schon länger unser Traum“, sagen Anne und Natalia. Durch ihre Kontakte in der DJ- und Club-Szene waren sie darauf aufmerksam geworden, dass das K17 schließt – und sie beschlossen die Gelegenheit zu nutzen. 

Soviel zur Vorgeschichte – doch was ist mit der Musik, der Essenz eines jeden Clubs? „Wir wollen, dass der Club grundsätzlich so bleibt, wie er war. Das Konzept wird nicht großartig verändert. Wir werden ein paar weniger Konzerte veranstalten; hier gilt für uns Qualität anstatt Quantität. Einige neue Partys wird es dann auch geben“, erklären die beiden, „Die Leute haben das K17 geliebt, deshalb wollen wir nicht viel verändern!“ 

Das Altbewährte im frischen Look.

Der K17-Club war bekannt für seine alternative Szene – es wurde viel Rock, Gothic und Metal gespielt. Aber auch zu Mainstream-Musik konnte man auf einigen Partys feiern gehen. Dieser Spagat zwischen Szene und Mainstream soll beim Nuke Club ebenfalls gelingen. Szeneliebhaber brauchen somit nichts befürchten: Ein Genrewechsel oder gar die Umwandlung in einen Techno-Club sei nicht geplant. Man setze stattdessen auf das Altbewährte im frischen Look. Alles in allem sollen es kleinere optische Änderungen sein, die den „alternativen Charme und das düstere Image“ des K17 erhalten, wie Niklas sagt. Genau wegen dieser Wirkung setzen Anna und Natalia auch auf ein paar neue Veranstaltungen: Lesungen und Auftritte von Autoren und Comedians sind in Planung. Mit der Konzerthalle, die bestuhlt etwa Platz für 300 Gäste bietet, habe man eine ideale Bühne für diese Art von Veranstaltung, sagt Niklas. „Wir hoffen so auch Leute anzusprechen, die sonst nicht unbedingt in den Nuke Club gefunden hätten.“ 

Dabei sei ihnen auch das direkte Feedback der Gäste wichtig: „Wir schauen so oft es geht auf Facebook, um herauszufinden, was die Gäste bei uns kritisieren und was wir besser machen können“, sagt Natalia, „Klar gibt es einige, die meckern, aber wir haben wahnsinnig viel Spaß und freuen uns, die Besucher glücklich zu sehen!“ Mit dem Auftritt von „Die Krupps“ am 2. September findet das erste Konzert im neuen Nuke Club statt. Dann wird sich zeigen, ob die versprochene Qualität eingehalten wird und ob der Geist des K17 im Nuke Club erhalten bleibt.

Info: Nuke-Club, Pettenkoferstraße 17a, 10247 Berlin