Michael Köhle (Herz & Niere) stellt sich in der Fichtestraße neu auf und startet mit einem Menü in der Box Neu in Berlin: Tante Fichte in Kreuzberg

Mit Tante Fichte gibt es in Kreuzberg ab sofort eine neue Anlaufstelle für Foodies. Dass die Neueröffnung mitten in die Pandemie fällt, ist mehr Zufall als die Antwort darauf, ob man die Krise als Chance nutzen kann. Betrieben wird das Restaurant von Michael Kühle, den manch eine*r noch aus dem Herz & Niere kennen wird

© Manuel Krug
Mit Tante Fichte gibt es in Kreuzberg ab sofort eine neue Anlaufstelle für Foodies. Dass die Neueröffnung mitten in die Pandemie fällt, ist mehr Zufall als die Antwort darauf, ob man die Krise als Chance nutzen kann. Betrieben wird das Restaurant von Michael Kühle, den manch eine*r noch aus dem Herz & Niere kennen wird.

„Herz & Niere wurde zum Jahresende geschlossen. Ein Verkauf ist in der aktuellen Zeit leider ausgeschlossen und so habe ich die Chance für mich genutzt, meine eigene Idee von gehobener, privat geführter Gastronomie zu verwirklichen. Das war also eigentlich eher ein Zufall. Das Küchenkonzept habe ich gemeinsam mit Dominik erarbeitet. Wir wollen nichts neu erfinden, aber dennoch Selbstverständlichkeiten nicht zum Programm machen“, so Köhle.

So folgt Tante Fichte zwar mit überwiegend heimischen Produkten aus Berlin und dem Umland ganz selbstverständlich dem natürlichen Angebot der Jahreszeiten, aber will das nicht als originelles Konzept verstanden wissen. „Wir sind eine Art Gegenentwurf zu radikal-dogmatischen Tendenzen der Gastro-Szene“, führt Köhle weiter aus: „Bei uns gibt es weniger Ideologie, dafür mehr Geschmack und Harmonie auf den Tellern.“

Hinter Tante Fichte stehen neben Michael Köhle als Gastgeberin Viktoria Kniely, Küchenchef Dominik Matokanovic, der am Bayerischen Hof in München gelernt hat, ehe er bei Christian Lohse im Fischers Fritz und bei Bobby Bräuer in der BMW-World Sterne-Erfahrungen sammelte, und Patrick Witzel, der Matokanovic schon im Berliner Savu zur Seite stand. Der 30-jährige Matokanovic sagt: „Wir wollen uns klar gegen zu viel Purismus positionieren und setzen auf vielschichtige und behutsam abgestimmte Kompositionen aus Aromen und Texturen.“ Dazu setzt der Service auf gekonnte Lässigkeit: „Wir halten nichts von inszenierten Gourmetattitüden“, meint Viktoria Kniely, die den Titel „Gastgeberin des Jahres“ während ihrer Zeit im Herz & Niere verliehen bekam: „Wir wollen eine lockere Atmosphäre bieten, in der sich jeder Gast wohlfühlen kann.“

Freuen dürfen sich Gäste nach dem Lockdown auf feinsinnige Menüs, die mal klassisch, mal mit modernem Twist, auf jeden Fall immer zu Ende gedacht sind. Im April macht hausgebackenes Brot den Auftakt, gefolgt von Blumenkohl, Pommery Eigelb und Pilz Auszug sowie Bärlauch, Ravioli und Oliven, um dann mit Spargel, Kerbel und Estragon auf die Hauptgänge überzuleiten. Zum Abschluss trumpft Rhabarber mit weißer Schokolade und Buchweizen auf. Käse von Peppikäse runden das Menü ab. 

Solange Tante Fichte ihre Gäste noch nicht in Kreuzberg begrüßen darf, bringt das Team ihre Idee von erstklassigem Essen in einer Food-Box auf die heimischen Tische (buchbar hier). Wer im Home-Office mittags Lust auf traditionelle Gerichte bekommt, wird im Online-Shop fündig. Dort gibt es derzeit eine Auswahl eingeweckter Speisen. Die Gerichte werden Deutschlandweit versendet oder können im Restaurant erworben werden – Verkauf Donnerstag von 15-18 Uhr, Freitag und Samstag von 12-15 Uhr.

© Manuel Krug