Stephan von Huenes Klanginstallation „Lexichaos“ im Konzertsaal der Barenboim-Said Akademie Pierre Boulez Saal öffnet mit „Lexichaos“ (25.3. bis 6.4.) wieder für Publikum

Stimmen und Buchstaben, Tafeln, Türme und Klingeln: Im Pierre Boulez Saal herrscht zehn Tage lang Lexichaos – so der Titel der raumfüllenden Installation des amerikanischen Künstlers Stephan von Huene (1932–2000). Das Publikum bewegt sich zwischen Buchstabentafeln und drei Türmen.

© Petra Kipphoff von Huene
Der Pierre Boulez Saal empfängt erstmals seit Ende Oktober wieder Publikum: Vom 25. März bis zum 6. April ist die Klang- und Rauminstallation „Lexichaos“ des US-amerikanischen Künstlers Stephan von Huene (1932–2000) zu sehen.

Stimmen und Buchstaben, Tafeln, Türme und Klingeln: Im Pierre Boulez Saal herrscht zehn Tage lang Lexichaos – so der Titel der raumfüllenden Installation des amerikanischen Künstlers Stephan von Huene (1932–2000). Die Verwirrung der Sprachen, als gottgewollte Zerstreuung der Völker aus der biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel bekannt, war eingeschrieben in die Biographie von Huenes, der als Sohn deutscher Eltern in Kalifornien aufwuchs und von 1980 bis zu seinem Tod in Hamburg lebte. In „Lexichaos“ bewegt sich das Publikum zwischen Buchstabentafeln und drei Türmen. Der Bibeltext des Turmbaus zu Babel ertönt auf Hebräisch, Altgriechisch und Deutsch. Die Installation lässt ein hochaktuelles Thema sicht- und hörbar werden, das zentral für die Barenboim-Said Akademie ist: die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft. „Zwischen den Sprachen liegen nicht nur die Bedeutung von Wörtern, die Übersetzung, sondern ganze Weltbilder“, so Stephan von Huene.

Von Huene zählt zu den bedeutendsten Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 1960er Jahren erkundete er die Gesamtheit der Künste und verband sie mit den neuen Möglichkeiten der elektronischen Medien seiner Zeit. Mit dem Einsatz von Elektronik, Kinetik, Klang und gezeichneten Mindmaps erweiterte er kontinuierlich die Möglichkeiten der Kunst. „Lexichaos“ wurde zum ersten Mal im Sommer 1990 in der Hamburger Kunsthalle gezeigt. Die Installation befindet sich heute in der Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat das Werk zur Verfügung gestellt.

Die von Marvin Altner kuratierte Ausstellung kann – stabile Inzidenzwerte vorausgesetzt – täglich von 14 bis 19 Uhr (am Eröffnungstag bis 18 Uhr) innerhalb festgelegter Zeitfenster von einer begrenzten Personenzahl besucht werden. Kostenlose Zeitfensterkarten sind auf der Website des Pierre Boulez Saals oder telefonisch unter +49 30 4799 7411 erhältlich. Vor Ort findet kein Kartenverkauf statt.