Spaßpädagoge Matthias Jung erklärt uns die Welt der Teenies. Heute: Wandern ist Chillen To Go. Quatsch Comedy Club: „Shut up, Bitch!“

Der Teenie kommt nach Hause, schmeißt seine Schultasche in die Ecke (Ecke = mitten im Flur) und verkündet: „Es sind Sommerferien! Mir ist langweilig!“

© PR Quatsch Comedy Club

Die Schule ist aus! Der Teenie kommt nach Hause, schmeißt seine Schultasche in die Ecke (Ecke = mitten im Flur) und verkündet: „Es sind Sommerferien! Mir ist langweilig!“ Dann verschwindet er in seinem Zimmer und kommt oft nur zur Nahrungsaufnahme raus. Das sollen die Sommerferien sein? Aber so sind die Teenies. Sie wollen chillen und ihre Ruhe! Und das natürlich sehr gerne in ihren eigenen vier Wänden, die allerdings oft olfaktorisch und visuell einem Pumakäfig gleichen.

Eltern fragen sich zu Recht, wie man sich da wohl fühlt. Das ist bei meinem Nachbarssohn Benedikt nicht anders. Überall liegen Gläser und Cornflakesschalen. Wir haben mal im Aldi leere Flaschen zurück gebracht. Danach hat er sich einen Ipod gekauft. Das Schlimme ist ja, es finden dort chemische Versuche statt, denn das Fenster wird niemals geöffnet. O2 kennt der nur von seinem Handyvertrag! Und, ich war live dabei: da gibt es Bettwanzen, die leiden unter Asthma! Ich würde vorschlagen, die Zimmerproblematik bitte mit Humor zu nehmen. Am Besten fand ich hier Benedikts Vater. Der hat sich für Karneval drei Wochen nicht geduscht. Sagt sein Sohn: „Als was gehst’n du an Fastnacht?“ Sagt der: „Als dein Zimmer!“

Alles ist peinlich!

Trotzdem versuchen Eltern alles, um ihr Kind in diesen Sommerferien doch mal aus dem Zimmer zu bekommen. Das ist nicht einfach, denn Eltern sind für Teenies grundsätzlich peinlich. Alles ist peinlich! Gerade das Outfit der Eltern wird immer sehr kritisiert. Oft sagen sie: „Mum, dieses Oberteil, das ist grauenhaft! Wie kann man nur sowas tragen?“ Und oft sagt die Mutter: „Schatz, das ist von dir!“ Wenn man eben nun mal peinlich ist und seinem Teenie nicht den ganzen Sommer beim Zocken in seiner Bude zuschauen will, muss man kreativ werden. Meine Mutter hat, als ich in der Schule war, eine Fototapete vom Schwarzwald in meinem Zimmer aufgehängt. Sie sagt: „Damit der Junge wenigstens das Gefühl hat draußen zu sein!“ Mein Patenkind sagte mal: „Ich hab keine Lust wandern zu gehen.“ Und ich sagte: „Wir gehen nicht wandern! Wir machen Chillen To Go!“ Es gibt natürlich auch Eltern in diversen Berliner Stadtteilen, die die Sommerferien nutzen, um sich aufs neue Schuljahr vorzubereiten.

Damit meine ich in der Tat die Eltern, aber natürlich auch die Teenies, die von ihren Eltern dazu gebeten werden, ihre Schwächen doch bitte in der unterrichtsfreien Zeit zu kompensieren. Gerade mit der Sprachförderung kann man nicht früh genug anfangen. Im Prenzlauer Berg fuhren zwei Kinder mit Bobby Car aufeinander – ein riesen Crash! Sagt der eine zum anderen: „Ey, du Blödmann!“ Sagt die Mutter: „In english please!“ Sagt das andere Kind: „Shut up bitch!“ Und die Mutter sagt: „Schau was er schon kann!“ Also, egal was Ihr mit Euren Teenies macht – bleibt entspannt, geduldig und vor allem: denkt mal an Euch!

 

Schöne Ferien!

 

 

Infos: Matthias Jung tritt vom 21. bis 23. Juli in der live Show des Quatsch Comedy Clubs, Friedrichstr. 101 in Berlin Mitte auf. Dort feiert er auch die Berlin-Premiere seiner Soloshow „Generation Teenietus – Pfeifen ohne Ende?!“ am 10. Oktober. Infos und Tickets unter www.quatschcomedyclub.de