Gypsi, Balkan, Swing – von allem ein bisschen und mit besonderer Hingabe Musik aus Berlin: Il Civetto

Eine Akustik-Gitarre, ein Bass, eine Ukulele, ein Pression-Set und abwechseln Saxophon oder Klarinette. Il Civetto sind niemals langweilig und immer mitreißend.

© Alexander Ullmann Photography
Von der U-Bahn auf die Bühne. Musik mit Einflüssen aus Frankreich, Osteuropa und Westafrika – handgemacht in Berlin. 

Musik dröhnt durch den Saal, die Luft steht. Ganz anders als die Menschen: schwitzen und tanzen und schaukeln, pogen und hüpfen. Ein großer Mann zieht seinen Pulli aus und wedelt ihn durch die Luft, wie eine Art Ventilator. Abkühlung bringt das trotzdem nicht, denn die fünf Jungs auf der Bühne heizen dem Publikum mit ihrer Musik ordentlich ein. Zustände, die man bei einem Konzert von Il Civetto erlebt. „Il Civetto“, das sind fünf Berliner Jungs, eine Akustik-Gitarre, ein Bass, eine Ukulele, ein Percussion-Set und abwechselnd eine Klarinette oder ein Saxophon, dazu Gesang in Portugiesisch, Französisch, Deutsch oder irgendwas dazwischen.

Die Musik geht in die Beine und zwingt einen zum Tanzen

Erfrischung bringt die Band aber mit ihrer Musik: Sie hat etwas Orientalisches, aber auch Latino-Einflüsse schwingen mit. Ein bisschen Gypsi, ein bisschen Balkan und Swing, ein bisschen von allem. Auf jeden Fall machen sie etwas Eigenes, auf jeden Fall geht die Musik in die Beine und zwingt einen zum Tanzen.

Il Civetto – „Baba Che“

Ob in der U-Bahn in Clubs oder auf großen Bühnen – Il Civetto begeistern

Im normalen Leben sind sie Studenten und Auszubildende, mit ihrer Musik eine Art Reiseführer. Sie nehmen ihre Hörer mit auf eine Tour – an Orte, die sie selbst besuchten und die sie musikalisch inspirierten und an Orte, die es vielleicht gar nicht wirklich gibt. Mal hört man das Fernweh, mal die Fröhlichkeit und Lust am Leben heraus. Angefangen haben sie ganz klein: In der U-Bahn, damals 2010. Mit einer spontanen Musikeinlage begeisterten sie die Passagiere bis der Waggon wackelte. So holten sich ihren ersten Auftrittsauftrag, obwohl sie noch gar keine Band waren.

Mittlerweile gibt es die Band schon seit fünf Jahren. Fünf Jahre, in denen sie auf und zwischen kleineren Bühnen hin- und herhüpften. Mal am 1. Mai, mal beim Karneval der Kulturen, mal in kleinen Clubs, auch mal auf der Fusion. Barfuß und gerne auch in Badehose und bunten Hemden, mit Kapitänsmütze und diversen Kopfbedeckungen. Die Bühnen wurden größer und internationaler. Nicht nur in Berliner Clubs haben die Jungs einen Namen, auch in Österreich, Dänemark, Niederlande, und der Türkei sind sie bereits aufgetreten. Und nicht nur das: Im November 2015 konnten sie mithilfe einer Crowdfunding-Aktion ihr Debütalbum „Il Civetto“ veröffentlichen. Jetzt gibt es Il Civetto nicht nur noch live, sondern auch zum Nach-Hause-mitnehmen und Immer-hören.